eine Woche Warschau

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ein Besuch im Restaurant

Eine nette Anekdote aus dem Leben in einem fremdsprachigen Land:

Gestern Mittag hatte ich Hunger. Bei der Auswahl, die sich mir bot, war es nicht leicht, sich zu entscheiden, aber schließlich betrat ich die Restaurantkette „Sphinx“.

Ein freundlicher Kellner empfing mich mit einer (für Polen typische) Frage, die ich natürlich nicht verstand. Ich antwortete nur Nie mówię po polsku. („Ich spreche kein Polnisch.“) – übrigens mein Standardsatz.
Die Reaktion des Kellners war göttlich: Er suchte panisch nach einem seiner Kollegen, der offensichtlich Englisch sprach und mir die englische Speisekarte brachte.
Als ich dann gewählt hatte, war jedoch nur ersterer in Sicht. Ich gab ihm, nachdem er auf meine Signale nicht reagiert hatte, ein eindeutiges Kopfnicken, woraufhin er wiederum in Panik den  fremdsprachenbegabteren Mitarbeiter versuchte zu finden.
Die nachfolgende Prozedur – das Bestellen, das Aufdecken des Gerichts (das übrigens so groß war, dass ich mich noch den ganzen Tag lang wie gemästet gefühlt habe – und das für umgerechnet 7 Euro inklusive Getränk in einer Großstadt), das Verlangen der Rechnung – verlief reibungslos.
Dann ging es ans bezahlen: Cash or Card?  Da ich diese Frage leider nicht verstand und dachte, der Kellner wolle mir einen Kaffee oder ähnliches anbieten, antwortete ich mit Nie („Nein“), was wohl so ausgesehen haben muss, als ob ich umsonst essen wollen würde.
Schließlich konnte ich die Frage dann doch noch entziffern und bezahlte mit Bargeld, woraufhin er mir mit Kopfbewegungen zu verstehen gab, wie es in Polen üblich sei, zu bezahlen.
Ich legte das Geld auf das Tellerchen – Trinkgeld inklusive. ;-)

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ein Monat

Heute vor genau vier Wochen bin ich in Polen angekommen.
Ein Monat voller Eindrücke, die teils gewöhnungsbedürftig, teils gewöhnlich sind.

Generell lässt sich sagen, dass man sich sehr schnell mit den Gegebenheiten, die einen umgeben, vertraut macht.
In der ersten Woche hatte ich nicht nur ein Mal einen Kloß im Hals, als ich mir ins Gedächtnis gerufen habe, dass ich ein Jahr in einer Stadt verbringen werde, deren Bild von Plattenbauten aus der Sowjetzeit dominiert wird. Mittlerweile ist es zum Alltag geworden, fällt nicht weiter auf, gehört einfach dazu – zu Piła und zu meinem Jahr voller Erfahrungen.
Das Gleiche gilt für den Standard des Studentenwohnheims, in dem ich lebe. Das Zimmer ist winzig, ich teile es mir mit jemandem, und doch kommt es mir so vertraut vor – nicht wie das traute Heim, aber eben der neuen Lebenssituation entsprechend.

Ich erkenne immer mehr Vorzüge für meine Auslandserfahrung, die ich dadurch habe, dass ich in einer kleineren Stadt wohne. Ich bin der Meinung, dass man näher an den Leuten dran ist, mehr aus ihrem Alltag in seinen eigenen integrieren kann, als in einer Metropole, wo zumeist viel mehr Anonymität herrscht.
Man ist die Exotische in einer Stadt ohne jegliche Multikulturalität, in einem Land, wo es nicht üblich ist, Ausländer anzutreffen – außer in den Großstädten.
Doch auch die sollte man in seine Erfahrungen mit einbringen, sodass ein möglichst umfassendes Bild des Gastlandes entsteht.

Mal schauen, was ein weiterer Monat bringt.

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Warszawa

Gestern bin ich in Warschau angekommen.
Die Nacht habe ich in dem sehr empfehlenswerten „Oki Doki Hostel“ verbracht, unerwarteterweise in einem gemischten Zimmer.
Also hatte ich die nette Bekanntschaft zweier Australier, die 24 sind, durch Europa touren und von denen einer sein Haus, das er von seinen Eltern geschenkt bekommen hat, verkauft hat, um reisen zu können, und eines Deutschen, der Skandinavien, das Baltikum und Mittel-Süd-Osteuropa mit seinem Motorrad bereist.

 
Der Kulturpalast – nachts und tagsüber.

Heute Morgen bin ich dann zu meiner Unterkunft für diese Woche umgezogen, in die Wohnung des Vaters meiner Freundin Hannah.
Dort habe ich mich eingerichtet und dann ging es los zur Sprachschule, in der ich meine ersten Schritte ins Polnische wage – natürlich abgesehen von den Fetzen, die ich nach einer Woche in Polen beherrsche.  

Bisher konnte ich mir selbstverständlich noch kein umfassendes Bild von der Stadt machen und ich bezweifel, dass sich das innerhalb dieser Woche ändern wird, aber ich hoffe, mindestens sagen zu können, ob mir die Stadt gefällt oder nicht.
Wettermäßig kann ich jetzt schon sagen, dass es viel zu kalt ist. Aber damit steht Warschau sicherlich momentan nicht alleine da.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
Do zobaczenia!

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innovative Zimmerdekoration

Mir geht es gerade super. Gestern ist Kunduz eingezogen und wir hatten einen ganz tollen Tag gemeinsam. Wir waren in der Chocolat Bar, zusammen einkaufen und abends noch mit ein paar Leuten aus dem Studentenwohnheim im Pub.

Und weil wir beide so sprachbegabt sind und uns gegenseitig Sprachen beibringen, haben wir eine altbewährte Methode in unserem Zimmer umgesetzt: Wir haben Möbel und Gegenstände mit Vokabelzettelchen beklebt. Deutsch – Polnisch. Vielleicht sollten wir noch Französisch, Russisch und Kirgisisch, sowie unsere Fetzen Italienisch und Spanisch, hinzufügen.
Unsere Unterhaltungen finden schließlich auf Englisch statt – wie langweilig bei dieser Auswahl!

 

Heute Abend kommt übrigens Mareike aus Warschau vorbei und bleibt bis Sonntag. Morgen kommt Ludger für den Tag dazu und Sonntag fahre ich gemeinsam mit Mareike zurück nach Warschau, wo ab Montag mein einwöchiger Sprachkurs stattfindet.
Hoffentlich wird die Zimmerdekoration danach nicht überflüssig.

Und noch eine kleine Anmerkung: Der Sonnenuntergang war nicht der letzte. Das Wetter ist wieder sonnig – dafür aber jetzt schon bitterkalt.

Allerliebste Grüße in die Heimat!

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