Eigentlich bin ich kein besonders großer Fan davon, wenn es bergauf geht. Außer natürlich, man lehnt sich dabei bequem in einem Polstersitz zurück. Und genau das haben wir heute gemacht. Denn für die Häfte der Strecke hoch zum Baška-Platteau nutzen wir den Bus. Keine große Leistung, mag der ein oder andere von euch jetzt denken. Und doch war es gar nicht so einfach, unseren Busfahrer davon zu überzeugen, uns mitten auf der Strecke hinaushüpfen zu lassen. Zumindest für uns steht daher fest: Wir hatten es verdient!
Und anstrengend genug sollte es trotzdem werden: Denn obwohl die Windwarnung am Morgen vom Handydisplay verschwunden war, bließ es uns doch eisig entgegen. Also schnell den Kragen der Allwetterjacke hochklappen, Mütze tief über die Ohren ziehen und stoisch einen Schritt vor den anderen setzen. Doch auch das war gar nicht mal so einfach: Schließlich waren die kleinen rot-weißen Markierungen in der von Steinen übersähten Ebene kaum zu sehen. Wie die Erdmännchen spähten wir in die Landschaft, schwärmten ab und zu aus und bahnten uns so unseren Weg. Am Anfang ging es noch etwas einfacher: Einfach irgendwie den Berg hoch. Doch als wir den höchsten Gipfel und damit auch die beste Aussicht erreicht und hinter uns gelassen hatten, wurde es komplizierter. So hieß es schließlich auch am zweiten Tag unserer Wanderung: Ab über die Mauer und durchs Gestrüpp. Aber statt eines Zeichens entdeckten wir zuerst nur ein paar Knochen. „Ein Schafsgerippe“, dachten wir* und suchten weiter. Und siehe da: Nach einer Weile fanden wir den Weg wieder und wagten den Abstieg. Fast wären wir noch von einer Mountain-Bike-Gruppe überradelt worden, doch letztendlich erreichten wir Punat. Und damit (geneigte Leser*innen haben es kommen sehen) unseren mehr als überfälligen Kaffee-Stopp.
Doch damit nicht genug der Annehmlichkeiten: Für die Nacht hatten wir uns einen Black-Friday Deal für ein 4-Sterne Hotel gesichert. Und das lag – wie könnte es anders sein – direkt am Yachthafen. Durch den spazierten wir dann auch zu unserem Abendessen: Ein schnuckeliges kleines Lokal mit einem knisternden Kamin, einer guten Seele von einem Besitzer und den besten selbstgemachten Nudeln mit Scampis auf der ganzen Welt!
*also zumindest bis mein Tiermedizin-studierender Mitbewohner via Foto-Analyse Zweifel daran äußerte. Vielleicht also auch ein verirrter Wanderer? Gut, wenn man so etwas erst im warmen Hotelbett erfährt…