Jeder sollte das kennen: Wenn man in einem geschlossenen Raum duscht, dann beschlagen die Fenster. Kondensation nennt sich das. Das Fenster ist kälter als die Raumluft und der Wasserdampf vom Duschen wird abgekühlt und kleine Tröpfchen übersähen das Glas.
Genau das Gleiche passiert, wenn man drei Ladungen Wäsche zum Trocknen aufhängt. Die trockene, warme Raumluft entzieht der Kleidung langsam die Feuchtigkeit. Sie nimmt soviel Feuchtigkeit auf wie möglich. Alles weitere Wasser kondensiert an den kalten Fenstern. Dabei bilden sich richtig große Tropfen und beschlagen die gesamte Scheibe. Um dem entgegenzuwirken kann man ein Fenster öffnen. Die überschüssige Feuchtigkeit kann abziehen und die Luft wird ausgetauscht.
Nun ist es leider so, dass ich bei Dauerfrost zwar kurz stoßlüften kann, jedoch nicht lange genug, bis alle Feuchtigkeit nach draußen abgezogen ist. Folglich bleibt ein Wasserfilm auf meinen Fensterscheiben zurück. Normalerweise ist das kein Problem. Die Luft in UB ist so trocken, dass sie früher oder später das gesamte Wasser aufnimmt. Jetzt war es aber eine besonders kalte Nacht, unter minus 20 Grad Celsius und am nächsten Morgen sogar minus 30 Grad Celsius. Als ich aufgewacht bin, hatte ich kleine Eiskristalle an der Scheibe. Von Innen. Das Wasser war über Nacht am kalten Glas gefroren. Megacool! Und es waren noch ein paar Monate, bis die Temperaturen wieder über Null Grad Celsius klettern würden. Ich erwartete, dass meine neuen gefrorenen Freunde noch länger zu Besuch bleiben würden. Leider sind sie aber über den Tag weggetaut.


Dazu muss gesagt werden, dass die Luft vor meinem Fenster kälter als im Rest des Zimmers ist. Es hat sich herausgestellt, dass die einzelnen Fenster nicht so gut isolieren, wie ich es gerne hätte. Um die Heizwärme besser zu halten, habe ich also seit meiner Rückkehr aus China meine Vorhänge tagsüber nicht mehr geöffnet. Dadurch ist der entstandene Raum dahinter ein kleiner Kühlschrank geworden. Für meine Bücher sicher eine gute Aufbewahrungsmethode, das ist wie in einem Museum, wo die Exponate möglichst kühl gelagert werden. Außerdem werden so die Pappen verdeckt, die als zusätzlicher Schutz gegen Zugluft den unteren Rand des Fensters bedecken.
Wer jetzt denkt, wie sind hier alle ständig am frieren; ich klage auf hohem Niveau. Mein Zimmer ist einfach zu groß, um es mit einer einzigen Heizung gut heizen zu können. Andere Räume und vorallem Geschäfte sind dagegen meistens überhitzt. Wenn man ein Gebäude betritt, heißt es oft zuerst: schnell raus aus Mütze, Schal, Handschuhen und Winterjacke. Bei guten Freunden wird dann zusätzlich auch noch die oberste Hose ausgezogen und man läuft in Thermoleggings umher, egal ob mit oder ohne Pferdchenmuster. Zwiebellook forever!
Juhuuu!! Zwiebellook forever!!!
Du sagst es!