Bei aller bisherigen Wertschätzung und all den Glücksgefühlen über mein Leben hier in Brasilien – all die wertschätzenden Gespräche, Begegnungen, Umarmungen und Reisen, die ich in diesem wunderbaren Land erleben durfte (Näheres hierzu später) – möchte ich heute einen besonderen Moment teilen. Es war der erste Tag, an dem ich so etwas wie Angst gespürt … Mehr lesen »
Veröffentlicht von Mark Wendt Molina …
Zwischen den Lichtern (Prosa)
Er trat langsam und schweren Ganges in die Nacht ein. Er trug ein weißes Hemd, nach hinten gegelte Haare und hielt sich an seinen beiden dicken Silberringen fest, die er inzwischen als “Copacabana-Ringe” bezeichnete. Es regnete leicht, er rannte zu seinem Uber, das gerade ankam. Ein Elektroauto, aus China, Build your irgendwas, es glitt ganz … Mehr lesen »
Angekommen 2
Schließe die Augen, es ist alles ein langersehnter Traum. Ich träume nicht mein Leben, ich lebe einen Traum. Heißt es in so vielen dummen Insta-Reels. Ich schließe tatsächlich die Augen. Sehe vor mir Momente am Strand, nasser Sand an den Füßen, um die Wellen ein laues Lüftchen. Momente des Jubelschreis im Maracanã-Stadion bei einem Tor … Mehr lesen »
Zweimal Brasilien – Rückkehr in ein halbes Leben (Titel zu 100% nicht von ChatGPT)
Alles im Leben kommt zweimal. 2020,März, Pandemie, GRU Flughafen Sao Paulo. Ich ohne Führerschein, keinen Plan vom Leben, nur, dass ich Brasilien liebe und unterrichten will. 2025, August, GRU Flughafen Sao Paulo, mit Führerschein, immer noch wenig Plan vom Leben, aber Brasilien liebe ich immer noch, ich studiere jetzt Lehramt und bin fast (?) fertig. … Mehr lesen »
Was ist eigentlich Identität?
Vor kurzem las ich zwei sensationnelle Bücher, die mich seitdem nicht mehr loslassen. Sie beschäftigen sich mit den Fragen, die mich seit jeher umtreiben: Wer bin ich? Inwiefern bestimmt meine Migrationsgeschichte mein Sein? Gibt es Weiß-Sein? Bin ich weiß genug? Im Folgenden will ich die Bücher kurz, knapp und kritisch besprechen, ehe ich meine eigenen … Mehr lesen »
Dämmerung
Die untergehende Sonne verleiht dem Horizont ein neues Antlitz. Die beiden Kraftwerktürme, die auch an Feiertagen grauen Rauch von sich geben, werden bewusst ignoriert. Warum musste sich die Menschheit ein solches Monument ihrer Energiequelle in die Landschaft setzen? Ich atme aus. Im Hintergrund vereinzelte Weihnachtslichter. Kein Schnee weit und breit. Ich bin alleine und höre … Mehr lesen »
Schneeweiß bedeckst du mich (2 Texte)
Schneeweiss bedeckst du mich. Damals, als ich deine Hand nahm und wir vor Freude schrien. Ich fürchtete nichts. Dein braunes Haar wehte im Wind. Ich lachte – einerseits, weil ich dich immer noch süß finde, anderseits vor Fassungslosigkeit aufgrund deines Verhaltens mir gegenüber. Ich erinnere mich an die Küsse in den Weiten der Heide, wie … Mehr lesen »
Zwei Texte über das Pech des Lebens
Warum waren viele an der Uni so unerträgliche Schweine? Er las am Strand das Buch, über das natürlich schon eine Lehrerin geklagt hatte, dass es Rassismus enthalte. Wie so oft. Warum traut man Menschen kein kritisches Urteilsvermögen zu? Warum war es so unmöglich geworden, mit Linken zu diskutieren? Er ertappte sich, wie er beim Sektempfang … Mehr lesen »
Sand zwischen den Zehen
Sand zwischen den Zehen Ruppert sah seine Frau neben ihm an. Sie schlief tief und fest. Er wollte sie umarmen, ihrem Körper einen Hauch von Liebe spüren lassen, doch er entschied sich um. Was machte er hier noch? Seit Jahren war es immer dasselbe Spiel: ehe sie sich aussprechen konnten, schlief seine Frau aus Frust … Mehr lesen »
Erster Schultag
Ich schließe die Augen und sehe mein Sechstklässler-Ich vor mir. Die Kinder schreien, werfen mit Klebestiften und Ausmalbildchen um sich. Reliunterricht. Es werden die Unterschiede zwischen evangelisch und katholisch besprochen. Die Lehrerin gibt sich Mühe. Mit ihr reden wir beide Praktikanten etwas, sie hat in Tübingen studiert und einmal an einer spanischen Theatergruppe teilgenommen. Den … Mehr lesen »