„Die Straße gleitet fort und fort,
Weg von der Tür wo sie begann,
Weit überland, von Ort zu Ort,
Ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
Bis sie sich groß und breit verflicht
Mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.“
Dieses Zitat aus „Der Hobbit“ trifft es gerade ganz gut, denn heute geht es für mich zurück?, weiter? oder einfach in ein neues Abenteuer?
Wenn ich ehrlich bin, hoffe ich jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, einfach nur, dass
- mein Corona-Testergebnis (welches ich erst im Bus erhalten werde) negativ ist
- mein Bus mich rechtzeitig nach Zagreb bringt
- ich dann irgendwie an den Flughafen komme
- mein Gepäck nicht zu schwer ist (zwei Extra-Pakete sind schon unterwegs)
- mein Flug nicht (wie auf der Hinreise) last-minute gecancelt wird
- ich meinen Zug von Frankfurt nach Leipzig erwische (und die Fahrt mit der Deutschen Bahn zur Abwechslung einmal reibungslos verläuft)
- und mein Mitbwohner mir die Tür öffnen wird.
Ach ja, Reisen in Zeiten von Corona macht noch weniger Spaß, als sonst.
Doch: Kopf hoch! Schließlich freue ich mich auch schon wieder auf Zuhause. Ich freue mich darauf, meine ganzen Kisten auszupacken und mein Zimmer neu einzurichten. Ich freue mich darauf, meine Mitbewohner wiederzusehen. Tatsächlich freue ich mich auch auf die Quarantäne – fünf Tage Nichtstun, das klingt wie Musik in meinen Ohren. Dann freue ich mich natürlich auch darauf, erst meine Freund*innen und dann meine Familie wiederzusehen. Ich freue mich auf den Sommer in meinem geliebten Leipzig. Und auf die Zeit danach, wenn Corona (hoffentlich) endlich passé ist. An all das denke ich die letzten Tage recht oft.
Auf der anderen Seite werde ich sicher auch so Einiges vermissen: Die Freiheit herumzureisen und sich keine Sorgen um so lästige Dinge wie Einkommen, Versicherungen etc. machen zu müssen. Die Menschen (und nicht zu vergessen ihre wuscheligen Begleiter), die ich in Kroatien so ins Herz geschlossen habe. Das Essen, die Sprache, die Cafes. Und last but not laest: Das blaue, blaue Meer vor meiner Tür.
Nicht alles kann man in seinen Koffer packen (auch wenn meiner proppenvoll ist). Und trotzdem muss man es nicht zurücklassen. Ich für meinen Teil werde das Erlebte (wie diesen blog mit seinen Texten und Bildern) nicht „löschen“, sondern als Erinnerung an eine gute Zeit mitnehmen – ganz ohne Aufpreis, Gepäckbeschränkungen oder auch nur das leiseste Gewicht auf meinen Schultern. Und ganz egal, wohin mich meine Füße tragen.