El Calafate
Weiter ging es also. Am 1. Januar, als die Stadt noch im Tiefschlaf lag. Da meine Familie nur zwei Wochen Zeit hatte mit mir zu reisen, war Eile geboten. Somit musste wieder das Flugzeug als Transportmittel herhalten. Umweltschädlich. Aber ein großartiger Blick über Argentinien ist auch nicht zu verachten. Tatsächlich geht die Flugroute erst die Atlantikküste entlang, dann über die Península Valdés und schließlich über die Patagonische Steppe zum Landeanflug über den Lago Argentino.
Der Lago Argentino ist der größte See Argentiniens und besitzt etwa dreifache Bodenseegröße. Gespeist wird er von mehreren Gletschern, die Ausläufer des „Campo de Hielo Sur“, einem riesigen Eisfeld über den Anden, sind. Dieses Eisfeld ist nach der Antarktis und Grönland das größte Süßwasserreservoir (in gefrorener Form) der Erde.
Der Lago Argentino selbst strahlt in kräftigem Türkis, was daran liegt, dass die Gletscher fein geriebens Gestein mit sich führen, welches sich mit dem Wasser des Sees mischt. Trifft dann Sonnenlicht auf die feinen Gesteinspartikel, reflektiert dies vor allem die blaugrünen Anteile des Lichts. Somit ist die satte Türkisfarbe des Sees zu erklären.
Am Rande des Sees liegt El Calafate, Kleinstadt und Zentrum des Tourismus für den Nationalpark Los Glaciares. Hier wimmelt es gerade nur zu von selbsternannten „Patagonien-Experten“, wer sich nicht an den Dress-Code Trekking-Klamotten und Gore-Tex Bekleidung hält muss damit rechnen schräg angeschaut zu werden. Zur Not kann man aber in etwa 100 Geschäften warm-wollige Patagonienfanpullis kaufen. Der Preis ist allerdings heiß. El Calafate gehört zu den teuersten Städten Argentiniens. Vor allem den Touristen wird hier gandenlos das Geld aus der Tasche gezogen. Alleind der Parkeintritt ist für ausländsiche Besucher zehnmal so hoch wie für die Bewohner der Provinz! Wissenswert ist auch, dass die Kirchners, Argentiens (skandalöses) Präsidentenpaar, hier eine Residenz besitzen.
Hauptsehenswürdigkeit des Nationalpark Los Glaciares ist der Perito Moreno Gletscher. Er ist etwa 60 Kilometer lang und an seiner Abbruchkante 60 Meter hoch. Als einer der wenigen Gletscher außerhalb der Antarktis und Grönland wächst der Perito Moreno Gletscher kontinuierlich.
Ein besonderes Spektakel ist es, wenn Eisstücke mit einem tiefen und dumpfen Knacken aus dem Eispanzer herausbrechen, in den See stürzen und meterhohe Wellen schlagen. Wer sich etwas Zeit nimmt und wartet, kann solch eine Szene leicht miterleben.
Fantastisches Patagonien. Nach einem langem Tag am Gletscher ging es für uns zurück nach El Calafate, wo wir noch eine Nacht verbrachten, bevor wir am nächsten Tag mit dem Mietwagen zu neuen Abenteuern aufbrechen sollten. Es ging nach Chile.
@timon Das mit dem Foto steht noch auf der todo-Liste… 😉 Wird die nächsten Tage gefixt!
Das Panorama vom Gletscher ist super geworden ! Super Natur, super Foto !
Wieso ist eigentlich dein Foto neben meinem Namen?
Mmmmh… schön. Hoffentlich ist da im Winter auch ab und zu mal Sonne.