„Ich hatte schon immer den Verdacht,…
dass das Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte ein getarnter Gesundheitstest für die Versicherung ist.“
Katharine Herburn
Da kann ich froh sein, dass ich als „kulturweit“-Freiwilliger automatisch bei Dr. Walter versichert bin. Denn ich weiß nicht, ob ich zwanzig Kerzen so locker ausblasen würde. Vor allem mit dem Gedanken im Kopf, dass es in zehn Jahren schon dreißig sein werden…Gruselig.
Die Teenager Zeit ist endgültig vorbei, macht ja nix, die zwanziger sollen ja eh die besten Jahre sein. Roaring Twenties eben.
Also los, eine gigantische Stadt wartet darauf entdeckt zu werden. Mit dem „Urquiza“-Zug, der auf Grund mehrer mehr oder weniger aufdringlicher Händler etwas von einem fahrendem Basar hat, geht es schon recht nah ans Zentrum. Für eine Millionenstadt ist an diesem Samstag eigentlich nicht viel los und so können mein Gastbruder Francisco und ich ohne ein all zu großes Schweineinfluenzainfektionsrisiko (welch ein Wort!) direkt in die „Subte“ einsteigen, die uns direkt zur Plaza de la República bringt.
Einst wehte hier die argentinische Flagge zum ersten Mal. 1936 wurde an dieser Stelle zur 400 Jahre Gründungsfeier der Stadt ein 67 m hoher Obelisk errichtet. Noch viel interessanter ist allerdings die 22-spurige Avenua 9 de Julio, die es auf dem Weg zum Obelisken nach Möglichkeit lebend zu überqueren gilt.
Zeit für einen Kaffee. Im Café Tortoni, Buenos Aires ältestem Kaffeehaus, treffen wir uns mit „kulturweit“-Homies Annabelle und Sylvia, die beide so nett sind, mir an diesem für mich zugegebenerweise doch recht wichtigem Tag etwas Gesellschaft zu leisten.
Nach willkommener Stärkung werden die ersten Touristationen abgeklappert. Congreso de la Nación, Plaza de Mayo und Casa Rosada. Meine erste Stadtbesichtigung endet in Puerto Madero, dem hippen Hafenviertel der Metropole.
In einem angemessenem Rahmen klingt der Abend mit den restlichen Freiwilligen, Kuchen und einer gestürmten Kolumbianerparty im Stadtteil Belgrano aus.