Archiv der Kategorie: Erlebnis

Da war was los

3 Monate in Bildern

Hallo liebe Leser! Zuerst einmal das obligatorische „Wahnsinn, wie schnell doch die Zeit vergeht.“ Doch bevor ich lang und breit einleite und mich entschuldige, bleibt es bei einem einfachen „Es war soo viel los in letzter Zeit! Sorry!“ und ich nutze meine Zeit und Energie lieber, Februar, März und April mit den besten Bildern in einem Rundumschlag abzuarbeiten. Attacke!!

 

1. Winterfest auf dem gefrorenen Tuul

DSCN7097
buntes Treiben von dick eingemummelten Menschen, es wurde allerhand geboten:

3 Monate in Bildern weiterlesen

Kaugummiwährung

Meine Familie wird das kennen: Seit ich ein eigenes Konto habe, rechne ich meine Zinsen in Eiskugeln um. So habe ich z.B. in den ersten 3 Jahren eine kleine Kugel Eis verdient (klingt doch gleich viel besser als 64 Cent). Auch wenn ich mittlerweile anders als noch mit 14 mein Geld nicht mehr nur für Süßigkeiten ausgebe, halte ich an dieser Angewohnheit fest. Heute jedoch habe ich eine neue Art der Währung kennengelernt: Kaugummis. In einer Bar wurden mir zusammen mit Freunden 3500 Tugrik als Wechselgeld gegeben. Mit dabei waren auch noch zwei Kaugummis. Zuerst freuten wir uns über die nette Geste, bis wir merkten, dass es eigentlich 3700 Tugrik Wechselgeld hätten sein müssen. Ich weiß nicht, ob es gerade keine 100 Tugrik Scheine in der Kasse gab oder ob der Kellner uns Ausländer abziehen wollte (letzteres kann ich mir nicht so recht vorstellen). So oder so, mit unserem brüchigen Mongolisch hätten wir niemals nach der Ursache fragen können. Wir nickten also freundlich, versicherten, dass Kaugummis auch ok seien und machten keinen Aufstand. Das wäre für umgerechnet 9 Cent auch echt lächerlich gewesen.

Би морь унах дуртай.

[Bi Mör Unach Durtä]

Das war Mongolisch.

Es bedeutet: Ich mag Pferde zu reiten. Und damit melde ich mich nach langer Pause zurück auf meinem Blog.
Demnächst gibt es dann auch wieder ganz viele Geschichten von China und allem, was sonst noch so passiert ist, was zugegebenermaßen ganz schön viel schon wieder war. Heute aber erstmal ein Pferd. Und ein Reiter. Und da ihr alle bestimmt schon einmal Pferde und Reiter gesehen habt, gibt es das Ganze in der Special Edition: Pferd und Reiter bei -16 °C!

DSCN7151a

Би морь унах дуртай. weiterlesen

Pferde, Pferde, Pferde

[Liebe Leute, das sieht hier nicht jeden Tag so aus. Ich habe auch einen Arbeitsalltag, doch ist er schon genau das mittlwerweile, ein Alltag und es passiert soviel, dass ich gar nicht weiß, wann ich alles aufschreiben soll. Deshalb schon wieder ein Post über Wochenendvergnügen, irgendwann gibt es dann auch mal einen Alltagsbericht. Irgendwann…]

Mongolischer Hirte
Mongolischer Hirte

Der 19. Oktober (der letzte Tag meines Teenagerdaseins) stand ganz im Zeichen des Pferdes. Zusammen mit den anderen Freiwilligen aus UB schloss ich mich einem organisierten Ausflug aufs Land an. Mit dabei waren auch noch weitere Expats* und es war wie erwartet touristisch, aber trotzdem sehr sehr schön.

Auf dem Programm stand zuerst die Besichtigung eines Fohlenrennens, danach ging es noch in den Hustai Nationalpark um Przewalski Wildpferde zu sehen. Pferde, Pferde, Pferde weiterlesen

Das Große Nichts

[WARNUNG: Das wird ein seeeeehr laaaaanger Beitrag. Eigentlich zu lang. Ich habe ihn ein bisschen als Tagebucheintrag missbraucht. Ihr müsst nicht alles lesen und könnt euch einfach an den Bildern erfreuen.]
Jurtencamp bei Kharkhorin
Jurtencamp bei Kharkhorin

Langweilig, steif, dröge, geschäftlich. So stelle ich mir einen Betriebsausflug in Deutschland vor. (Wahrscheinlich leicht übertrieben, ich war selbst noch nie dabei.) Der Lehrerausflug der AvH sah jedenfalls anders aus und das lag nicht nur an zwei 6-stündigen Busfahrten über Pistenstraßen.

Am Freitag den 3. Oktober ging es morgens los Richtung Kharkhorin, etwa 360 km von UB entfernt. Dort sollte das gesamte Lehrerkollegium, ca 60 Leute und fast alles Frauen, eine Nacht in einem Jurtencamp verbringen. Kharkhorin liegt in etwa da, wo die alte Hauptstadt Kharkhorum des Mongolischen Reiches von Chinggis und seinen Nachfolgern einmal war. Mittlerweile gibt es nur noch ein paar sehr vertreute Überbleibsel. Das Große Nichts weiterlesen

Theoretisch

Theoretisch hat jeder Mongole 0,54 km² für sich alleine. Theoretisch hätte ich also unendlich viel Platz. Nun ja, theoretisch. Tatsächlich wohnt fast die Hälfte der um die 3 Millionen Mongolen in der Hauptstadt Ulaanbaatar (UB für Eingeweihte). Und ich mittendrin. Juhuu Großstadt! Wer mich nicht kennt, sollte auf die Ironie hingewiesen werden, eigentlich brauche ich frische Landluft zum Glücksichsein. Häuser bis zum Horizont, die den Himmel verdecken, gehören nicht dazu.
Aber ich habe mir das ja so ausgesucht. Deshalb gilt es, das Beste draus zu machen! Auf jeden Fall werde ich mich in den nächsten 12 Monaten ganz praktisch als Stadtmensch austesten und sehen, wie es mir dabei ergeht. Der Sternenhimmel ist schonmal selbst von der Stadt aus beeindruckend – und das nicht nur theoretisch.

Und nun zu den wirklich wichtigen Dingen:
Es ist Samstag, 30.09.2014, irgendwann zwischen 6 und 7 Uhr Ortszeit, und ich suche in der „Halle“ des Chinggis Khaan International Airport („Raum“ trifft es eher) nach einer Spur von Minjbadgar Kazagvai, kurz Micki, meiner Ansprechpartnerin und Deutschlehrerin an der AvH-Schule. Typisch Mongolin kommt sie ein paar Minuten verspätet, da haben auch diverse Deutschlandaufenthalte nichts dran geändert. Macht aber nichts, ich habe schon von dieser Landeseigenschaft gehört und auch alle Taxiangebote erfolgreich ignorieren können. Außerdem freue ich mich immernoch über die Aussicht aus dem Flugzeug, Sonnenaufgang, braune Hügel und dazwischen eine Stadt, die von ausgedehnten Jurtenvierteln umgeben ist. Theoretisch weiterlesen