Schön wieder zu Hause zu sein

21. Dezember 2011
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von Nuri Hamdan

Schön, freudestrahlend von Schülern, Kollegen und Freunden begrüßt zu werden, zu einem köstlichen Guangdonger Mittagessen eingeladen zu werden, nur eine Strickjacke überwerfen zu müssen und nicht zu frieren, zu merken, dass man die Sprache ein wenig besser versteht und schön, dass man sich sofort willkommen und zu Hause fühlt.

Ich hatte mir den ersten Tag zurück im Shenzhener Alltag etwas ruhiger vorgestellt, aber mein erster Tag war geprägt von Belegen, die eingescannt und abgeschickt werden mussten, Kosten, die erstattet werden wollten sowie von vielen Fragen, wo ich denn die ganze Zeit gesteckt habe.Außerdem stand auch noch Unterricht an, bei dem ich direkt meine auf dem Seminar des Goethe-Instituts neu erworbenen Unterrichts-Skills anwenden konnte.

Am Abend ging es dann unerwartet zu einer Tanz-Aufführung der Schule, die mich echt umgehauen hat. An kommunistischer Symbolik wurde nicht gespart, was der Darbietung jedoch keinen Abbruch tat. Um die 50 Schüler zeigten ihr Können in mal größeren, mal kleineren Gruppen -es gab sogar ein paar Soli- mal während ruhigerer, mal während schnellerer Stücke; die Jungen kraftvoll, die Mädchen sanft, alle super gelenkig, superdünn und sehr elegant.

Ein wundervoller Einstieg!

 

Was mir in Hongkong aufgefallen ist

20. Dezember 2011
von Nuri Hamdan

• Die Doppeldeckerbusse- und Straßenbahnen

• Es geht oft auf und ab, die Insel scheint in die Hügel gebaut zu sein. Die Häuser scheinen auch dadurch höher zu sein.

• Bergab gehen ist anstrengender als gedacht

• Die schicken Schuluniformen

• Viele Leute sind sehr modisch gekleidet

• Hongkong ist ganz schön teuer

• Fast alle sprechen Englisch und wenn fast alle Englisch sprechen, hat man nicht das Bedürfnis die Landessprache zu lernen

• Chinesisch sprechen (falls bei meinen kläglichen Versuchen mich auf Chinesisch zu verständigen von „sprechen“ die Rede sein kann) fehlt mir

• Der Smog

• Hongkong ist ziemlich international

• Es gibt unglaublich viele Indonesier

• Hongkong ist heruntergekommener, als ich es erwartet hätte, aber das macht auch den Charme irgendwie aus

• Die meisten Leute gehen bei rot nicht über die Straße

• Es gibt nichts Schöneres, als die meiste Zeit eines wunderschönen Tages in der Schlange vorm Visumsbüro zu stehen, vor allem, wenn es am nächsten Tag bewölkt und sehr diesig ist

• Ich habe keine Bettler gesehen

•Die zahlreichen Tennisplätze mitten in der Großstadt

• Die Hundesalons

• Mann ist es cool, nur eine kurze Metrofahrt, 2 Passkontrollen und eine knappe Stunde Zugfahrt von all dem entfernt zu leben!

 

Eine Reise steht an

1. Dezember 2011
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von Nuri Hamdan

Schon morgen geht es los! Mit den Kulturweit-Freiwilligen aus Guangzhou werde ich 21 Stunden mit dem Zug nach Shanghai fahren, um dort ein Wochenende zu verbringen, bevor es von da aus zum Zwischenseminar von Kulturweit nach Hangzhou mit allen Freiwilligen aus China und aus der Mongolei geht. Was immer noch so weit weg schien, beginnt schon in wenigen Tagen. Einfach Wahnsinn, wie die Zeit rast!

Anschließend geht’s wieder nach Shanghai, weil das Goethe-Institut dort ein Vorbereitungsseminar organisiert.

Ich freue mich riesig all die lieben Menschen vom Vorbereitungsseminar wieder zu treffen und mich mit ihnen austauschen zu können. Außerdem werden wir unser Langzeitprojekt planen. Natürlich bin ich auch sehr gespannt auf Hangzhou, was sehr schön sein soll und natürlich die Mega-City Shanghai, die „heimliche Hauptstadt“.

Danach heißt es noch eine Metropole erkunden, da ich aus China ausreisen muss. Das heißt ich komme endlich nach Hongkong! Dort werde ich dann mein Visum erneuern. Ich bin sehr gespannt!

Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich euch natürlich von meinen Erlebnissen berichten!

 

 

Parks

1. Dezember 2011
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von Nuri Hamdan

Bevor ich’s vergesse, kriegt ihr hier ein paar Impressionen zweier Parks in Shenzhen zu sehen, die ich in letzter Zeit erkundet habe. Während der eine mitten in der Stadt ist und man trotz seiner Größe, die Hochhäuser kaum aus den Augen verliert, ist der andere etwas weiter außerhalb. Wenn man in dem Park Spazieren geht und auf einen kleinen Berg steigt, könnte man fast vergessen, dass man immernoch mitten in der Großstadt ist.

Lizhi Park

 

     

     

     

     

Bijiashan Park                           


 

       

        

       

 

 

 

Leben in Deutschland

29. November 2011
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von Nuri Hamdan

Es ist erstaunlich, dass das Leben in der fernen Heimat trotz allem, das man hier erlebt, über das man staunt, was man neu entdeckt und lernt, weiter geht. Obwohl man so weit weg ist, bekommt man dank der Mittel moderner Kommunikation, sprich eMail und Skype, die wichtigsten Ereignisse mit. Über ein sehr erfreuliches, nämlich den Beginn gleich zweier Leben, wurde ich gestern informiert.

Liebe Cousins: Willkommen in der besten Familie der Welt! Ich freue mich schon, euch nächstes Jahr in den Arm zu nehmen!

Unglaublich, aber wahr

16. November 2011
von Nuri Hamdan

Unglaublich, dass wir genau vor einem Jahr um diese Zeit unsere Bewerbung für kulturweit geschrieben haben; in der Hoffnung einen der heiß begehrten Plätze irgendwo in der Welt, bei einer der zahlreichen spannenden Einsatzstellen zu ergattern, noch völlig im Unklaren darüber wo und ob es überhaupt irgendwo hingehen würde.

Unglaublich, wie schnell die Zeit seitdem vergangen ist, wie viel seitdem passiert ist und wie weit die Zeit vorm Abitur schon her zu sein scheint. Unglaublich, wie weit wir von zu Hause weg sind und wie sehr wir uns schon eingelebt haben. Unglaublich, dass ich die Möglichkeit habe, ein Jahr im Ausland zu verbringen, wovon ich schon so lange geträumt habe. Unglaublich, dass ich Menschen, die ich bis vor wenigen Wochen gar nicht kannte, schon so sehr ins Herz geschlossen habe und wie vertraut mir eine Stadt geworden ist, deren Ausmaße ich mir bis vor Kurzem noch gar nicht vorstellen konnte, geschweige denn, wie es wäre, dort zu leben.

Unglaublich, wie sehr man mit seinen Aufgaben wächst, wie routiniert man in der Unterrichtsvorbereitung, im Erklären der furchtbaren deutschen Grammatik wird und wie glücklich man nach Hause gehen kann, wenn die Schüler Spaß gehabt haben und man das Gefühl hat, etwas geschafft zu haben. Die Begeisterung für der Schüler für Deutsch und Deutschland ist toll, vor allem weil sie das Fach freiwillig wählen. Ich hoffe auch, dass ich die Schüler, die Interesse an einem Austausch zeigen, unterstützen kann und sie es schaffen, nach Deutschland zu kommen, obwohl sie wahrscheinlich viel in der Schule verpassen würden. Unglaublich, wie plötzlich man ein schlechtes Gewissen bekommen kann, wenn man gerade Hausaufgaben aufgegeben hat und hört, dass die Schüler sowieso schon bis Mitternacht für die Schule arbeiten müssen.

Unglaublich, wie gut das Essen hier ist und wie viel Spaß es macht, es mit Stäbchen zu genießen. Eine Option hier in der Kantine ist Spaghetti Bolognese. Womit werden die wohl gegessen? Unglaublich, wie schnell meine Kollegen, mit denen ich mich oft zum Mittagessen verabrede, essen können. Ich schlinge ja schon manchmal, aber wenn ich mit ihnen zusammen esse, muss ich mich echt beeilen, damit sie nicht zu lange auf mich warten müssen. Sie stehen nämlich immer direkt auf, sobald alle fertig sind. Ich kaue dann meistens noch. Trotzdem freue ich mich immer auf das gemeinsame „Wettessen“.

Unglaublich auch, dass sich gerade jetzt die nächste kulturweit-Generation, unsere Nachfolger (wenn wir denn welche haben) bei kulturweit bewerben, ebenso hoffnungsvoll und in völliger Ungewissheit wir wir damals.

Sprüche der letzten Zeit

14. November 2011
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von Nuri Hamdan

Hier die Sammlung einiger Sprüche, die mir in letzter Zeit begegnet sind:

•“What we see depends mainly on what we look for“ – Spruch für November im Kalender, der in meinem Zimmer hängt.

• „Es ist wie ein Kampf“ – Deutschlehrerin nach zwei Stunden Unterricht in einer sehr lauten, 27köpfigen achten Klasse, der man nach über zwei Monaten Deutschunterricht immernoch erklären muss, was „Ich heiße…“ und „Ich wohne in…“ bedeutet

• „You look slim“ – sagte die liebe Kollegin (die mich Mal eingeladen hatte) ganz überrascht zu mir. Ich war nicht ganz sicher, wie ich es auffassen sollte.

•“I think Nuri comes from a very traditional family„- ein Bekannter meiner Mitbewohnerin, was er darauf zurückführte, dass ich weder Tattoos noch Piercings habe.

• „Die Abwesenheit von Wünschen führt zur Ruhe, die Welt wird, von selbst, ihr Gleichgewicht finden“ – Das Zurück-zur- Natur der Daoisten

• „Reich werden ist glorreich„- Deng Xiaoping

•“Nuri, you are beautiful„- stand auf einem zu einem Herz zusammengefalteten Zettel, den mir zwei Schülerinnen in der Pause gaben.

The Euro is in danger“ – ein Schüler, als wir „Wie viel kostet …?“ – „Das kostet …€“ besprachen.

You are exactly where you are supposed to be“ – nicht etwa ein Glückskeksspruch, sondern einer, auf einer Schokoladenverpackung

Erster Kino-und Friseurbesuch

13. November 2011
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von Nuri Hamdan

Beides war am Freitag fällig. Es ging mit meiner Tandempartnerin ins Kino in der Mall- um 12:20 Mittags, weil dann die Karten günstiger sind (30¥ statt sonst 60¥). Der taiwanesische Film „Starry Nights“, der zum Glück mit englischen Untertiteln gezeigt wurde, war sehr französisch angehaucht, vereinte Drama, einen Hauch von Fantasy und eine süße Liebesgeschichte sehr gekonnt. Man tauchte so richtig in die Geschichte ein und konnte sehr gut mit der Hauptfigur mitfühlen. Mein erster chinesischer Film hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, davon kriege ich in den kommenden Monaten noch mehr zu sehen.

Abends ging ich mit meiner Mitbewohnerin zum Friseur. Kurzhaarfrisur war angesagt.

Nein, nicht wirklich. Es ging zum Haarewaschen, was sich meine Mitbewohnerin für 15¥ regelmäßig gönnt und mir jedes Mal davon vorschwärmt. Jetzt weiß ich warum. Eine Stunde Haarewaschen im Liegen (auch noch nie erlebt) mit mehreren Shampoo-Gängen, Kopf-, Nacken-, Schulter-, Rücken-, Arm- und Handmassage plus Ohren saubermachen und Haare schön glatt föhnen lassen tut wirklich gut!

Meine inzwischen viel zu lang gewordenen Haare lasse ich mir dann das nächste Mal schneiden. Wenn ich bis dahin weiß, was „Spitzen schneiden“ auf chinesisch heißt. Obwohl- das kann man auch ganz gut pantomimisch darstellen.

 

Guangzhou – Shenzhen, Shenzhen – Guangzhou und wieder zurück

13. November 2011
von Nuri Hamdan

Letztes Wochenende kamen, wie angekündigt, die drei Kulturweit-Freiwilligen aus Guangzhou zu Besuch und brachten gleich Verstärkung mit, um mal das Nachtleben Shenzhens zu erkunden. Wir waren eine witzige internationale Gruppe: eine Spanierin, eine Japanerin, zwei Brasilianer und insgesamt fünf Deutsche, da noch einer dazustieß, den die Guangzhou-Leute bei ihrem letzten Shenzhen-Besuch im Hostel kennengelernt hatten.

Auffällig war, dass in den Bars und Clubs viel mehr Nicht-Chinesen, als im übrigen Shenzhen anzutreffen waren. Nichtsdestotrotz hatten wir einen langen, durchtanzten und lustigen Abend.

Am nächsten Morgen lief dann dementsprechend wenig, nach einem Kaffee, ging es für die Guangzhou-Leute ins Restaurant und danach zurück nach Hause und für mich zum sonntäglichen Sprachkurs.

Montag fuhr ich dann nach Guangzhou, weil ich die freie Woche wenigstens mit einem kleinen Ausflug nutzen wollte. Dort angekommen führte mich eine sehr nette Couchsurferin durch typische Restaurants (jep, sämtliche innere Organe vom Rind stehen jetzt auf meiner imaginären Liste der Dinge, die ich schon gegessen habe) und die Stadt, die mir sehr gut gefällt. Meiner Meinung nach, merkt man dort erst richtig, wie jung Shenzhen eigentlich ist, denn die Häuser in Guangzhou sind oft älter und haben eine andere Architektur. Die kleinen Straßen und alten Bäume fand ich wirklich schön. Irgendwie spürt man, dass mehr Geschichte in der Stadt steckt, als das in Shenzhen der Fall ist.

Abends haben wir Alex und Franzi getroffen, einen Spaziergang über den riesigen Campus der Uni, an der Franzi arbeitet, gemacht, leckeres Yunnan-Essen gegessen und den Abend bei einem Stück Käsekuchen ausklingen lassen.

Nachdem ich die Nacht bei Franzi verbracht hatte, erkundete ich Guangzhou ein wenig auf eigene Faust, was sicher schöner gewesen wäre, wenn es nicht ununterbrochen geregnet und ich meinen Regenschirm dabei gehabt hätte. Ich suchte mir erst einen buddhistischen Tempel und anschließend eine alte Moschee (anscheinend die älteste Chinas) als Besichtigungsziele aus. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl, es war wirklich sehr schön und auch einfach durch die  ruhige Umgebung zu schlendern, kann ich, selbst bei Regen, nur empfehlen.

Mein Besuch ging mit einem leckeren japanischen Abendessen zusammen mit Alex und Clara zu Ende.

Abschließend noch ein paar Bilder des Tempels/ der Pagode und der Moschee, die sich, wie ich finde, architektonisch gar nicht so sehr unterscheiden, was echt interessant ist.

Übrigens

Woran erkennt man, dass man auf dem richtigen Weg zum buddhistischen Tempel ist?

– Man befindet sich plötzlich auf einer Straße, auf der es nur Läden mit buddhistischem Schmuck, kleinen Statuen usw. zu geben scheint.

Woran erkennt man, dass man auf dem richtigen Weg zur Moschee ist?

– Man befindet sich plötzlich auf einer Straße, auf der es nur muslimisches Restaurants/ Halal- Geschäfte zu geben scheint .

Zufälle gibt’s…

2. November 2011
von Nuri Hamdan

Die andere Deutsche

Die Shenzhen Middleschool ist ziemlich international. Es gibt viele amerikanische und einen deutschen Lehrer, eine indische Lehrerin, mich als deutsche Freiwillige, eine finnische und auch eine deutsche Austauschschülerin. Über letztere hatte ich von mehreren Leuten gehört, dass sie mir angeblich sehr ähnlich sähe. Die liebe Kollegin, die mich in ihre Wohnung eingeladen hatte, meinte sogar „she looks like your sister“.

Inzwischen habe ich sie auch getroffen und mir ein eigenes Bild machen können. Obwohl sie natürlich nicht als meine Zwillingsschwester durchgehen könnte, war ich doch ziemlich überrascht und wusste, was die Leute gemeint hatten, als ich plötzlich vor einem Mädchen stand, das doch eine gewisse Ähnlichkeit mit mir hat. Zudem haben wir noch herausgefunden, dass unsere beiden Väter aus Indonesien kommen. Gibt’s denn sowas?

 

Sushi

Ich liebe Sushi. Nachdem ich vorletzte Woche mit einer Kollegin, die mich auch schon zu sich nach Hause eingeladen hat, das leckerste Sushi ever gegessen habe (sie erzählte mir: „Wir [die Chinesen] hassen die Japaner, aber wir lieben ihr Essen“), habe ich seit vorgestern wieder unheimlich Appetit auf diese Köstlichkeit. Da ich aber keine Zeit und keine Begleitung hatte, konnte ich noch nicht ins Restaurant gehen. Gestern bekam ich dann unerwartet eine sms von einem der Amerikaner, die hier Englisch unterrichten, in der stand: „Sushi?“.

 

Guangzhou

In nächster Zeit möchte ich mal wieder nach Guangzhou. Nachdem Franzi und Alex, die Freiwilligen, die dort arbeiten, vor ein paar Wochen hier in Shenzhen waren, wäre ich jetzt an der Reihe gewesen sie zu besuchen. Gestern Abend, als ich schon im Bett lag, überlegte ich, welcher Zeitpunkt am günstigsten für ein paar Tage in Guangzhou wäre. Da kam plötzlich eine sms von Franzi, die sich, Alex und Clara -die dritte Freiwillige dort- für das Wochenende ankündigte. Auch gut, ich freue mich riesig auf die drei.

 

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