Sydney, Surry Hills Im Wohnzimmer auf dem Teppich sitzend 19.10.2019 20.58 Uhr
Ein entspannter Samstagabend. Die Mädels sitzen auf dem Sofa und forschen Menschen mit ihrem Handy hinterher. Ab und zu wird ein Spruch vorgelesen, oder ein Chat kommentiert. Normalerweise passiert das eher unter der Woche, denn am Wochenende ist oft eine Menge am Abend los und selten alle Zuhause. Aber heute war Tattoo Day. Daher sind die Mädels beide um ein Tattoo reicher und dem entsprechend recht glücklich mit gutem Grund zuhause bleiben zu können. Auch wenn ich selbst nicht verziert worden bin, war ich mit im Studio. Nicht die ganze Zeit, aber lange genug, um mich an das Zahnarztbohrergeräusch zu gewöhnen.
So langsam wird es hier kontinuierlich wirklich immer wärmer und der Sommer klopft an. Teilweise ist es schon nicht mehr angenehm in der Sonne draußen unterwegs zu sein. Die beste Taktik heißt früh raus, Siesta, und dann am Nachmittag oder Abend wieder die Stadt unsicher machen. Schon das mit dem früh raus klappt bei mir nicht mehr so gut, wie ich es sonst aus deutschem Lande gewohnt bin. Dafür konnte ich mich die gesamte letzte Woche zum Morgenyoga motivieren, wo das PoleDance Studio geschlossen ist. Nächste Woche, also in zwei Tagen fängt der neue PoleTerm an und für eine Woche kann ich noch einmal an der Stande tanzen. Dann ziehen alle in das neue Studio und ich mache mich auf nach Perth – mit Zwischenstopp, aber der Plan ist fix und steht.
In den letzten Wochen – es ist tatsächlich einen Monat her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe, war viel los. Vor allem viel Uni. Viel Uni. Verbunden mit Stress und, auch wenn ich es so nicht ganz wahrhaben will, tatsächlich auch Albträumen wegen der Uni. Immerhin ging es nicht nur mir so, sondern auch Studierenden, deren Muttersprache Englisch. Eigentlich ging und geht es allen so. Die letzten Wochen waren einfach intensiv. Umso schöner ist es zu wissen, dass es geschafft ist und an den ersten Noten zu sehen, dass sich die Mühe und Zeit gelohnt hat. Auch wenn ich nicht mit den russischen 1,0 nach Hause komme, weiß ich doch, wofür ich gelernt und geschwitzt habe und was ich davon mitnehme. Viel. Ich bin sehr glücklich über das was ich an Wissen und Erfahrung mitnehme und traue mich nun tatsächlich zu sagen, dass ich mehr über Communication und die Theorien dahinter weiß. Theorie und Praxis angewandt.
Ansonsten bin ich die Stadt abgelaufen, in Runden und Schleifen und immer und immer wieder. Zeitweise gab es viel Eis und inzwischen war ich auch öfter und regelmäßig essen und das nicht nur mit Vicky, oder den Mädels. Und wie es sich gehört, scheint sich in der letzten Uni-Woche auch eine Freundschaft mit einer Kommilitonin anzubahnen. Davor wäre das ja auch total unlogisch gewesen.
Gerade weiß ich auch gar nicht wovon ich schreiben soll… so ist das, wenn man zulange wartet. Da scheint dann all das was im Moment Schreibens wert schien, nicht mehr spannend, relevant oder lustig genug.
Neue Taktik – ich werde versuchen jeden Tag einen kleinen Eintrag zu schreiben, oder jeden Zweiten. Auch wenn ich noch eine Abgabe vor mir habe, bin ich nicht mehr gezwungen jeden Tag mehrere Stunden lang Buchstaben in den Computer zu hämmern. Da macht das Schreiben dann auch wieder mehr Spaß. Soweit.