„Freiwilligenküche“

Viele Freiwillige müssen sich zu Beginn ihres Einsatzes die Frage stellen: „Wie komme ich ohne einen Backofen aus?“ Manche müssen das Wort Backofen sogar durch Herd ersetzen, wie meine liebe Freundin Nuri. Wie sie das macht, habe ich immer noch nicht verstanden.

Ja, Backöfen sind ganz schön toll. Wer sich mal eben ein Toast Hawaii machen möchte, schiebt es kurz in den Backofen, und man kann sich ein bisschen Abwechslung in die Küche holen, wenn man ab und zu Kekse oder einen Kuchen backt. Wo wir auch schon beim nächsten Punkt sind: der Gastfreundlichkeit. Die lässt sich mit einem Ofen viel besser verwirklichen. Zum einen kann man Süßspeisen backen, zum anderen aber auch einfach mal zum Abendessen mit einem leckeren Auflauf einladen. Was mich zum dritten Aspekt führt: den Geschmack. Was schmeckt bitte besser als Aufläufe?! ;-)

Nichtsdestotrotz muss ich dieses eine Jahr lang auf einen Backofen verzichten. Ich muss zugeben, dass es gar nicht sooo schwer ist, besonders wenn man einmal den Dreh raushat. Und der sieht bei mir so aus:

Man nehme:

  • eine halbe Packung Nudeln
    oder
  • zwei kleine Tassen Reis
    oder
  • zwei Portionen Kartoffeln
  • ganz viel Gemüse nach Wahl
  • wahlweise Fleisch
  • Gewürze; unbedingt Paprika, Curry und natürlich Salz und Pfeffer, Kräuter der Provence können auch einiges; wer hat, frische Kräuter
  • Öl

Außerdem eine Pfanne, einen Topf, einen Pfannenwender, einen Löffel, ein Küchenmesser und ein Schneidebrett(chen).

Man schnetzele das Fleisch und schneide das Gemüse in Würfel. Man setze einen Topf mit gesalzenem Wasser auf und gebe die Nudeln / den Reis / die geschälten Kartoffeln hinein. Dann werden Fleisch und Gemüse gebraten bzw. gekocht (am besten in dieser Reihenfolge und nacheinander). Wenn alles gar ist, einfach zusammenmischen und mit den Lieblingsgewürzen oder -kräutern verfeinern.

Voilà, mein Standardgericht!

Wichtig: Immer doppelte Portionen zubereiten, um sich am nächsten Tag die Arbeit zu ersparen und nur noch kurz die Reste aufwärmen zu müssen. ;-)

Für die etwas fortgeschrittenen Köche unter den Freiwilligen werde ich wohl demnächst noch das Rezept für die unübertreffbaren herzhaften Pfannkuchen à la mamma veröffentlichen.

Guten Appetit! :)

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wiosna

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sechs Monate

Sechs Monate. Ein halbes Jahr. Ein Zwanzigstel Jahrzehnt. So viel Zeit!

Und ich bin glücklich, mich für diesen Weg entschieden zu haben. Trotz Tiefpunkt habe ich weitergemacht und endlich lassen sich die hart erkämpften Früchte sehen: Ich bin mir mit meiner Studienwahl sicher. Ich habe Erfahrungen gesammelt, die ich am liebsten der ganzen Welt weitergeben würde. Ich habe ein neues Land, seine zahlreichen Facetten und seine Menschen schätzen gelernt. Und ich habe wertvolle Erkenntnisse über meine Persönlichkeit gemacht.

Einen riesigen Sprung gemacht. Mit offenen Augen.

Erwachsen werden.

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Bowling

Piła ist klein. Wenn die Bewohner der Stadt tanzen gehen wollen, gehen sie allesamt in den gleichen Club – Bowling. So wird er allgemein genannt. Eigentlich heißt er Rodło. Das scheint hier aber niemanden zu interessieren. Bowling ist ja auch einfacher! Und tatsächlich dient diese Disco tagsüber und während der Woche dem Bowlen. Es gibt sogar eine Liga!

Nachdem ich nun einige Male am Freitagabend diesen faszinierenden Ort besucht habe, war ich gestern auch mal donnerstags dort. Und donnerstags läuft das Bowling zu Hochtouren auf – dann ist nämlich Karaoke angesagt!

Übersehene Stars, Möchtegern-gut-Sänger, Sich-Mut-Angetrunkene und Spaß-haben-Woller (welch wundervolle Neologismen!) reichen sich hier einander das Mikrofon. Ich gehöre irgendwie ein bisschen in alle Kategorien, aber am meisten in die letzte. Also stürzte ich mich gemeinsam mit meiner lieben Zimmernachbarin Kunduz, die definitiv Alkohol brauchte, um da mitzumachen, ins Abenteuer. Für euch liebe Leute, die jedes Wochenende ihren Gesang zur Schau stellen, mag das übertrieben klingen. Aber wer eine Minute vor seinem großen Auftritt merkt, eigentlich nur den Refrain des Liedes zu kennen, der darf das – wenn es nach mir geht – durchaus unter Abenteuer verbuchen. So saßen wir da mit unseren Mikrofonen fest umklammert und improvisierten, was das Zeug hielt. Ob es am Mitleid oder dem Alkoholspiegel der Anwesenden lag, vermag ich nicht zu beurteilen, aber der Applaus fiel gar nicht mal so klein aus. Und der entschädigt ja bekanntlich für alles. ;-)

Übrigens: Es gab auch ein deutsches Lied zur Auswahl. Aber das habe ich lieber sein gelassen. Es hieß Durch den Monsun.

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Erkenntnis

Ein Grund dafür, dass ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden habe, war meine Unsicherheit, wie es mit mir weitergehen sollte. Zwar wusste ich, dass ein Studium die richtige Wahl sein würde, aber die Wunschfächer schwankten immer wieder zwischen Logopädie und Grundschullehramt über Ethnologie und Kulturwissenschaften bis hin zu BWL.

Nach über zwei Jahren langen Grübelns und unzähligen Stunden mit Online-Assessment-Tests und dem Studien- und Berufswahlführer der Bundesagentur für Arbeit bin ich mir seit Kurzem sicher, was ich studieren möchte.

Und dann ist mir vor ein paar Tagen der Blitzgedanke gekommen, dass mir doch tatsächlich das FSJ, die zusätzliche Zeit, zu dieser Wahl verholfen hat. Bei dieser Erkenntnis, morgens auf dem Weg zur Schule, musste ich unwillkürlich lächeln.

Alleine dafür haben sich die letzten sechs Monate gelohnt. :)

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