Da geht man wie jeden Tag zur Arbeit und denkt sich noch: „Was für ein schöner Tag! Guten Morg… ähh Bitte WAS?! Jep, das ist Blut. Nagut.. Ich bin ja jetzt in UB und nicht mehr Bad Bevensen.“

Um ehrlich zu sein, so richtig geschockt war ich nicht. Eher fasziniert + interessiert. Was da wohl geschehen ist? Vielleicht eine Prügelei? Vielleicht eine plötzliche Geburt? Vielleicht auch einfach nur starkes Nasenbluten? Ich habe leider keine Ahnung. In Deutschland gäbe es wahrscheinlich einen riesen Menschenaufmarsch mit Polizei, Presse und rotweißen Absperrbändchen. Und es wäre auf der Titelseite der Lokalzeitung. Für drei Tage. Zumindest im beschaulichen Landkreis Uelzen, nicht in Berlin. In UB jedenfalls war ich die einzige Katastrophentouristin, die erstmal ein Foto schießen musste.

Und an alle besorgten Großmütter da draußen: Ja, ich fühle mich sicher hier. Trotzdem habe ich überlegt, ob ich das Foto hochladen soll. Ihr sollt euch ja schließlich nicht unbegründet zu viele Sorgen machen. Ihr sollt aber auch wissen, wie es hier ist. Da gehört es dazu, dass am nächsten Mittag ein Betrunkener auf eben jener Bank geschlafen hat. Ziemlich eklig. Und heute Vormittag auf dem Weg vom Stadtzentrum nach Hause (die Schule liegt westlich von mir, das Stadtzentrum östlich) habe ich dann noch mehr gesehen. Leider hatte ich nur mein Handy dabei. Dieses Mal sah es aber wirklich nur wie Nasenbluten aus.

Mal schauen, ob das Ausnahmen sind.