Meine Anreise ist vollbracht. Nach regelrechtem Abschleppen mit meinem Koffer (ich habe Muskelkater!) wurde ich schließlich auf der Zugfahrt zwischen Posen und Piła mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und den Stolz auf meinen Ticketkauf am Schalter (nicht am Automaten und komplett auf Polnisch) entschädigt.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich nicht ausführlich vom Vorbereitungsseminar berichten werde. Es war einfach viel zu viel los, um all die tollen Dinge, wie dort zustande gekommen sind, in Worte zu fassen. Falls ihr dennoch etwas bestimmtes erfahren wollt, schreibt mir einen Kommentar mit eurer Frage. Einen guten Einblick bieten zahlreiche Blogs anderer Freiwilliger, die an diesem Seminar teilgenommen haben, zu finden unter https://kulturweit.blog .
Hier ein Bild meiner Projektgruppe (Antonia fehlt, weil sie fotografiert):
Der erste Tag in Piła begann mit einer kleinen Umgebungstour mit meiner Mentorin, die meinetwegen erst später zur Schule musste.
Nach einem ersten Einkauf gingen wir zusammen den kurzen Weg zur Schule, in der ich die nächsten Monate arbeiten werde. Ich wurde allen wichtigen Personen vorgestellt und verbrachte den Großteil des Vormittags zusammen mit meiner Mentorin und den Deutschlehrerinnen im Lehrerzimmer.
In einer Pause machte ich mich auf den Weg, die Stadt ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen und stellte verwundert fest, dass an jeder Ampel ein Fahrschüler (zu erkennen an einem großen blauen Schild mit dem Buchstaben „L“ auf dem Dach des Autos) auf grünes Licht wartete.
Zurück in der Schule verbrachte ich die letzte Stunde in einer Gruppe, die von meiner Mentorin und von nun an auch von mir auf die DSDII-Prüfung vorbereitet wird. Wir bildeten einen Sitzkreis und ich wurde munter interviewt. Dabei lernten die Schüler das Wort „duzen“ kennen („du darfst mich auch gerne duzen“), das sie sehr amüsant fanden.
Zum Ende der Stunde fragten mich zu meiner Freude einige der Schüler, ob ich mit ihnen nächste Woche bowlen gehen wolle. Entweder ich habe meine Sache gut gemacht oder die Polen sind wirklich so offen und herzlich, wie immer gesagt wird – ich schätze, beides trifft zu. :)