Iguazú
Ein Niederschlag von 2000 m³ pro Sekunde auf einer Gesamtlänge von 1320 km ist eine Menge Wasser.
Die Iguazú-Wasserfälle. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten des gesamten Kontinents. Eine lange Abbruchkante, die das gesamte Blickfeld einnimmt und Wasser, Wasser, Wasser. Es ist eine Versetzung in eine fantastische, unreale Welt, eingebettet im subtropischen Regenwald.
Iguazú sollte also die erste Station der langen Reise sein. Begleitet wurde ich hierbei noch von meiner Familie, die mir pünktlich zu Weihnachten einen Besuch abstattete.
Mit dem Flugzeug ging es vom Inlandflughafen in Buenos Aires „Jorge Newbery“ (dt. Übersetzung: Jörg Neubeere) direkt nach Puerto Iguazú, eine kleine Touristenkolonie eine Kleinstadt an der Grenze zu Paraguay und Brasilien. Von hier ist es eine etwa halbstündige Busfahrt zu den Wasserfällen.
Was soll man von einem Ort schreiben, der eigentlich nur erlebt werden kann? Was berichten von einem riesigen Naturwasserpark, der uns Europäer zudem durch eine Artenvielfalt begeistert, die wir höchstens aus dem Zoo kennen? Keine leicht Aufgabe. Bilder spiegeln den Eindruck einmal mehr besser wider.
Zwei Tage ließen wir uns Zeit für die argentinische Seite des Nationalparks, die durch wesentlich mehr Natur und Nähe zu den Wasserfällen reizt, als die kommerziell-touristische brasilianische Seite. Ein paar von rücksichtlosen Touristen abgefütterte Nasenbären kreuzen schon am Parkeingang den Weg der Besucher. Selbst die Kapunzineraffen, die nur ab und zu durch die Baumwipfel schwingen werden
rücksichtlos durch Kartoffelchips schmeißende „Naturfreunde“ angelockt.
Eine fast perverse Ironie in einem Naturschutzgebiet.
Der beeindruckendeste Part des Parks ist sicherlich der Steg über der sogenannten „Garganta del Diablo“ (Teufelsschlund). Hier stürzt das Flusswasser von fast jeder Seite in einen tiefen Abgrund, der durchgehend von einer riesigen Gischtwolke verhangen ist.
Auch eine Bootsfahrt direkt unter neben die gewaltigen Wände aus Wasser sollte bei keinem Iguazúbesuch fehlen. Wohl die direkteste Art die unglaubliche Naturgewalt dieses Ortes zu erleben.
Doch wer die Kaskaden in der Totalen sehen will, sollte auch die brasilianische Seite nicht missen.