Notizen aus der Walachei

Zwischen den Wänden der Cheile Turzii

Auch wenn nun schon der letzte Tag meines gemeinsam mit anderen Freiwilligen verbrachten Wochenendes in Turda sein sollte, war die Action noch lange nicht vorbei. Müde und leicht verklatscht stehe ich an diesem Sonntag auf, Zeit zum auskatern bleibt aber nicht wirklich. Nach dem Frühstück muss gleich das ganze AirBnB auf Vordermann gebracht und anschließend gepackt werden, das Gepäck dürfen wir netterweise noch da lassen. Heute ist nämlich das geplant, weshalb wir uns eigentlich auf den Weg in diese kleine, eher schwierig erreichbare Stadt Turda gemacht haben: Wandern in den Ausläufern des nahen Apuseni-Gebirges, welches ein Teil der Karpaten ist. 

Der Nationalpark erwartet uns

Mit zwei Taxis und einer äußerst überzeugenden Zurschaustellung unseres noch mehr als brüchigen Rumänisch schaffen wir es zu einer beeindruckenden Schlucht namens “Cheile Turzii”. Und schon von Weitem kann man den massiven Einschnitt in die Szenerie sehen, es sieht beinahe aus wie ein Riss in der Landschaft. Ausgestiegen, führt uns der Weg erstmal durch ein waldiges Stück, man kann immer wieder die jetzt schon mächtigen und steilen Abhänge der Berge um uns durch das sich herbstbedingt lichtende Laub der Bäume erahnen. 

Die Aussichten werden nur noch besser werden

Außerdem machen wir schon erste Bekanntschaft mit dem Fluss, der sich anscheinend gerne durch Landschaften fräst und die Bezeichnung “Fluss” nicht wirklich verdient hat, da er vielmehr ein mäßig schnell fließender Bach ist. Ab und an dürfen wir ihn auf alternden, kleinen Hängebrücken überqueren, natürlich ist der erste Gedanke von uns erwachsenen und verantwortungsvollen Freiwilligen, sie alle gleichzeitig zu betreten und durch herumspringen zum Schwingen zu bringen. Danach sehen wir dann auch das Schild, welches zwei Personen und ein ruhiges Gehen empfiehlt. Upsi. 

Der Fluss/Bach

Langsam präsentiert sich uns immer mehr der eigentliche Reiz der Cheile Turzii, die bis zu 300 Meter hohen und krass beeindruckenden Steilwände. Nach so viel grauer Stadt und eher wenigen Parks in Bukarest tut die frische Luft und schöne Natur hier sehr gut, die Kühle in der schattigen Schlucht lässt den Kopf richtig frei werden. Und die Kulisse wird von Schritt zu Schritt besser, die Steilwände steiler und höher und die Bergspitzen spitzer. 

Die Steilwände sind mehr als beeindruckend
Beleuchtete Spitzen

Auch wenn das Licht den Grund der Schlucht nicht erreicht, werden die Felsen teilweise toll beleuchtet, während die Wände sich immer enger an den Fluss drücken und eine sehr gegensätzliche Atmosphäre erzeugen. Der Weg ist zwar merkbar viel benutzt und gut befestigt, aber immer noch uneben genug, dass es Spaß macht zu gehen; die vielen reizenden Perspektiven zum Fotografieren tun den Rest. 

Es wird enger
Zwischen Licht und Schatten

Kurz bevor uns die Zeit zum Umkehren zwingt, macht ein nettes Paar noch ein Gruppenfoto von uns auf einer der Brücken über den Fluss und auch ich nutze die Szene für ein paar interessante Fotos mit einem gleichsam motivierten Freiwilligen. Nach diesem äußerst netten Spaziergang/kleiner Wanderung steht mir nach der Rückfahrt nach Turda und stundenlangem kalten auf-den-Bus-warten noch eine volle und sehr interessante Woche in Oradea und Cluj-Napoca bevor, von der eventuell zu späterer Zeit ein Eintrag handeln wird. 

Elegant wie immer
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