Eine Woche in Shenzhen…
…und ich habe schon genug von der Stadt. Deshalb bin ich heute eine gute Stunde mit dem Zug nach Guangzhou gefahren. Nein, nicht wirklich. Shenzhen gefällt mir immer noch sehr gut. Trotzdem zog es mich heute in eine mir noch unbekannte Millionenstadt. Denn nachdem der Experte für Unterricht vom Goethe-Institut, der meine Schule betreut gestern in Shenzhen war, um einige Ideen für kulturelle Aktivitäten hier abzusprechen, lud er mich zum Treffen „ Netzwerk Deutsch“ ins Generalkonsulat Guangzhou ein. Dort trafen sich einige Vertreter der ZfA, des DAAD und des Goethe-Instituts, um die generelle Lage in Guandong zu besprechen.
Besonders habe ich mich gefreut, dass ich Franzi, mit der ich beim Vorbereitungsseminar in einer Homezone gewesen war und die in Guangzhou beim DAAD arbeitet, wiedersehen konnte. (Hier ihr schöner Blog: https://kulturweit.blog/franziinchina/)
Übrigens ist Zugfahren in China echt anders: Am Bahnhof werden zunächst die Taschen und man selbst, wie am Flughafen, kontrolliert. Danach stellt man sich an einer von ca. 10 unendlich langen Schlangen an, um bei einem Angestellten, der natürlich kein Englisch kann, ein Ticket zu bekommen (es gibt zwar auch einen Schalter extra für Ausländer, das heißt aber noch lange nicht, dass die Person hinter dem Schalter Englisch spricht). Anschließend wird man durch einen Tunnel, zusammen mit einer Menschenmasse, die in denselben Zug will, dicht gedrängt zu den Gleisen geführt. Das ist nichts für Leute mit Berührungsängsten. Nicht-Passagiere kommen auch gar nicht mehr in diesen Bereich, weil man, wie in der Metro, sein elektronisches Ticket auf ein Lesegerät legen muss und dann durch die Türchen kommt. Dies ist auch gut so. Denn auf diese Weise wird totale Überfüllung sowie Schwarzfahren verhindert. Schaffner gibt es also nicht. Außerdem muss man echt sagen, dass auf den Bahnhöfen alles sehr gut auch auf Englisch ausgeschildert ist, sodass man zumindest meistens weiß, wo es lang geht und jeder hat eine Sitzplatzreservierung, sodass es nicht zum gefürchteten Eingequetschtsein kommt.
Nach Guangzhou möchte ich auf jeden Fall wieder!
Was ich sonst noch so erzählen wollte:
-Dank unserer guten Vorbereitung auf unseren Auslandsaufenthalt weiß ich, dass der Kulturschock und das Gefühl, alles schlecht zu finden erst nach zwei bis drei Monaten eintritt. Dies im Hinterkopf behaltend, bin ich skeptisch allem gegenüber und überlege mir die ganze Zeit, was ich hier denn bald alles so blöd finden sollte. Bis jetzt gefällt mir nämlich fast alles super.
-Instant-Nudeln zum Frühstück schmecken klasse, auch wenn sie wahrscheinlich fast nur aus Papier bestehen.
-Wir haben eben (um 21:00!) einen neuen Kühlschrank bekommen. Drei Männer haben das Teil, das größer ist als sie anscheinend immer abwechselnd auf ihren Rücken die drei Stockwerke in unsere Wohnung getragen. Der kaputte Kühlschrank musste dann natürlich auch wieder nach unten. Die Männer taten mir schon ziemlich leid…
-Gestern haben wir in einer Deutschstunde Sportarten aufgezählt. Eine Schülerin hat „Schlafen“ als eine davon genannt. Ich finde, sie hat es begriffen.