Wieder sitze ich vor dem Laptop und überlege was ich schreiben soll. Mit den Tagen kommt der Alltag. Auch wenn es hier für mich keinen richtigen Alltag gibt, weil ich jeden Tag, meist ziemlich spontan, vor einer anderen Klasse stehe oder irgendeine andere kleinere oder größere Aufgabe zu meistern habe, so gehört das doch einfach hier her und erscheint mir normal.
Heute zum Beispiel habe ich mit ein paar Schülern der 6a eine Doppelstunde gehabt. Erst einmal war es wieder nicht so leicht, die Kinder und ihren Raum zu finden. Als ich dann vor der Gruppe stand, war schnell klar, dass diese Gruppe nicht ansatzweise so leistungsstark ist, wie die Gruppe, welche von Olga unterrichtet wird (die, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe). So hab ich mich mit ihnen einfach über ihre Familie, ihre Haustiere, ihre Lieblingsfächer und ihre Hobbys unterhalten. Danach habe ich ihnen ´Onkel Paul hat ein Haus` (Old Mc Donald) beigebracht und wir haben fleißig gesungen. Die Stunde kann also als richtige Schwerstarbeit für mich bezeichnet werden. Doch die Schüler waren, wie mir später berichtet wurde, hellauf begeistert und auch ich hatte wirklich Spaß dabei.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass bei mir nicht wirklich viel los ist und trotzdem vergeht die Zeit, vergehen die Tage viel zu schnell. Wahrscheinlich darf ich das hier nicht unter dem Aspekt sehen, dass ich total effektiv jede Minute mit Arbeit und sinnvollen Tätigkeiten füllen muss.
Es ist ein komisches Gefühl so einfach in den Tag hinein zu leben.