178 Tage / 3 Monate Sommerferien

Vom 1. Juni bis zum 1. September ging meine Schule in die Sommerferien. Nach meiner Rückkehr vom Zwischenseminar ging es für 3 Wochen in den Gorkhi-Terelj Nationalpark. Dort unterrichteten wir, ein zweiter kulturweit-Freiwilliger, ein Lehrer der Schule und eine Lehramtsstudentin, Schüler der deutsch-mongolischen Goethe Schule.

Nach ein paar Tagen, verdienter Ruhe ging es dann zur Camp Arbeit in Ikh-Uul im Khuvsgul Aimag. Für eine Woche unterrichtete ich zwei Mädchen aus dem nahgelegenen Sum, einem Dorf, schleppte Wasser vom Fluss zum Kochen und zum Abwaschen. Nach der Woche holte mich ein Freund ab und wir fuhren nochmal 150km weiter zum Khuvsgul See im Norden der Mongolei, in der Nähe des Baikalsee.

Zwei, drei Nächte am eiskalten See und es ging zurück nach UB und für drei Tage zu einem Musikfestival.

Wieder ein paar Tage in der Stadt und es ging für 14 Stunden mit Bus nach Tariat, Arkhangai Aimag. Ganztätige Busfahren sind hier keine Seltenheit. In diesem Sommer habe ich mit Sicherheit schon eine Woche in Reisebusen verbracht. In 14 Stunden kommt man nicht mal zur Hälfte an die westliche Grenze zu Kasachstan heran. Reisen mit dem Bus versorgen einen auf jeden Fall mit mongolischer Musik für die nächsten Wochen danach. Ohne Pause werden Musikvideos gezeigt und meistens werden auch einige Vodka Flaschen auf dem Weg leer. Nebenbei kriegt man auch einen guten Eindruck von der Landschaft, endlosen Hügellandschaften.

2 Wochen harter Arbeit im Touristencamp am Khorgo Vulkan, in der Nähe des weißen Sees (Terkhiin Tsagaan Nuur) ließen wenig Zeit zum Erkunden. Feuer machen in den Gers (Jurten), Holz hacken, Betten machen und Khorkhog, das traditionellste Essen der Mongolen, prägten diese Zeit.

Erholungstage abgehakt flog ich nach Ulgii, die größte Stadt im Westen. Hier ging es eine Woche mit einer Tour in das Altai-Gebirge zu Kasachstan und Russland. Unglaubliche Bergwelten. Bisher das schönste was ich in der Mongolei gesehen habe! Danach verbrachte ich nochmal eine Woche alleine in der Region mit Ausflügen zu Seen und Campen außerhalb der Stadt.

Am 28. August kam ich wieder in Ulaanbaatar an und nun sind wir daran die Stundenpläne und die letzten Vorbereitungen fertig zu kriegen. Letzten Montag gab es bereits eine Feier zum ersten Schultag.

In den letzten Monaten konnte ich mein Mongolisch deutlich verbessern. Oft sprach nur jemand gebrochen Englisch, so war ich sehr bemüht möglichst schnell wichtige Wendungen zu lernen, um mich zu verständigen.

Von unfreundlichen zu großzugügigen Mongolen und Kasachen habe ich viele Menschen kennengelernt, einige Freund- und Bekanntschaften geschlossen. Durch die Camparbeit dürfte mir nun kaum noch mongolischen Essen und Trinken fremd sein.

Was mir von der letzten Zeit am meisten im Gedächtnis bleibt, sind die Momente in denen ich als Alleinreisender freundlich und großzügig per Auto, Motorrad und Pferd mitgenommen wurde, von Familien als Campingnachbar in die Jurte zum Frühstück oder Abendbrot eingeladen wurde oder die Leute sich offen gezeigt haben und man so fröhliche und lustige Momente zusammen hatte. Oft nur ein banales Lächeln beim Entgegenkommen, aber auch viele Gespräche und ulkige Momente mit Ansässigen und anderen Reisenden.

Markant für die letzte Zeit war auch viel Zeit in der Natur und vor allem naturnah zu verbringen. Wasser aus dem Fluss oder See zum Waschen, Trinken und Kochen, Tiere zum Essen vom Nomaden nebenan, wildes Gemüse und Wildbeeren sammeln und Strom nur von Solarplatten. Nicht zu vergessen die einen umgebene Natur immer vor den Augen.

 

Und jetzte Bilder:

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