Heimat.Hafen.Rijeka

Tag 14 – Zwischen Komandobrücke und Ruderbank

Predajem njemački i učim hrvatski. Ich lehre Deutsch und lerne Kroatisch.

So in etwa lässt sich auch mein heutiger Tag zusammenfassen: Erst eine Stunde Deutschunterricht, dann eineinhalb Stunden Kroatisch. Keine 15 Minuten nachdem ich meinen Unterricht beendet habe, drücke ich genauso die Schulbank wie die Jugendlichen in meiner Klasse. Nur, dass die Klasse bereits seit vier Jahren Deutsch lernt und ich erst seit letzter Woche Kroatisch. Die Jugendlichen sind mir also Lichtjahre voraus.

Nicht zuletzt aus dem Grund wächst auch mein Respekt vor ihnen. Nur wer selbst jeden Tag an den einfachsten Wörtern scheitert, versteht, wie schwer es ist, eine neue Sprache zu lernen. Und Kroatisch ist schwer. Verdammt schwer. Das fängt bereits beim Alphabet an: Es gibt drei verschiedene Arten von Cs und Ds, immerhin zwei verschiedene von L, N, S und Z. Man hat kein Wort für Großeltern, aber jeweils eigene Begriffe für die Frau meines Onkels mütterlicherseits und väterlicherseits. Und egal ob Substantiv oder Adjektiv – es gilt: Drei Fälle mit unterschiedlichen Endungen, gleiches Spiel für Singular und Plural und als wäre das nicht genug auch noch Ausnahmen und Sonderregeln. Kurz: Mir raucht der Kopf!

Aber es macht auch Spaß. Denn immerhin kann ich mittlerweile zwei Verben konjugieren und sagen, wenn ich mit einer Aufgabe fertig bin. Und ja, auch auf so etwas kann man stolz sein 😉 In diesem Sinne: Ja sam gotova!

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