Mareikes Malawi Adventure

Ein »kulturweit« Blog

20. Mai 2010

Filed under: Allgemein — Mareike Kirsch @ 21:24

So schnell vergeht die Zeit. Jetzt bin ich schon seit sage und schreibe 2 Monaten in Malawi und es beschweren sich immer mehr Außenstehende über meine unzureichende Berichterstattung. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht so viel zu sagen habe. Ich bin nicht verreist und Neues gibt es auch nicht so wirklich. Trotdem versuche ich mein Glück.
Wo fang ich denn am besten an?
Seit dem Joe (mein großer „malawi Bruder“) wieder nach England gezogen ist, war ich mehr oder weniger gezwungen, abgesehen von den ganzen flüchtigen Bekanntschaften, mir neue gute Freunde zu suchen… schluchts. Ich dachte, das Beste wäre, wenn ich mich mal an die zahlreichen Weltwärtsler in Lilongwe wende. Gesagt getan: Über Anna (eine ww die ich schon seit längerem kenne) habe ich Clara kennen gelernt, die auch prompt bei mir eingezogen ist. Eine Mitbewohnerin zu haben ist mir nur zum Vorteil gekommen. Ich haben jemanden zum quatschen, zum lecker kochen, zum Filme gucken und am Wochenende zum in die Stadt fahren.
Leider musste Clara aufgrund einer Mittelohrentzündung für 5 Tage nach SA fliegen um behandelt zu werden. Zufällig wohnte sie dort bei einer Freiwilligen in Wilgers/ Pretoria und hat sich daher die Gegend wo ich früher gewohnt habe anschauen können: Die Schule, die Malls, den Deutschen Bäcker, Eisbein etc. Außerdem konnte sie sich mit Alex, Andi und Reinhardt treffen, die sie erfolgreich mir dem Nachtleben bekannt gemacht haben.
Als sie am Freitag wieder in Lilongwe angekommen ist, dachte ich es wäre Weihnachten. Sie hat ihre ganzen 20 Kilo Gepäck dazu verwendet, südafrikanische Produnkte nach Malawi zu transportieren. Massenhaft Käse, Vollkornbrot, Vollkornnuden, Schokolade, Schinken und viele andere leckere Dinge, die es entweder in Malawi nicht gibt oder die einfach aufgrunde des Exports extrem überteuert sind. Jetzt können wir für eine Weile richtig gut frühstücken und kochen…. yey.
In dieser Woche habe ich noch eine Hand voll netter Weltwärtsler kennen gelernt, die ein wenig abseits Lilongwes wohnen und beim Teachers Training College arbeiten. Mit denen bin ich tagsüber oft in der Stadt gewesen und (in letzter Zeit) Nacht für Nacht auf Haus-Parties oder ins Oasis gegangen. Es ist echt schön andere Freiwillige zu kennen und dadurch die Gelegenheit zu haben aus dem Haus zu kommen und die Stadt zu erobern.
An der Stelle muss ich von einem ganz blöden Zwischenfall erzählen. Am Samstag Abend waren wir bist spät in die Nacht bei Oasis und haben uns gegen 3 Uhr todmüde auf den Weg nach Hause gemacht. Da keiner unser Freunde mit einem Auto da war mussten wir uns ein Taxi nehmen. 2 Straßen weiter war dann aber ein „Road- Block“ bei dem wir angehalten wurden. Erst ging alles ohne Probleme (der Taxifahrer war natürlich nüchtern und hatte all seine Papiere und Registrationen dabei). Doch dann hat der Polizist von mir und Clara unseren Pass verlangt, den wir wegen der der Unsicherheit in Discos nicht dabei hatten und ich die kopie des Passes in meiner anderen Tasche vergaß. Das Dreiste war, dass er nur meine und Claras Papiere sehen wollte und zu Claras Freund (der schwarz ist) gesagt hat, er soll doch bitte seinen Mund halten und im Auto bleiben. Das Gespräch ging hin und her, seine Begründungen, dass man mit einem Pass in der Tasche nicht so schnell in einem Unfall sterben würde, wurden immer absurder und meine Gedult hing nur noch an einem dünnen Faden. Als er zu dem Punkt kam, dass er uns mit auf die Wache nehmen wolle haben wir ihm angeboten mit unseren Mentoren zu sprechen. Seine erste Frage: „Are they black or white“ kam mir sehr suspekt vor aber letztendlich hat er kleinlaut mit unserer WEIßEN Menteorin gesprochen und uns gehen lassen. Puh… Im nachhinein vermuten wir, dass er deswegen so lange um das Thema rumgeredet hat, weil er wollte, dass wir ihm Geld geben. Ich habe schon von einigen Leuten gehört, die der Polizei einfach ein paar Scheine in die Hang gedrückt haben und dann weiter konnten, aber erstens hatten wir nicht mehr so viel dabei und zweitens haben wir nichts falsch gemacht und es somit nicht eingesehen. Naja, lange Rede kurzer Sinn: keine Sorge, mir geht es gut (Mama) und alles ist wieder in Ordnung.
Jetzt ist wieder 5 Tage lang Arbeit angesagt in der es wirklich nichts interessantes zu erzählen geben wird.

Ich hoffe es geht euch allen gut. Falls es weitere Fragen geben sollte, beantworte ich sie gerne.
Liebe Grüße.

 

 
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