nicht mal mehr 6 Wochen…

3 wochen ist der letzte eintrag jetzt schon her; 3 wochen, ein jahreswechsel, ein besuch auf dem lande, die olympische fackel in perm bei -23° C, kalte nächte mit -29° C, ski-fahren und grillen bei -15° C, eine reise nach sankt petersburg bei plusgraden und eine normale schulwoche.

so, eigentlich ist jetzt alles gesagt und ich könnte den eintrag abeschließen, denn ich weiß, dass, wenn ich anfange loszuschreiben, ich ne ganze weile schreiben werde. aber vielleicht gelingt es mir ja ein mittelding zwischen kurznachricht und roman zu finden.

los geht’s mit dem neujahrsfest. das war ein schöner, ruhiger und familiärer abend. nachdem nadja und ich im kino waren kamen abends der opa und die (groß)tante zum langen und späten abendbrot. danach wurden geschenke verteilt und ich bin jetzt unter anderem um ein russisches märchenbuch, russische märchenfilme, ein märchenhörspiel und ein selbstgehäkeltes platzdeckchen reicher. nach der bescherung habe ich nina und nadja bonanza beigebracht, was wirklich viel freude gemacht hat, und um 24uhr grüßte uns dann putin über den fernseher. gegen 2uhr sind nina, walodia und ich noch einmal raus in die stadt, auf den großen platz, und haben die eisskulpturen bewundert. doch da wir fast plusgrade hatten, durften man auf die großen figuren leider nicht rauf. aber es war sowieso sehr voll und laut und sehr lange sind wir nicht geblieben.

am nächsten nachmittag ging es nach сива, dem dorf in dem nina aufgewachsen ist. dort blieben wir 2 nächte, sind durch den wald spaziert, ein paar berge runter gesaust, haben die frische luft genossen und  waren alle ziemlich müde. in сива haben wir auch beobachtet wie es grad für grad immer kälter wurde und am abend war ich dann in der banja. besonders war als wir am späten abend alle zusammen zu sechst in der wohnküche saßen und pelmeni gemacht haben. bis der ganze teig verwertet war, saßen wir bestimmt fast 2h dort. auf meinen wunsch hin hat ninas mutter ein paar russische volkslieder gesungen und das war einfach ein so herrlicher moment. am nächsten tag gab es dann unsere pelmeni zum mittag.

zurück in perm konnte ich endlich die neue sherlock staffel beginnen, auf die wir fast 2 jahre gewartet haben! jetzt heißt es wieder warten bis zur vierten staffel…

am samstag kam die olympische fackel nach perm und da zwar die strecke durch die stadt aber keine genauen uhrzeiten bekannt waren hab ich tapfer in der kälte gewartet um sie zu sehen. ein cocacola-fähnchen habe ich übrigens auch ergattern können, aber keinen leuchtwedel und keine leuchtende cola-flasche. man kann halt nicht alles haben.

am sonntag waren wir wieder ski-fahren und draußen bei wunderbaren minusgraden grillen. dort gab es auch eine reifen-schnee-rutschbahn!

in der nacht von sonntag zu montag fuhr dann der zug nach petersburg. in petersburg war ich mit 2 russisch lehrerinnen und einigen schülern unserer schule. man kann das ganze als so eine art „bildungsferienfahrt“ sehen, da wir in der stadt auf den spuren von puschkin unterwegs waren und echt eine menge gesehen haben. wir waren in der eremitage, wenn auch viel zu kurz, im peterhof (inklusive bernsteinzimmer), sind durch den hofpark spaziert und haben das lyzeum (puschkins schule) besichtet. wir haben mehrere kirchen und denkmäler verschiedenster art angeschaut, waren in puschkins letzter wohnstätte, die jetzt auch ein museum ist, sowie im zoologischen museum und im `okeanarium. an einem abend war ich mit den 9. klässlern die mit waren im schwimmbad (das echt ne menge rutschen hatte). am donnerstag habe ich mich mit merle (der kulturweit freiwilligen in petersburg) getroffen und wir waren zusammen beim newski prospekt und in einem anti-cafe. so bin ich auch zum ersten mal seit langer zeit wieder u-bahn gefahren. oh wie ich das vermisst habe! die woche in petersburg (also eigentlich 5 Tage plus 2mal 29h zugfahrt) war sehr spannend, interessant, anstrengend, mit viel essen verbunden und  ziemlich russisch. am ende der fahrt war ich dann sicher, dass ich mir diese wirklich schöne stadt auf jeden fall noch einmal im sommer bei hoffentlich gutem wetter, bzw. keinem dauerregen (und ohne lauter 4.klässler) angucken werde.

wieder in perm gingen auch die ferien zuende und damit kam der schulalltag. in den letzten tagen habe ich ein wenig rumgekränkelt, doch ansonsten ist alles beim alten. die woche hier war  mit +3° C ziemlich warm, aber nun sind wir wieder bei unseren -10° C (tendenz sinkend) angekommen. die warmen tage wurden genutzt um die stadt vom schnee zu befreien und so konnte man viele bagger beobachten die den schnee lockerten, der dann aus der stadt transportiert wurde. dadurch kann jetzt sogar wieder unser schulhof betreten werden. mit der kälte ist nun neuer schnee gekommen, was um einiges schöner aussieht, als diese wochenalte dreckige schneemasse zuvor.

das komische ist, ich fühl mich hier inzwischen so zuhause und dabei plane ich gerade schon die ersten tage und wochen in berlin. und genauer gesagt, sind es nicht `nicht mal mehr 6 wochen`, sondern eigentlich nur noch 5. 5 wochen abenteur russland sind übrig geblieben, 5 wochen von 23. es ist fast beängstigend wie schnell die zeit vergeht.

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