Regen in Russland und Schnee in der Schweiz

Samstag. 7.15 Uhr klingelt der Wecker. Auf geht es zur Schule!

Die erste Stunde beginnt hier generell um 8.30 Uhr. Kurz vor Stundenbeginn kamen Nina und ich (leicht durchnässt) in den Klassenraum und mussten dann erst einmal unsere Schüler finden. Heute war ein Chaostag!!

Im Stundenplan für die Mittelstufe ist festgeschrieben, dass die Klassen 3h Sport pro Woche haben müssen. Da jedoch keine Zeit für eine dritte Stunde Sport ist, gibt es stattdessen einmal im Montag oder einmal alle zwei Monate einen Ausflug. Ein solcher Ausflug war das auch, als ich in meiner ersten Woche mit im Wald bei diesen Abenteuerspielchen war. Heute aber ging es ins Schwimmbad! Die erste Gruppe war schon losgeh bereit als Nina und ich zu Schule kamen, die zweite Gruppe welche Nina begleiten sollte traf sich um 9.00 Uhr. Im Stundenplan stand aber, dass Nina gar nicht da wäre und deshalb gingen die Schüler der 5. Klasse zu Olga, die die andere Hälfte der Klasse unterrichtet. Dort sammelten wir sie wieder ein und in den ersten 20 Minuten des Unterrichts sprach Nina mit ihnen die Kontrollarbeit durch, während ich die Hausaufgaben kontrollierte. Danach übernahm ich die Stunde. Ich sag euch, es ist leichter zu Unterrichten, wenn der eigentliche Lehrer nicht mehr im Raum ist, denn sonst möchte dieser dann doch noch ganz kurz etwas ergänzen…

Die 8 Schüler in dieser Gruppe und ich haben die gemeinsame Zeit gut überstanden. Theoretisch haben wir alles geschafft was uns aufgetragen wurde und ich denke, die Kinder haben auch halbwegs verstanden was ich von ihnen wollte. Lustig war der Moment, als die Kinder nicht wussten was ich meinte und mich darauf hin auf Russisch vollquatschten, was ich wiederum nicht genau verstand.

Nach der Doppelstunde, wollte ich mich eigentlich nur in Olgas Unterricht in der 6. Klasse setzen, da ich ja erst in 2h für die 8. Klasse eingeteilt war. Doch dort angekommen waren wieder keine Schüler da und als Olga sich auf die Suche nach ihnen machte kam sie mit der gesamten 6a wieder. Für diese war kein Platz in Olgas Raum und da sie vorhatte ihre Gruppe einen Aufsatz schreiben zu lassen wurde ich zur Aufsichtsperson für diese umfunktioniert. Sie selbst schnappte sich die beiden anderen Gruppen und ging mit ihnen in einen anderen Raum. Nachdem die erste Stunde vorbei und der Aufsatz, zu dem wirklich nicht leichten Thema „Ob Papierbücher eine Zukunft haben“ abgeben werden musste, sollten die Schüler in der zweiten Stunde einen kleinen Dialog schreiben, diesen auswendig lernen, damit ich ihn dann am Ende der Stunde bewerten konnte. So habe ich heute tatsächlich Noten vergeben. Es gab  sechs 4 und drei 5, plus eine weitere 5 für einen besonders kreativen Dialog. Bevor jetzt jemand sagt, dass das aber keine guten Noten sind, möchte ich erwähnen, dass es in Russland nur die Noten 1-5 gibt, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste Note ist. Am Ende hat Olga dann ohne wenn und aber die Noten die ich ihr gesagt habe in ihr Büchlein geschrieben. Das fand ich schon ziemlich verrückt.

Auf der Suche nach der 8.Klasse kam mir Nadja entgegen und meinte, sie dürfte jetzt schon nach Hause gehen wodurch ich dachte, ich müsste doch nicht mehr in der Schule bleiben. Aber dann lief mir Nina über den Weg, die schon wieder in der Schule war und erklärte mir, dass ich nicht die 8a sondern die 8b beaufsichtigen sollte. Diese saß schon in einem Klassenraum und wartete gespannt auf die Enthüllungen der Frage, welchen Film sie sehen würden. Natürlich spielte die Technik mal wieder nicht ganz mit und `die Rotkäppchenverschwörung`, welche auf meinen Laptop gestern (und jetzt auch wieder) problemlos lief, wollte das auf dem Laptop der Schule nicht tun. Doch mit der Alternative `MonsterAG` waren die Schüler auch zufrieden. Kaum lief der Film, verschwand Nina auch schon wieder zu einer Veranstaltung in der Stadt und ich war allein mit der Klasse.

Am Ende dieses Schultages war ich ganz schön fertig. Diese ständige hin und her kann ziemlich anstrengend sein. Als ich mich Zuhause hinlegte gesellte sich nach kurzer Zeit Bonja zu mir und schnurrte mich in den Schlaf. Heute Abend war dann nicht mehr viel los. Ist ja schließlich auch Wochenende…

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