Maipú

Vor einem Weinberg (c) Tilo Schmidt

Mendoza ist aber nicht nur in Argentinien, sondern auch weltweit aus folgendem Grund bekannt:

Wein!

Mendozas Klima ist ein ganz spezielles, welches sich gut für den Weinanbau eignet. Das sich alle Wolken aus dem Westen (vom Pazifik) über den Anden abregnen, bleibt Mendoza weitgehend von Niederschlägen verschont. Somit ist es dort sehr trocken. Große Regenfälle kurz vor der Weinlese können ganze Ernten zunichtemachen. In Mendoza werden die Rebstöcke kontrolliert bewässert – mit frischem Wasser aus den mit Schnee bedeckten Anden.

Hohe Tagestemperaturen fördern die Zuckerbildung der Traube. Tiefe Nachttemperaturen die Säurebildung. Ein besseres Klima für den Weinanbau ist schwer zu finden. Die Qualität der Weine damit beachtlich.

Nun hat sich Mendozas Tourismusbranche etwas Feines ausgedacht: Eine Fahrradtour von Weingut zu Weingut. Von Weinprobe zu Weinprobe. Was will man mehr?

Der Haken daran: Recht viele Touristen. Aber das ist ja immer das typische Paradoxon. Alle Touristen beschweren sich über die Touristen. Ich will mich da jetzt mal nicht ausnehmen.

Die Weincrew

Die gesamte Radtour findet in einem Vorort von Mendoza statt. In Maipú nämlich. Mit dem Franzosen Wilfried hatten wir natürlich einen Experten mit anspruchsvollem Gaumen bei den Degustationen dabei.

Erster Halt war das Weingut Carinae. Die Besitzer sind ebenfalls Franzosen, die vor zehn Jahren nach Argentinien kamen und in Mendoza für einen französischen Energiekonzern arbeiteten. Die Gegend sagte ihnen dann so zu, dass sie beschlossen in Maipú ein altes Weingut aufzukaufen.

Die Aussage der Touristenführerin beunruhigte uns etwas: „Bevor sie hier ankamen, hatten sie keine Ahnung wie man Wein macht.“ Na dann. Bonne Chance.

Und tatsächlich bei der anschließenden Degustation verzog Wilfried nur das Gesicht und bemerkte recht trocken: „It iis soo baaaad!“ Tatsächlich hatte auch ich schon wesentlich bessere Weine getrunken. Da müssen die Besitzer also noch ein bisschen üben mit dem Weinmachen. Vielleicht schaue ich in zehn Jahren nochmal vorbei.

Das geschulte Auge sollte hier einen Alkoholgehalt von 12,5 % erkennen.

Fässer

So ging es dann von Gut zu Gut. Die Weine wurden zum Glück deutlich besser. Es war unglaublich heiß und unsere Fahrräder nicht gerade tourentauglich. Es wurde immer schwerer zu verstehen ob Wilfried mit „It is so ‚aaadd“  „It is so hot“ oder „It is so hard“ meinte. Zum Schluss war ihm schlecht. Das war wohl aber eher auf die intensive Sonneneinstahlung als auf übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführen .Zum Abschluss noch einen Likör und dann zurück nach Mendoza.

Nicht mein Lieblingswein. Aber schöne Flaschen.

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