Morgen ist es soweit. Morgen ist der Tag auf den die ganzen Schüler und überhaupt ich glaube so gut wie alle Russen seit Wochen hin fiebern. Morgen ist das Neujahrsfest! Ich habe mir gedacht, dass ich doch noch einen letzten Eintrag in diesem Jahr schreiben möchte. Und außerdem wollte ich auch ein paar Worte zu meiner deutsch-russischen Weihnachtswoche festhalten.
Eigentlich könnte ich auch noch eine Menge zu den wunderbaren Tagen in Riga schreiben, doch an sich habe ich ja schon im letzten Eintrag von meinen Plänen berichtet. Das Wetter in Riga war schneearm, aber dafür sehr warm. Die 3 Nächte bei Charlotte waren sehr angenehm und auch ihre beiden Mitbewohner waren echt nett. Mit Cleo hab ich, bei meinen Besuch in Valmiera, geklärt, dass sie im Sommer für 6 Wochen bei mir wohnen kann. Nachdem Phuong gelandet war und wir ins Hostel umgezogen sind hatten wir noch eine Menge Spaß und sind ziemlich viel durch die Stadt gelaufen (vor allem in der Altstadt stehen sehr viele schöne Häuser) und ich habe fleißig Karten geschrieben, die aber noch nicht angekommen zu sein scheinen. In Riga wird übrigens echt eine Menge Russisch gesprochen, obwohl die meisten Menschen auch sehr gut Englisch sprechen können! Der Abschied von Phuong am Flughafen war fast kurz und schmerzlos und hat mich sehr an meinen Abflug von Tegel erinnert. Doch zum Glück wusste ich ja, dass wir uns bald wieder sehen und außerdem hat Phuong mir eine wunderbare CD mit lauter „Heimweh-Songs“ geschenkt (und SCHOKOLADE und eine Tüte saurer Würmer), die ich in den letzten Tagen mit viel Freude gehört (bzw. gegessen) habe. Die liebe Phuong hat für mich und die Elternteil auch noch Postbote gespielt und so konnte ich ein paar Dinge schon nach Deutschland zurück schicken, wie auch einige kleine Weihnachtsgeschenke und die ersten gemalten Bilder und wurde von meinen Eltern mit ein paar Weihnachtsgeschenken für die Leiben hier, Tee, Rachendrachen!, ner zweiten dicke Jacke und neuen Stiefeln ausgestattet. Während ich in Riga war, waren in Perm bis zu minus 25 Grad! Doch seit ich zurück bin gammeln die Temperaturen kurz unter der Null-Grad Grenze herum. Das hat zur Folge, dass kaum neuer Schnee fällt und der alte Schnee immer dreckiger wird, was leider nicht mehr ganz so schick aussieht.
Aber auch mit dem dreckigen Schnee (der inzwischen verschiedenste Farben, wie gelb, braun, schwarz oder auch rot aufweist) war die letzte Woche nicht schlecht. Gleich am Montag, nachdem ich halb 6 Uhr morgens gelandet war und dann die Zeit für 3h Schlaf nutzen konnte, hatte ich 2 Weihnachtsstunden mit den dritten Klassen. Am Dienstag hab ich ein wenig verschlafen und war am Nachmittag auf Wunsch meiner Russischlehrerin im Sprachinstitut und haben mich mit „ihren Jungs“ aus ihrem „Fortgeschrittenen-Englischkurs“ auf Englisch unterhalten. Wer hätte das gedacht… Beinahe hätte ich bei dem ganzen Hin und Her an diesem Tag vergessen, dass das der 24. Dezember war. Doch als ich Nachhause kann, zeigten sich auf meinem Handy lauter liebe Weihnachtsgrüße und da kam dann auch bei mir die Weihnachtsstimmung wieder auf. Am späten Nachmittag wurde der (Kunst-)Weihnachtsbaum geschmückt und ich habe die Süßkartoffeln, die ich aus Riga mitgebracht hatte mit ein paar anderen Dingen zusammengewürfelt und gebraten. Unser Festmahl haben wir mit musikalischer weihnachtlicher Untermalung genossen und danach gab es eine kleine Beschwerung. Ich habe ein neues Tuch bekommen!!! Ein besseres Geschenk hätte es kaum geben können. Dann haben wir ein deutsch-russisches Liedersingen veranstaltet, via Skype, und nachdem ich der Familie in Deutschland was auf dem Klavier gespielt habe und wir uns allen gegenseitig Frohe Weihnachten gewünscht haben, endete mein „Heiliger Abend“ mit „Drachenzähmen leicht gemacht“.
Am Mittwoch war Weihnachtsstunde mit der 9A und Weihnachtsfeier mit der 11. Klasse. Den Abend habe ich mit „3 Haselnüssen für Aschenbrödel“ abgerundet. Donnerstag war außer Russisch-Unterricht nicht wirklich viel los und Freitag war ich auch wieder im Institut und habe mit den „Englisch-Anfängern“ gequatscht. Extra auf Wunsch von Tatjana (meine Lehrerin) habe ich mich schick gemacht, die Haare hochgeflochten und mich sogar mal wieder geschminkt. Warum genau sie das wollte hab ich nicht verstanden, aber ihr Plan ist aufgegangen und die Jungs waren ganz schön verschüchtert, was jetzt aber auch nicht unbedingt an mir persönlich gelegen haben muss. Samstag waren wir zusammen Einkaufen und spontan Essen. Gestern war wieder Malkurs und wir haben die Winterlandschaft beendet. Danach war ich Hundemüde, aber Nina hat mich überredet trotzdem zum Schlittschuhlaufen zu gehen, zu dem mich eine ehemalige Schülerin von ihr eingeladen hatte. Es hat auch wirklich viel Spaß gemacht, aber ohne meine beiden Vollprofies Phuong und Cora war das Ganze nur halb so lustig. Heute waren wir trotz Ferien in der Schule, da es für die 11. Klässler, die bald ihre DSD mündliche Prüfung haben, Konsultationen gab. Vorhin waren wir im TheaterTheater bei einer Musical Aufführung. Das Stück hieß „die 8 Frauen“ und war natürlich auf Russisch.
Morgen werd ich ausschlafen und am Nachmittag gehen Nadja und ich ins Kino. Zum Jahreswechsel werden wir zum großen Platz spazieren, wo lauter Eisfiguren stehen. Danach geht es wohl zu Olga. Übermorgen fahren wir zu Nina Eltern und bleiben dort glaube 2 Nächte. Am 4ten kommt die Olympische Fackel nach Perm. Pünktlich dafür kommen wir wieder zurück. Und in der Nacht vom 5ten zum 6ten fährt der Zug nach St. Petersburg.
So, jetzt sind alle, die sich dafür interessieren wieder auf dem neusten Stand.
P.s. Ein Jahresrückblick, war das hier jetzt nicht wirklich, aber das Jahr war einfach zu voll, zu toll um es in ein paar Sätzen zusammen zu quetschen! Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Jahreswechsel (mein neues Jahr fängt übrigens schon 5h früher an als euer).