Rückweg
Nach drei Tagen Wandern in den Bergen mussten wir wieder Richtung Zivilisation. Dafür mieteten wir uns zu siebt ein Auto, das uns den ruckeligen Weg hinunter nach Shangri-La fuhr, den uns einige Tage zuvor ein Bus hinaufgebracht hatte. Leider bekam mir die Rückfahrt gar nicht gut. Übermüdung, zwei Portionen Nudelsuppe und der extrem ruckelige Weg bergab vertrugen sich ganz und gar nicht. Konnte ich meinen Brechreiz während der Autofahrt noch einigermaßen unter Kontrolle halten, musste ich auf der anschließenden Busfahrt von Shangri-La nach Lijiang aufgeben. Glücklicherweise hatte ich in unserem Luxus-Schnellbus einen Einzelplatz und meine Mitreisenden waren angehende Ärztinnen, die das ganze mit Fassung nahmen und mich sehr fürsorglich mit Tüten, Keksen, Wasser und Tigerbalsam versorgten.
In Lijiang schlief ich mich erstmal im schönsten Hostel im schönsten Hostelzimmer, in dem ich je war, nach einer Dusche, die nach 5 Tagen mehr als fällig war, ordentlich aus.
Am nächsten Tag ging es mir auch schon viel besser, besonders beim Anblick der pittoresken Stadt Lijiang, die trotz der vielen Touristen mit ihrer entspannten Atmosphäre, ihren schmalen Gassen, den vielen kleinen Kanälen und wunderschönen, alten Häusern besticht. Da wir für unsere Verhältnisse sehr lange geschlafen hatten (bis kurz nach 9:00!) gingen wir zum Brunch, wo das erste, was ich zu mir nahm Hühnerfüße waren. Mein Magen bestand den Härtetest und so konnten wir durch die Altstadt bummeln.
Abends ging es für mich auf meiner ersten Fahrt im Schlafbus, während der ich einen schönen Ausblick auf den Sternenhimmel hatte, nach Kunming und von da aus direkt im Anschluss zurück nach Shenzhen, wo mich nach dem tollen Wetter während der Reise, Regen erwartete.
Seit dem ist es hier abwechselnd unerträglich schwül oder es gewittert und man kann draußen duschen. Mir soll’s egal sein. Ich war in Yunnan. Das werde ich niemals vergessen.