Schule in Kroatien bedeutet vor allem eines: Wettbewerbe. Natürlich gibt es auch an deutschen Schulen verschiedenste Wettbewerbe: Dieses wöchentliche Matherätsel zum Beispiel (ich glaube, es hieß irgendwas mit Känguru…), oder „Mädchen und Technik“. Hier in Kroatien gibt es darüber hinaus aber auch allgemeine, staatliche Wettbewerbe – und das in jedem einzelnen Fach.
Heute fand die erste, kommunale Runde für den nationalen Deutsch-Wettbewerb statt. Die Beteiligung an dieser Art Wettbewerb ist freiwillig – vielleicht ein Grund dafür, dass nur eine einzige unserer Schülerinnen den Test absolvierte. Ganze 90 Minuten brütete sie in einem kleinen Raum im Dachstuhl der Schule über den Aufgaben. In diesem ersten Teil waren es erst einmal nur Aufgaben zum Leseverständnis. Auf der zweiten Ebene (der regionalen) kommen dann noch Übungen zum Hörverstehen dazu und auf der letzten Stufe (der nationalen) auch eine mündliche Prüfung. Weiter kommen allerdings immer nur die Besten. Und der oder die Allerbeste bekommt schließlich eine hübsche Urkunde und manchmal auch noch ein Stipendium.
Unsere Schülerin wird das aller Voraussicht allerdings nicht sein. Leider. Aber auch ich hatte so meine Probleme mit einer Aufgabe. Es ist doch immer wieder spannend, welche Anforderungen solche Sprachprüfungen an die Schüler*innen stellen. Und dass selbst Muttersprachler*innen bei einigen Fragestellungen nicht genau wissen, was gemeint ist. Zwei Fehler hatte ich am Ende auf meinem Konto: Einen, der meiner Meinung nach Auslegungssache ist, der zweite ein Leichtsinnsfehler. Auf der anderen Seite konnte ich aber auch wieder einen Rechtschreibfehler im Test finden. Ein klares Unentschieden würde ich also sagen.
Außer der Prüfung hatte ich noch eine weitere Präsenz-Unterrichtsstunde – so langsam lerne ich das ganze Schulgebäude kennen! Und nach dem Kopieren kann ich seit heute auch das Drucken zum meinen Skills hinzufügen. Der Schulleiter höchstpersönlich half mir dabei, das Papier nachzufüllen – was für ein Service!
Und auch morgen geht es zurück in Schule. Wobei ich erst einmal ganz froh war, als ich heute Nachmittag wieder an der frischen Luft stand: Denn aus irgendeinem Grund war, als wir fertig waren, der Haupteingang verriegelt – also wortwörtlich. Nun ja, jetzt weiß ich auch, wo sich der Hinterausgang befindet…
PS: Hier wird es langsam Frühling!