Der Wunsch nach dem Analogen.

Es war das erste Mal, dass ich Badfliesen verfluchte. Im Nachhinein war es auch nicht die schlaueste Idee mein Handy oben auf den wackeligen Schrank abzulegen. Obwohl ich beim Fallen des Handys einen kurzen Herzstillstand bekam, beruhigte es mich, dass kein Kratzer darauf zu sehen war. Erst als ich die Musik ausstellen wollte und der Bildschirm schwarz blieb, verfiel ich ein wenig in Panik. Denn noch nie musste ich mich mit kaputten Handys oder ähnlichem auseinandersetzen. Tja, aber irgendwann ist ja immer das erste Mal. Dass es ausgerechnet im Ausland passieren musste…

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zu einem Reparaturladen, den ich beim ersten Googlen gefunden hatte. Der Weg dahin gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht, sodass ich ein paar Mal nach dem Weg fragen musste. Nach ungläubigem Nachfragen, warum ich denn mein Handy nicht benutzte, erklärte man mir den Weg und am Ende des Tages hatte ich ein repariertes Handy wieder. Ich muss sagen, dass mir da echt ein riesiger Stein vom Herzen gefallen ist. Denn irgendwie bin ich darauf angewiesen. Um zu kommunizieren, up-to-date zu bleiben. Das will ich auch gar nicht missen. Doch ich habe mir vorgenommen in der nächsten Zeit mal ein wenig analoger unterwegs zu sein. Stadtgeräusche wahrnehmen, statt Musik zu hören. Menschen ansehen, statt mit den Augen auf dem Bildschirm zu hängen.

In der letzten Woche war mir dies leider nicht möglich. Denn es war Zeit fürs Zwischenseminar und das bedeutete 6 (+) Stunden Bildschirmzeit. Im Nachhinein war es eine unglaublich anstrengende, aber motivierende Woche. Der neue Input und der Austausch mit all‘ den anderen Freiwilligen machten die schmerzenden Augen wett! Die vertraute Atmosphäre in der Gruppe, die interessant-kritischen Gespräche zu Umweltbewusstsein, sexueller Belästigung und der baltischen Geschichte ließen aus der langen Zeit vorm Laptop, Stunden werden, über die ich noch länger nachdenken würde. Trotz vielen ernsteren Themen kam Lachen und lockeres Quatschen nicht zu kurz und ich bemerkte, wie gerne ich dieses Seminar nicht online gehabt hätte. Ein Highlight der Woche war definitiv das abendliche Stadt-Land-Trennungsgrund-Spiel, zu welchem dann auch unsere verschollenen Kroaten dazukamen. <3

Homezone-Liebe.

3 thoughts on “Der Wunsch nach dem Analogen.

  1. Ich fühle mit dir Hanna – meine letzten drei Handys habe ich im Ausland „verloren“… und das letzte tatsächlich auch im Bad! Nur hatte ich da noch drei Wecker auf 6 Uhr gestellt und im Hostel Schlafsaal gepennt… erklär mal zehn unsanft geweckten Backpackern warum du zu unfähig bist gefühlte tausend Handy Wecker auszuschalten… und das dem unerreichbaren und unzerstörbaren Handy Akku sei dank mehre Tage lang…
    Aber schön, dass jetzt alles wieder funkt. Und ja, der Spieleabend war absolut ein Highlight 😂 ich hoffe, euer Teamer war nicht nachhaltig verstört von uns

  2. Ich fühle mit die Hanna – meine letzten drei Handys habe ich im Ausland „verloren“… und das letzte tatsächlich auch im Bad! Nur hatte ich da noch drei Wecker auf 6 Uhr gestellt und im Hostel Schlafsaal gepennt… erklär mal zehn unsanft geweckten Backpackern warum du zu unfähig bist gefühlte tausend Handy Wecker auszuschalten… und das dem unerreichbaren und unzerstörbaren Handy Akku sei dank mehre Tage lang…
    Aber schön, dass jetzt alles wieder funkt. Und ja, der Spieleabend war absolut ein Highlight 😂 ich hoffe, euer Teamer war nicht nachhaltig verstört von uns

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