Ausflug in die Anden

Licht aus in Lima

Licht aus in Lima

Ich weiß nicht, ob Sie, werter Leser, mir das noch glauben, angesichts der vielen gefüllten Seiten, aber: viel zu sagen bleibt nicht mehr. Drei Monate danach bin ich auch in diesem Blog endlich am Ende meiner langen Perú-Reise angekommen: in der Hauptstadt Lima.

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Panamericana

Panamericana

Es mag etwas vermessen oder auch überheblich erscheinen, gut einen Monat nach Ende meines Freiwilligendienstes hier noch einen Beitrag hochladen zu wollen, doch ich bin der Meinung, dass einmal begonnene Projekte auch abgeschlossen werden sollten. Und dieser Blog „Im hohen Norden“ ist, wie bereits angekündigt, noch nicht ganz vorbei. Zwei Beiträge fehlen noch. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland standen natürlich erst einmal andere Dinge im Vordergrund, es gab viel zu organisieren, sodass ich erst jetzt Zeit und Muße finde, durchaus mit Wehmut zurückzudenken an die Zeit, als damals, vor gut drei Monaten jetzt schon, sich unser Bus auf kurvigen Andenpfaden bergabwärts in Richtung Pazifik bewegte: in die Wüste nach Nazca.

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Der Ötzi der Anden

Der Ötzi der Anden

Lassen wir Cuzco nun endlich hinter uns und fahren wir nach Arequipa. Ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe, aber rund 1000 Meter tiefer gelegen, trägt auch diese Stadt einen schönen Titel: Ciudad Blanca – weiße Stadt, nach dem weißen Gestein, aus dem die Altstadt erbaut ist. Dieser stammt von einem Vulkan, der unmittelbar an die Stadt grenzt, und das ist Grund genug, um in Arequipa ein Museum über einen gruseligen Fund zu errichten, den man auf einem anderen Vulkangipfel der Anden gemacht hat. Es geht um: Menschenopfer.

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Die Aussichten in Cuzco

Die Aussichten in Cuzco

Aussicht über die Stadt Cuzco vom Stadtviertel San Blas aus. In der Mitte die Plaza.

Aussicht über die Stadt Cuzco vom Stadtviertel San Blas aus. In der Mitte die Plaza.

Was soll ich noch schreiben über diese Stadt, was noch erzählen? Cuzco ist sicher das größte Highlight eines jeden Perúbesuchs, neben dem Titicacasee und Machu Picchu. UNESCO-Weltkulturerbe, natürlich, „Nabel der Welt“ wie das Alte Rom, Hauptstadt und Herz des untergegangenen Inkareiches, in Form eines Pumas angelegt und der Legende nach angeblich vom ersten Inka Manco Cápac, dem Sohn der Sonne, persönlich gegründet. Spanische Kolonialstadt, reich geschmückte goldene Kirchen, Sitz des Cuzqueño-Stils und meiner ganz persönlichen peruanischen Lieblingsbäckerei. Und ein paar weitere Sätze ist diese Stadt immer noch wert.

Meine Lieblingsbäckerei in Cuzco. Besonders empfehlenswert: die Schokocroissants.

Meine Lieblingsbäckerei in Cuzco. Besonders empfehlenswert: die Schokocroissants.

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Ein Hohelied auf die peruanische Küche

Ein Hohelied auf die peruanische Küche

Inkaruinen anschauen macht hungrig. Da wird es Zeit, einen weiteren Sammelbeitrag einzuschieben: über die hervorragende Küche der Anden, die sich meiner Meinung nach keineswegs hinter der westeuropäischen, ja gar der französischen Küche zu verstecken braucht – im Gegensatz zur Küche meines Einsatzlandes, das leider eine kulinarische Wüste ist, an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten (und das zu dazu umso gesalzeneren und gepfefferteren Preisen). So wird anhand der peruanischen Küche im Gegensatz dazu auch die uruguayische „Küche“ in diesem Beitrag endlich ihr Fett wegbekommen. Doch wie immer gilt auch hier der Single-Story-Hinweis. Allgemein kann man sagen, dass die Andenküche versucht, der nächtlichen Kälte und dem entbehrungsreichen Leben auf über 3000 Metern Höhe zu entkommen, mit heißen Suppen, scharfen und starken Gewürzen und unzähligen Sorten von Kartoffeln. Doch letztlich kann ich nur über das berichten, was ich auch gegessen habe. Eine kleine Hitliste meiner PPK, meiner persönlichen peruanischen Köstlichkeiten[1] also. Guten Appetit!

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A Hitchhikers Guide to the Inka Ruins

A Hitchhikers Guide to the Inka Ruins

Während es im letzten Beitrag um die noch heute lebenden und auch im alltäglichen Straßenbild sichtbaren indígenas Perús ging, so soll es diesmal um die Zeugnisse einer großartigen Vergangenheit gehen, die ihre Vorfahren hinterlassen haben: die Ruinen. Die meisten finden sich verständlicherweise rund um die alte Inka-Hauptstadt Cuzco, die für das Volk das war, was auch Rom für die Römer war: der „Nabel der Welt“. Um eines mal vorwegzunehmen: in der sicherlich bekanntesten und bedeutsamsten Inkaruine, Machu Picchu, war ich nicht. Machu Picchu liegt ohne Anschluss an jegliche Straße in den Anden und ist nur auf zwei verschiedene Wege erreichbar: über eine eigens gebaute Bahnstrecke oder, als Umweg, mit dem Bus erst weit außenrum mit anschließenden zehn Kilometern Fußmarsch durch das Altiplano auf den Gleisen. Nun sind die Peruaner ja bei Weitem nicht dumm und wissen, dass alle Welt nach Machu Picchu will. Die Zugtickets kosten für Ausländer also durchaus mal unverschämte 200 US-Dollar, auch bei rechtzeitiger Buchung im Voraus. Damit werden natürlich die deutlich billigeren Ticketpreise für Einheimische quersubventioniert: nur 20 Sol (ungefähr fünf Euro) kostete im Vergleich dazu das Ticket eines Peruaners, das ich einmal gesehen habe. Bei dieser Abzocke wollte ich nicht mitmachen, und für den langen Fußmarsch war ich zu faul. Es hat sich auch so gelohnt, denn an bedeutsamen Ruinenstätten mangelt es Perú nicht. Ein „Hitchhikers Guide to the Most Important Inka Ruins“, in der chronologischen Reihenfolge meines Besuchs.

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Eine Gratwanderung

Eine Gratwanderung

Perú hat etwas, das Uruguay nicht hat: eine Geschichte. Uruguay ist ein geschichtsloses Land, für mich als Geschichtsfan eigentlich ein eher trauriges Reiseziel. Und im ganzen Land sind wahrscheinlich nur deshalb überall Artigas-Statuen zu sehen, weil ein Land, dessen Bevölkerung mehrheitlich aus europäischen Einwanderern aller Herren Länder besteht, wohl eine gemeinsame Identifikationsfigur braucht. Das ist zumindest die These, die ich mir im Laufe der Zeit gebildet habe.

In Perú dagegen weiß ich bis heute nicht, wie der Nationalheld heißt. Aber Perú, das sind natürlich nicht irgendwelche europäischstämmige weiße Nationalhelden, das sind die Inkas, die Uros und wie sie noch alle heißen. In diesem Beitrag will ich einen kurzen Blick auf die indigenen Ureinwohner Perús werfen, die sich Gott sei Dank ihre eigene Kultur und Identität bis heute erhalten konnten.

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Kopfschmerzen in La Paz

Kopfschmerzen in La Paz

Mir dröhnt der Schädel. Ich bin zu meinem großen Glück eine Person, die von regelmäßigen Kopfschmerzen verschont bleibt, und wer mich kennt, der weißt, dass auch übermäßiger Alkoholkonsum mir fremd ist, und dennoch schmerzt mir der Kopf so arg, dass ich kaum einschlafen kann. Ich stehe mitten in der Nacht auf, nehme eine Paracetamol (aus Deutschland mitgebracht) und falle in einen viel zu kurzen Schlaf nach einer viel zu anstrengenden Reise. Willkommen im Andenhochland, dem Altiplano, willkommen Höhenkrankheit. Willkommen in La Paz.

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Im hohen Norden

“Im hohen Norden” – wer das aus unser eurozentrischen Perspektive hört, denkt vermutlich an Finnland, Schweden oder auch an Island, das ja bei der EM gerade absahnt. Hier in Südamerika jedoch ticken die Uhren anders (nämlich vier Stunden später), und Richtung Norden wird es warm, und nicht kalt. “Im hohen Norden” heißt für mich also: ab in die uruguayischen Winterferien, nach Bolivien und Perú. Bereits die Chile-Reise war ungewöhnlich weit weg von meinem eigentlichen Einsatzland, doch bei diesen beiden Ländern, die eine ganz andere Kultur als Uruguay und Argentinien aufweisen, kann man nun beim besten Willen nicht mehr von „Jan en Uruguay“ sprechen. Deswegen (und weil nach den 120 Chile-Fotos mir der Speicherplatz ausgeht) habe ich mich entschieden, diesen Teil meines FSJs auf einen eigenen Blog auszulagern: Herzlich Willkommen im hohen Norden!

Wie so oft beginnt auch diese Reise erst mal in Buenos Aires. Im Gegensatz zu den vorherigen Reisen aber nun im Bewusstsein, dass meine Zeit langsam knapp wird. Einige fahren schon heim, ich fliege erst mal nach Perú. Und doch beginne ich mich zu verabschieden von der Stadt, die ich ins Herz geschlossen habe. Ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, wie oft ich in Buenos Aires war, doch jedes Mal, wenn ich bei meiner absoluten Lieblingsbäckerei in Palermo eine Zwiebel-Käse-Empanada kaufe, wünsche ich mir fast, Buenos Aires wäre meine Einsatzstelle. Im Ernst, wenn ich je mal wieder nach Lateinamerika zurückkehren sollte, würde ich allein deswegen nach Buenos Aires fahren, um in diese Bäckerei gehen zu können.

Doch dann sehe ich auf das Preisschild und bin froh, dass ich doch im beschaulichen Nueva Helvecia bin. Uruguay ist schon teuer genug, aber in Buenos Aires kann man zuschauen, wie die Preise steigen. Bei meinem allerersten Besuch im September/November waren 700 Pesos noch eine Menge Geld, die mir eine Woche gereicht haben. Im Januar reichte das nur noch drei Tage, und jetzt habe ich es beinahe geschafft, diesen Betrag an einem einzigen Tag auszugeben. Ich weiß nicht, was Wohnungen in Buenos Aires kosten, aber ich weiß, was alles andere kostet – und was die Menschen hier verdienen. Für immer mehr normal arbeitende Menschen ist das unbezahlbar, und die Armut begegnet mir auf Schritt und Tritt. Wer weiß, was das Leben in dieser Stadt kostet (selbst wenn er natürlich nicht in die Armenviertel gegangen ist, da reicht schon Retiro), versteht, warum ausgerechnet von hier ein Papst wie Franziskus gekommen ist.

Im hohen Norden dagegen ist es unglaublich billig (für europäische Einkommensverhältnisse zumindest). Das kann ich nach der Rückkehr schon mal feststellen. Ich bin jetzt, Anfang August, eigentlich auch schon am Packen für die endgültige Abreise nach Deutschland – the time is over. Der Blog „Im hohen Norden“ wird wohl trotzdem etwas länger leben als mein FSJ dauert, da es schon jetzt absehbar ist, dass ich bis Ende August nicht fertig werde. Ich habe schließlich auch noch viele andere Dinge zu tun. Allein die über 2300 Fotos zu sichten und nachzubearbeiten hat schon eine Weile gedauert. Deswegen wird dieser Blog auch nicht ganz chronologisch über die Erlebnisse meiner „kurzen“ Reise berichten, sondern mehr thematisch orientiert an den wichtigsten Themen, die mir begegnet und aufgefallen sind.

Und jetzt, nach all der Vorrede, bleibt nur noch zu sagen: viel Spaß beim Lesen!

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