Dämmerung

Die untergehende Sonne verleiht dem Horizont ein neues Antlitz.  Die beiden Kraftwerktürme, die auch an Feiertagen grauen Rauch von sich geben, werden bewusst ignoriert. Warum musste sich die Menschheit ein solches Monument ihrer Energiequelle in die Landschaft setzen? Ich atme aus. Im Hintergrund vereinzelte Weihnachtslichter. Kein Schnee weit und breit. Ich bin alleine und höre … Mehr lesen »

Schneeweiß bedeckst du mich (2 Texte)

Schneeweiss bedeckst du mich. Damals, als ich deine Hand nahm und wir vor Freude schrien. Ich fürchtete nichts. Dein braunes Haar wehte im Wind. Ich lachte – einerseits, weil ich dich immer noch süß finde, anderseits vor Fassungslosigkeit aufgrund deines Verhaltens mir gegenüber. Ich erinnere mich an die Küsse in den Weiten der Heide, wie … Mehr lesen »

Zwei Texte über das Pech des Lebens

Warum waren viele an der Uni so unerträgliche Schweine? Er las am Strand das Buch, über das natürlich schon eine Lehrerin geklagt hatte, dass es Rassismus enthalte. Wie so oft. Warum traut man Menschen kein kritisches Urteilsvermögen zu? Warum war es so unmöglich geworden, mit Linken zu diskutieren? Er ertappte sich, wie er beim Sektempfang … Mehr lesen »

Sand zwischen den Zehen

Sand zwischen den Zehen Ruppert sah seine Frau neben ihm an. Sie schlief tief und fest. Er wollte sie umarmen, ihrem Körper einen Hauch von Liebe spüren lassen, doch er entschied sich um. Was machte er hier noch? Seit Jahren war es immer dasselbe Spiel: ehe sie sich aussprechen konnten, schlief seine Frau aus Frust … Mehr lesen »

Erster Schultag

Ich schließe die Augen und sehe mein Sechstklässler-Ich vor mir. Die Kinder schreien, werfen mit Klebestiften und Ausmalbildchen um sich. Reliunterricht. Es werden die Unterschiede zwischen evangelisch und katholisch besprochen. Die Lehrerin gibt sich Mühe. Mit ihr reden wir beide Praktikanten etwas, sie hat in Tübingen studiert und einmal an einer spanischen Theatergruppe teilgenommen. Den … Mehr lesen »

Lyrik – Rastlos und haltlos

Ich fühle die Hast, die rast und stehenbleibt. Emsig rattert das Uhrwerk des Lebens und scheucht uns in die Angst ist immer da? Lava quillt aus dem Boden unter den Füßen mit freundlichen Grüßen gehe ich fort und komme wieder mit Liebe. Denn ist es nicht sie, die uns lehrt, dass alles eins ist? die … Mehr lesen »

Abrechnung mit dem Zeitgeist?

Heute ist wieder ein guter Tag, um zu schreiben. Und ich habe ein Thema, das mir seit langem auf der Seele brennt. Das Handy bleibt sonntags bei mir aus. Mein Sabbattag. Kein nervöses Scrollen durch die Nachrichtenportale, keine Verwunderung oder Belustigung über die tägliche Sau, die durchs Dorf getrieben wird: Welcher Autor oder Poltiker wird … Mehr lesen »

Chaos

Chaos. Im Kopf und auf dem Schreibtisch. Ich möchte zu viele Sachen auf einmal machen… Der Blick ins Buch, langweilig, Was hat Scholz noch einmal getwittert? Es macht mir Spaß, politische Reizfiguren wie Lindner verfolgen, eine gute Abendlektüre. Ich bringe Dinge nicht fertig, kleckere auf mein weißes Hemd, 5 Minuten nachdem ich es angezogen habe. … Mehr lesen »

Mit dem Zug reisen

Es ist schon ein befremdlicher, aber faszinierender Gedanke: Die Menschen, die in den Zug ein- und wider aussteigen, wird man in seinem Leben nie wieder sehen. Kaum sind sie das Treppchen an der Haltestelle hinuntergestiegen, tauchen sie im Nirvana der Lebenden ab. Kein Lebenszeichen mehr. Für immer. Oder doch? Daher schaue ich mir die Menschen … Mehr lesen »

Gräben 2

Eines Tages beschließen mein Opa und ich, eine Fahrradtour zu einem Walderholungsgebiet im Herzen Brandenburgs zu unternehmen. Als Kind haben wir einmal einen Sommernachmittag dort verbracht, ich erinnere mich noch gut an die schweren Holzbänke, das riesige türkis schimmernde Schwimmbecken und das Lagnese-Eis. Wir fahren durch den etwa 5 Kilometer entfernten Ortsteil Dahlen, durch das … Mehr lesen »