Bewerbungsphase

Wie ich an die Organisation »kulturweit« gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr genau. Es muss über etliche Ecken im Internet passiert sein. Jedenfalls landete ich durch Zufall auf der Homepage und fand Gefallen an der Idee, ein FSJ im Ausland zu absolvieren. Bis dahin wusste ich nur, dass ich nach der Schule nicht direkt an die Uni wollte. Mein eigentlicher Plan war Work&Travel auf der Südhalbkugel der Erde, dieser Plan war jedoch alles andere als ausgereift. Deshalb kam »kulturweit« wie gerufen.

Ich bewarb mich also online und bekam die Nachricht, dass meine Bewerbung an den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) weitergeleitet worden war. Nach recht langer Wartezeit (daran muss man sich bei »kulturweit« gewöhnen) flatterte schließlich die Einladung zum Auswahlgespräch in meinen Posteingang.
Es ging also nach Bonn in die nächste Runde, die ich offensichtlich erfolgreich durchschritt – jedenfalls bekam ich Anfang April das Platzangebot für Piła.

Ich hatte insgeheim gehofft, eine Absage zu bekommen, damit ich mich nicht zwischen der Freiheit des Work&Travel und den Verpflichtungen eines FSJ entscheiden müsste.
Nach langem hin und her überzeugte mich jedoch mein Verstand, der mir einflößte, »kulturweit« sei meine Eintrittskarte in die kulturelle Berufswelt – hatte ich doch kurz zuvor nach ewiger Suche einen Studiengang gefunden, der meinen Vorstellungen entsprach, jedoch eine vorangegangene Beschäftigung im kulturellen Bereich verlangte.
Natürlich war das nicht der einzige Grund für meine Entscheidung. Ich sah den Freiwilligendienst auch als die größere Hürde an. Eine neue Sprache (dazu später mehr), eine andere Umgebung, niemanden, den ich kenne – das kam mir im Bezug auf die größere Herausforderung lukrativer vor als ein zweites Mal nach Neuseeland zu reisen.

Mit der Zusage meinerseits kamen dann auch schon der Papierkram und die E-Mail-Anhänge. Verträge wurden unterschrieben. Der erste Kontakt mit der Ansprechperson wurde geknüpft. Ein medizinisches Gutachten wurde erstellt. Die neue Krankenversicherung wurde abgeschlossen. Und, und, und…
Seitens »kulturweit« ein immenser Organisationsaufwand, der jedoch reibungslos und strukturiert abläuft. Darum braucht man sich – wenn man selbst organisiert an die Sache herangeht – also keine Sorgen zu machen.
Sehr beruhigend, wenn man bedenkt, was noch alles getan werden muss…

Wenn ihr mehr über das Auswahlgespräch etc. wissen wollt, schreibt mir einen Kommentar. Eure Fragen beantworte ich gerne auch ausführlich.

Eure Jenny

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11 Antworten zu Bewerbungsphase

  1. Anna sagt:

    Hallo,
    ich habe nächste Woche mein Auswahlgespräch und würde gern wissen, welche Art Foto du dort abgegeben hast. In der E-Mail stand zwar, es muss kein Pass- oder Bewerbungsfoto sein. Die Frage ist nur, was dann. Da gibt es ja nun viele Möglichkeiten.
    Ist es schlimm, wenn man kein Ergebnis der bisherigen ehrenamtlichen Arbeit mitbringen kann?

    liebe Grüße, Anna

    • Hallo Anna,

      das Bild sollte einfach relativ neutral sein und man sollte erkennen, dass es sich um dich handelt. Ich denke, es wird hauptsächlich dafür genutzt, dass die Gesprächspartner vom Vorstellungsgespräch dich danach noch besser in Erinnerung haben, falls sie sich nicht direkt entscheiden können, ob du genommen wirst oder nicht.

      Ich hatte auch keine Bescheinigungen meiner ehrenamtlichen Arbeit dabei, weil ich die so kurzfristig nicht mehr bekommen konnte.
      Mach dir keinen Stress und sei einfach authentisch! :)

      Liebe Grüße,
      Jenny

  2. dexter sagt:

    Hallo,

    toller Blog! Ich habe Donnerstag mein Auswahlgespräch beim PAD und bin mega aufgeregt. Erst eben habe ich gemerkt, dass der PAD seine meisten Stellen in Mittel- und Osteuropa hat. -.- Ich hatte mir das auch eher exotischer vorgestellt.. Kann man sich wirklich nicht aussuchen, wo man eingesetzt wird? Naja, egal wohin.. mir gehts hauptsächlich um die Möglichkeit sich kulturell zu engagieren, und das geht ja bekanntlich überall! Wäre Dir trotzdem über weitere Tipps zum Auswahlgespräch dankbar. Wie soll ich mir Aktivitäten überlegen, wenn ich mein Einsatzgebiet noch nicht kenne?..

    Viel Spaß in Polen!

    • Hey! :)

      Man kann sich leider nicht aussuchen, wohin man kommt. Aber es ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, wenn du sagst, die Hauptsache ist es für dich, dich kulturell zu engagieren.

      Tipps zum Auswahlgespräch findest du weiter unten, dort habe ich Claudia einige Antworten gegeben. Wenn du spezifische Fragen hast, nur her damit!
      Du solltest dir einfach generell Gedanken über Aktivitäten gemacht haben. Z.B. eine „Deutschlandreise“ oder ähnliches, was für jede Altersklasse sinnvoll wäre.

      Liebe Grüße,
      Jenny

  3. Shizuka sagt:

    Oh das ging aber schnell! :D
    Vielen Dank, die Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen. Ich denke, damit kann ich mich schon mal ganz gut vorbereiten~
    Mich interessiert, wieso DU dich für Osteuropa beworben hast? Ich hab gehört, dass Mittel-/Osteuropa der Bereich ist, der am wenigsten gefragt ist.

    • Also ich wurde von ‚kulturweit‘ an den PAD weitergeleitet. Diese Organisation hat grundsätzlich die meisten Einsatzstellen in Osteuropa. Ich habe mich eigentlich nicht genau darauf beworben und wollte eigentlich in ein exotischeres Land, aber an der Aufteilung kann man nichts ändern. Im Nachhinein finde ich es auch gar nicht allzu schlimm, denn die Arbeit bleibt die Gleiche und man kann auch in nicht so ausgefallenen Ländern die enstprechenden Erfahrungen sammeln. :)

    • Shizuka sagt:

      achso!
      ich habe bei den ländern eine eher beschränkte auswahl angegeben, deswegen hat es mich nicht gewundert ;) aber dass ich für den PAD vorgeschlagen wurde, konnte ich natürlich auch nicht aussuchen~
      naja bei mir ist es so, dass ich während der schulzeit in japan war, also schon irgendwie exotisch. und ich habe gerade in der letzten zeit gemerkt, wie wenig ich generell über die europäischen ländern östlich von deutschland weiß. man könnte fast sagen, dass ich ein eher negatives bild habe, vielleicht auch, weil man wenig positives hier hört. aber ich glaube nicht, dass es wirklich so „negativ“ ist und das ist wohl einer der gründe, die mich in diese richtung lenken… ;)
      und ich muss dir zustimmen, es kommt nicht wirklich darauf an, wie weit weg man ist. auch polen ist anders♪ meine cousine wird bald dort studieren, ihr gefällt’s wohl ziemlich gut.
      hoffentlich werde ich auch angenommen!

    • Ich wünsche dir jedenfalls ganz ganz viel Erfolg für das Auswahlgespräch. :)

  4. Shizuka sagt:

    Hey Jenny!
    Ich habe mich auch beworben (für 2012) und bald steht mein Auswahlgespräch (auch PAD) an.
    Wie lief das denn bei dir ab?

    lg (^.^)/

    • Hallo! :)

      Erst einmal vorweg: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.
      Ich war mit zwei anderen Bewerbern in dem Gesprächsraum und unsere Interviewer waren eine Dame vom PAD selbst und ein Herr, der in Osteuropa in Zusammenarbeit mit dem PAD Deutsch unterrichtet. Es geht nicht um ein Gruppengespräch, sondern die Interviewer stellen den Bewerbern nacheinander ähnliche Fragen. Natürlich kannst du dich auf die Antworten der anderen beziehen, du solltest aber natürlich auch individuelle Antworten geben. Das Gespräch dauert etwa eine Dreiviertelstunde.
      Natürlich wirst du aufgeregt sein, aber solange du gut vorbereitet bist, kann gar nichts schief gehen.

      Ich gebe dir den Tipp, dich auf die gängigen Fragen vorzubereiten, also warum du dich bei ‚kulturweit‘ beworben hast, wieso der PAD für dich die passende Organisation ist, was du erreichen möchtest, welche Erfahrungen du sammeln möchtest usw. Versetze dich auch mal in die Situation eines Freiwilligen, besonders einem, der in Osteuropa lebt, denn der PAD hat dort die meisten Einsatzstellen, und überlege dir, was dir an der Situation gefällt und was nicht. Es wird sowohl nach Stärken, als auch nach Schwächen, insbesondere bezogen auf die Arbeit, die ja für dich wahrscheinlich auch an einer Schule sein wird, gefragt. Außerdem solltest du üben, dass du deine bisherigen Qualifikationen und dein Engagement gut darstellen kannst.
      Bedenke auch, dass es nicht nur darauf ankommt, in der Einsatzstelle zu helfen, sondern auch darauf, dass du selbst mit dem FSJ weiterkommst. Es ist nicht schlimm, wenn du das FSJ als einen Einsatz ansiehst, der dich persönlich weiter bringt.

      Ich hoffe, ich habe dir ein wenig weitergeholfen.
      Wenn du weitere Fragen hast, kannst du die gerne stellen. :)

      Jenny

  5. Erhard sagt:

    Netter Beitrag. Kann nicht schaden, sich mit dem Thema detailierter zu befassen. Werde sicher weitere Artikel lesen.

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