In Polen gibt es neben den Weihnachtsferien auch Winterferien, in denen klassischerweise in die polnischen, tschechischen oder italienischen Berge gefahren wird.
Ich suchte mir ein etwas ausgefalleneres Ziel aus: Lettland.
Dort verbrachte ich meine freie Zeit mit Christiane, einer Mitfreiwilligen, die ich auf dem Zwischenseminar besser kennen gelernt hatte. Da wir schnell voneinander erfahren hatten, dass wir in vergleichsweise kleinen Städten wohnen, gaben wir uns das Versprechen, uns gegenseitig zu besuchen.
Wir trafen uns in Rīga und Christiane zeigte mir die Hauptstadt aus ihren Augen, sodass ich die hübschesten Läden, die gemütlichsten Orte (der Teepavillon im Vērmanes Park) und süßesten Muffins der Stadt kennen lernen konnte. Außerdem gab es eine Abschiedsparty von unserer Gastgeberin Laura aus Österreich, von der ich äußerst coole Wörter aufschnappen konnte (Schwammerl, Stiegenhaus…). Auf der Party lernte ich, dass ich gar nicht typisch deutsch, sondern typisch französisch aussehe. So so!
Am Ende des Wochenendes ging es dann weiter nach Rēzekne, wo meine Reiseführerin derzeit wohnt. Rēzekne ist die fünftgrößte Stadt Lettlands, hat aber nur etwa 35.000 Einwohner. Trotzdem gibt es eine Uni und auch einige internationale Studenten und Freiwillige.
Christiane und ich ließen es uns in dieser Woche kulinarisch richtig gut gehen. Wir kochten deliziöse Gerichte (oder ließen uns bekochen), backten Kuchen und Kekse à la volontaire (statt Rührgerät benutzten wir einen einfachen Löffel), und tranken täglich leckeren Tee.
Außerdem begleitete ich Christiane in die Schule, ich konnte es einfach nicht lassen. ;-) Da sie allerdings nicht nur mit der Oberstufe zu tun hat, so wie es bei mir ist, konnte ich auch mal die Arbeit mit jüngeren Schülern erproben. Wir gestalteten Unterrichtsstunden zum Thema Karneval (inklusive Polonäse!) und zwei „Erste Deutschstunden“, in denen wir den Fünftklässlern Lust auf die deutsche Sprache machten, damit sie sie nächstes Jahr als Fach wählen. Lustigerweise wollten sie nach der Stunde alle ein Autogramm von uns bekommen.
Auf Karneval musste ich auch dieses Jahr nicht verzichten – nicht nur wegen des Unterrichts zum Thema. Am letzten Abend fand eine äußerst ausgefallene Kostümparty in der Kunsthochschule Rēzekne statt. So konnte ich mich dieses Jahr doch noch in Schale schmeißen – mit einem improvisierten Hexenkostüm aus dem Second-Hand-Laden.
Die Rückfahrt von Rēzekne nach Warschau war nochmal ein Abenteuer für sich. Ich nahm das erste Mal in meinem Leben einen Fernreisebus und durfte seine Vor- und Nachteile kennen lernen – aber erst nach zweieinhalb Stunden Verspätung.
Natürlich bekommt ihr auch Bilder zu sehen:
An dieser Stelle ein großer Dank an Laura, Linda, Liene, Olga und vor allem an Christiane, die diese Woche zu einer Unvergesslichen gemacht haben. :)