zwei Monate

Wieder ist ein Monat verstrichen und diesen kann man wohl am besten mit folgendem Satz zusammenfassen: Ich bin viel herumgekommen und hatte immer etwas zu tun.

Jedenfalls denkt das der Teil von mir, der keine Ordnung in die Geschehnisse – sowohl die vergangenen, als auch die anstehenden – bringen kann.
Angesichts der Tatsache, dass ich innerhalb dieses Monats Warschau, Danzig und Thorn besucht und außerdem zwei Wochen mit meinem Freund verbracht habe – was wie Urlaub war – komme ich mir ziemlich rastlos vor.

Doch das endet nicht bei Unternehmungen, sondern geht im Alltag weiter. Auch in die Unterrichtsvorbereitung konnte ich bisher keine Routine bringen. Ich zweifel mittlerweile daran, dass das bei ausgebildeten Lehrern anders ist. Hier scheinen zumindest alle sehr spontan zu sein, was die nächste Schulstunde betrifft: „Kannst du mich bitte vertreten? Lass die Schüler einfach etwas schreiben.“ Sätze wie diese sind keine Seltenheit. Aber das ist vielleicht auch ganz gut so.

Auch die Zeit bis Weihnachten wird wohl vollgepackt sein. Nächste Woche nehme ich drei Tage lang in der Nähe von Warschau an einer Fortbildung zum internationalen Wettbewerb „Jugend debattiert“ teil. Danach die Woche findet auch schon das Zwischenseminar von »kulturweit« statt, diesmal geht es nach Breslau. Und dann haben wir schon den zweiten Advent hinter uns und auch in der Schule einiges vor: Wir möchten einen Adventsbasar veranstalten, auf dem wir Plätzchen und selbstgemachte Weihnachtsartikel verkaufen, mit einigen Schülern werde ich an dem Projekt „weltweit lecker“ teilnehmen, das von einer »kulturweit«-Freiwilligen initiiert wurde, dann sind da noch die Chorproben für das Weihnachtskonzert, und nicht zuletzt findet am 6. Dezember die schriftliche Prüfung für das Deutsche Sprachdiplom (DSDII) statt, auf die ich die Schüler vernünftig vorbereiten muss.

Trotz allem habe ich die letzten Wochen sehr genossen. Immerhin kann ich mich mittlerweile besser auf Polnisch verständigen und sehe viele Eigenarten von einer anderen, fortschrittlicheren Seite.
Ich kann jetzt schon behaupten, in den zwei Monaten an dem Leben hier gewachsen zu sein und das ist eines der schönsten Dinge, die mir passieren können. :)

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Geburtstagsgeschenk in Action

Passend zu meinem Einsatz bei »kulturweit« habe ich von meinem Freund zum Geburtstag eine Slackline geschenkt bekommen. Ihr fragt euch, wieso das zu meinem Einsatz passt? Das ist so…

Beim Vorbereitungsseminar sind viele spannende Freizeitbeschäftigungen zusammengekommen, zum Beispiel Blumen aus Dosen falten, ein Clownerie-Workshop oder eben Slacklining. Das habe ich während der 10 Tage für mich entdeckt – und damit war ich nicht die einzige.
Also fand sich täglich in etwa die gleiche Gruppe an dem zwischen zwei Bäumen gespannten Gurt ein, um munter zu üben. Der ein oder andere schaffte es in kürzester Zeit, Herr über die Slackline zu werden, was bei mir jedoch nicht ganz klappte.
Gut also, dass ich jetzt auf meiner eigenen Slackline die tollsten Kunststücke lernen kann. Auf dem Nachbereitungsseminar zeig ich’s euch allen! ;-)

Heute ist auch das Geburtstagspaket meiner Familie angekommen, das neben einem Startpaket für die Studentenküche auch Lakritz enthält – übrigens die einzige Süßigkeit, die ich hier nicht kaufen kann.

Vielen Dank an euch und auch an all die anderen, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben. :)

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Toruń

Dieses Wochenende habe ich in Toruń verbracht, einem Ort, der knapp 150 Kilometer von Piła entfernt ist. Glücklicherweise ist der Nationalfeiertag Polens am 11. November, sodass aus dem Wochenende sogar ein verlängertes wurde – perfekt auch, weil der 11. November mein Geburtstag ist.

In Toruń haben Mareike und ich gemeinsam Ludger (https://kulturweit.blog/ludgertorun) besucht, der dort ebenfalls an einem Liceum arbeitet. Die Stadt ist äußerst schön und architektonisch sehr vielfältig, dementsprechend natürlich auch stärker von Touristen frequentiert als Piła, was uns in eine sehr amüsante Situation in einem Restaurant brachte.
Dort lauschten wir gespannt einem Gespräch am Nachbartisch, das auf Englisch geführt wurde. Wir grübelten lange darüber nach, welchen Akzent die beiden Männer und vier Kinder hätten und konnten uns weder auf Britisch, noch auf Australisch, Amerikanisch, Kanadisch oder Neuseeländisch einigen, sodass ich letztendlich rüberging und nachhakte. Mit der Antwort hatten wir nicht gerechnet – ein Mann und zwei Kinder kamen aus Dänemark, der andere Mann aus Polen und seine zwei Kinder waren halb Polnisch und halb Irisch.

Folgend noch ein paar Eindrücke aus Toruń:

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Bin ich hier wirklich in Polen?

Angesichts folgender Bilder muss ich mich das wirklich häufiger fragen.

 

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Gdańsk

Kaum aus Warschau zurückgekommen, ging es für mich auch schon wieder über’s Wochenende in den Urlaub. Dieses Mal ins schöne Danzig (Gdańsk) und zwar mit hohem Besuch aus Deutschland – meinem Freund.

Nachdem wir erfreulicherweise festgestellt hatten, dass unser Hostel eher einem Hotel glich, machten wir uns als erstes auf in die wunderschöne Altstadt Danzigs. Ein Haus ist dort schöner als das andere.
Sehenswert ist auch das Krantor, mit dem früher Schiffe befrachtet wurden. Riesige Räder wurden dort von Menschen betrieben, um die Ladungen zu heben.
Bekannt ist Danzig für die Herstellung von Gegenständen – insbesondere Schmuck – aus Bernstein. Händler findet man an jeder Straßenecke. Ob die Zertifikate wirklich von der Echtheit des Materials zeugen, bleibt jedoch ungewiss.
Eine kleine Attraktion stellt auch die Bonbonerie dar, die mehrmals täglich die Herstellung der leckeren Süßigkeiten vorführt.

Abgesehen von der Stadt als solche unternahmen wir auch einen Ausflug zur Marienburg, der größten mittelalterlichen Festung Europas. Dort erwarteten uns ein prächtiger Anblick und spannende Ausstellungsstücke.
Auf der Fahrt dorthin lernten wir einige Amerikaner kennen, die derzeit in Berlin studieren und sich sehr über die Gepflogenheiten in polnischen Zügen amüsierten.
Einen Tagesausflug machten wir außerdem ins nahe gelegene Sopot, das sicherlich im Sommer sehenswerter ist.

Hier noch einige Bilder:

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