Laterne, Laterne
Es ist mal wieder Zeit meinen Blog zu aktualisieren. Es gab viel zu tun und einige Komplikationen mit meinem Umzug. Die WG, die ich gefunden hatte, war doch nicht so das Wahre. Die Suche geht weiter…
Letzten Samstag fand das lang erwartete Laternenfest der Kindergartenkinder und Erstklässler statt. Davor musste natürlich viel vorbereitet werden. So bastelten die Oberstufenschüler eifrig Laternen und Pedro und ich übten an die hundertmal „Laterne, Laterne“ und „Ich geh mit meiner Laterne“ mit den Kleinen ein. Es war schön, diese beiden Kindergartenklassiker einmal wieder auszupacken, zum Schluss quälte mich dann aber doch ein etwas nerviger Ohrwurm.
Für das Fest selbst versammelten sich alle Kinder mit deren Familien auf dem „Campo de deportes“. Dort gab es dann allerlei Leckereine zum Verkosten. Empanadas de carne, empanadas de jamón y queso, Torten, Kuchen, Kekse. Obwohl das kulinarische Angebot mit Sicherheit sehr Aufsehen erregend war, stand dennoch natürlich der eigentliche Festakt im Mittelpunkt des Abends. Als es dunkel wurde, versammelten sich alle Kinder in einem kleinen Gemeinschafsthaus, um dort einer Geschichte zu lauschen.
Das Laternefest ist zwar der deutschen Tradition abgeleitet, dennoch hat es nichts mit dem Sankt Martins Feiertag zu tun. Ein Argentinier wäre zudem entsetzt wenn man den argentinsichen Nationalhelden und Unabhängikeitskämpfer José San Martín etwa mit dem mantelspaltenden Sankt Martin verwechseln würde.
Im Anschluss an die Geschichte wurde eine lange Karavane gebildet und die Kerzen in den Laternen entzündet. Und dann ging es los: Durch die Dunkelheit „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“ singend bis zu einem großen Lagerfeuer. Hier wurde ein großer Kreis gebildet und abschließend gemeinsam „Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“ gesungen. Die argentinsichen Kinder lernen hier eben doch noch etwas antiquiertere Kinderlieder.
Das Fest war vorbei, Kinder, Eltern und Organisatoren zufrieden. Es wurde noch etwas geplaudert, gegessen und getrunken.
Nächstes Jahr wird das Laternenfest erneut gefeiert werden. Zwar bin ich dann nicht mehr da, aber vielleicht kann ich bis dahin den „Kuckuck“ durch „Meine Biber haben Fieber“ austauschen. Moderner wär’s ja.