Ein kleines Stückchen Heimat

21. Oktober 2011
von Nuri Hamdan

So macht Chinesischlernen Spaß

Ein kleines Stückchen Heimat vermittle ich im Moment einer ganz tollen Chinesin, die hier an der Schule ebenfalls eine Art freiwilliges soziales Jahr macht. Meine Mitbewohnerin hat den Kontakt zu ihr hergestellt, weil ich nach einer Chinesischlehrerin suchte und nicht wusste, wo ich damit anfangen sollte. Sie sagte sofort zu, wollte aber statt Bezahlung lieber Deutsch lernen. Also essen wir jetzt bei jeder Gelegenheit zu Mittag, setzen uns anschließend in einen Park oder in meine Wohnung. Dort lerne ich ganz viel über ihre Heimat, indem sie mir Chinesisch bei-, sowie die chinesische Kultur näher bringt und ich versuche mich als Privatdeutschlehrerin. Als wir uns gestern auf eine Bank im Park gesetzt haben, um uns gegenseitig überlebenswichtige Wörter wie Baum, Tisch, Stuhl und Fluss beizubringen, haben wir insgesamt fünf Paare in Hochzeits-Outfit gesehen, die sich dort für ihre Hochzeitsfotos haben ablichten lassen. Die wissen, was schön ist.

Nach unser Lerneinheit bin ich barfuß auf dem Steinweg gegangen, was sehr gesund sein soll. Denn, so habe ich gestern gelernt, anscheinend jede Stelle des Fußes mit einer Stelle des Körpers zusammenhängt. Also wenn etwas mit einem Körperteil nicht richtig ist, kann es durch Behandlung/Massage der bestimmten Stelle am Fuß, geheilt werden. Ich habe den Weg eher als unglaublich schmerzhaft empfunden, obwohl ich normalerweise sehr abgehärtet bin, was barfuß auf Steinen laufen angeht. Entweder ist mein Körper ein Wrack oder ich habe einfach nicht genug Hornhaut. Tja, man kann nicht alles haben.

People's Park       Meine tolle Chinesischlehrerin und ich       Auf dem "Barfußweg"- Es war so schmerzhaft!

Ebenfalls ein sehr wichtiger Bestandteil des chinesischen Alltags ist Essen. Weil das in jeder Region dieses riesigen Landes anders ist, werden mir jetzt die unterschiedlichsten Restaurants und Speisen präsentiert. Diese Woche war es die Sichuan-Küche. In dem Restaurant, in dem wir waren, durfte mein Gaumen eine noch nie zuvor geschmeckte Art von Schärfe kennenlernen. Meine Zunge hat sich danach etwas betäubt angefühlt, aber besonders der Fisch (im Bild hinten) sowie der „Blumentee“ waren sehr lecker.

Sichuan-Tee       Ich im Sichuan-Restaurant       Sichuan-Essen

Und zu guter Letzt:

Ist meine Mitbewohnerin nicht die beste?

Als ich gestern morgen aufgestanden bin, hat eine Packung Kinderschokolade auf mich gewartet. Endlich Schluss mit dem Schokoentzug! Auch ein kleines Stückchen Heimat. Ich bin glücklich. Über fair trade reden wir dann später.

Ein Kommentar
  1. 1. November 2011
    annemie permalink

    Hallo Nuri, auch ich würde die Kinderschokolade ganz schlimm vermissen

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