Heimat.Hafen.Rijeka

Tag 175 – Slawonisches Schiff

Die Sava-Promenade

Gestern wollte ich gar nicht einschlafen, so sehr habe ich mich auf den nächsten Tag gefreut. Nicht weil heute Ostermontag ist und auch nicht, weil wir etwas Besonders geplant haben – einfach nur, weil ich diesen (meinen letzten) Urlaub in Kroatien so sehr genieße. Kein Wunder also, dass ich heute ganz von selbst um sieben Uhr aufwache und sogar aufstehe.

Mit Arne und Helen geht es kurz darauf in der Küche ans Werk, unser Osterfrühstück vorbereiten. Noch rasch den Tisch geschmückt, die Pfannkuchen genüsslich verspeist und mit vollen Bäuchen spazieren wir die Sava entlang – zuerst auf der Promenade, dann weiter auf dem Damm.

Im weitem Bogen kehren wir zurück in die Innenstadt. Auf dem Korzo, der zentralen Einkaufsstraße wimmelt es nur so von Familien und Menschen jeder Altergruppe: Alle Cafes sind bis auf den letzten Platz besetzt, sodass wir in eines in einer Seitenstraße ausweichen müssen. Dort kommt Helen in den eher zweifelhaften Genuss eines slawonischen Cappuccinos (schmeckt wie Yormas-Kaffee mit wahlweise Schokoladen- oder Vanille-Sirup – oder mit Helens Worten ausgedrückt: „Ekelig“).

Nach dieser kleinen Pause wollen wir eigentlich auf dem Markt einkaufen. Doch aufgrund des Feiertages ist dieser natürlich wie leer gefegt. Auf dem Weg dorthin maunzt mich eine verschmußte Katze von der Seite an und ich kann mal wieder nicht widerstehen.

Zurück in unserem Apartment gönnen wir uns eine Minute Ruhe, dann machen wir uns daran, das Ufer in der anderen Richtung zu erkunden. Wir passieren die Brücke nach Bosnien und finden eine kleine, schwimmende Holzplattform. Tiefenentspannt lassen wir uns darauf nieder und genießen in trauter Stille die Sonne: Ich tauche meine Beine ins kalte Wasser, Helen vertieft sich in ihr Buch, Christian schläft ein wenig und Arne hört Hörbuch.

Nach einer guten halben Stunde laufen wir zurück. Die Jungs fahren einkaufen und wir Mädels gehen Kaffeetrinken und das Fort erkunden. Der Kellner verwickelt uns in ein kurzes Pläuschchen: Zuerst ist er ein wenig verwirrt, dass ich – trotz meiner überzeugend hervogebrachten drei Sätze Kroatisch – keine Verwandten in Kroatien habe, dann erzählt er uns von seiner Zeit in Deutschland. Letzteres ist übrigens ein ganz typischer Gesprächsverlauf zwischen enttarnten Almans und Kroat*innen. Nach einer vorzüglichen heißen Schoki und einem Kaffee nach Helens Geschmack, durchforsten wir noch die alten Wehranlagen und drehen eine Runde auf dem Wall.

Doch schon auf halber Strecke erhalten wir einen Anruf von den Jungs und müssen uns sputen, nach Hause zu kommen: Schließlich haben wir ihnen die Wohnungsschlüssel abgeluchst.

Glücklich wiedervereint stürzen wir uns auf die Abendessensvorbereitungen und anschließend auf unser exquisites Vier-Gänge-Menu. Tja, wahrscheinlich könnten wir morgen auch ohne Auto nach Osijek rollen…

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