Jugend debattiert international – Landeshalbfinale und Landesfinale

Wie ihr mittlerweile sicher bemerkt habet, bin ich beim internationalen Wettbewerb Jugend debattiert international sehr aktiv.  Letzte Woche ging es für mich wieder zum Jurieren nach Warschau. Es standen das Landeshalbfinale und das Landesfinale an.

Die Arbeit als Jurorin für Jdi macht immer wieder Spaß. Dazu gehört natürlich auch, dass man sich vor einer Debatte in das Thema einarbeitet. Die Jury setzt sich zusammen und bespricht die wichtigsten Streitpunkte und was von der Diskussion zu erwarten ist, um in etwa ein Bild davon zu haben, wie gut oder weniger gut sie ist. Dann geht es an die eigentliche Aufgabe: Die Debatte muss sinnvoll protokolliert werden. Im Anschluss gibt es ein Beratungsgespräch, in dem die Juroren und Jurorinnen jedem einzelnen Teilnehmer unabhängig voneinander Punkte in den Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen geben. Die Punktevergabe wird natürlich – insbesondere bei großen Abweichungen – besprochen und dann festgestellt, wer in die nächste Runde kommt und für wen die Teilnahme am Wettbewerb leider zu Ende ist.
Die nächste Aufgabe ist es, den Debattanten eine Rückmeldung zu geben. Dabei wird zuerst etwas Positives gesagt und dann ein Verbesserungsvorschlag für künftige Diskurse gegeben.

Im Halbfinale wurde das Themen „Sollen religiöse Symbole in öffentlichen Gebäuden und staatlichen Einrichtungen verboten werden?“ debattiert. Im Finale ging es dann um die Streitfrage „Soll die Europäische Union auch künftig sportliche Großveranstaltungen bei Menschenrechtsverletzungen im Veranstaltungsland boykottieren?“ – ein sehr brisantes und aktuelles Thema.

Bemerkenswert am Wettbewerb Jdi ist, dass die Debattanten nicht unbedingt ihre eigene Meinung vertreten, sondern ihre Position vorher ausgelost wird, sodass es oft vorkommt, dass sie anwaltlich debattieren – eine besonders schwierige Aufgabe, die aber durchaus zu meistern ist, wie zahlreiche Teilnehmer zeigen.

Die beiden Gewinner des Landesfinales , Rafał Korzeniec aus Strzelce Opolskie und Justyna Dąbrowska aus Szczecin (im Bild links), werden Polen im Oktober im internationalen Finale in Vilnius repräsentieren.

Die Bilder stammen übrigens nicht von mir.

Weiteres über das Landesfinales gibt es auf folgender Seite zu lesen:

http://www.das-polen-magazin.de/polnisches-landesfinale-jugend-debattiert-zum-thema-eu-boykott-von-sport-grossveranstaltungen/

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