Ein voller Tag! 6.30 Uhr klingelte der Wecker und das nur, damit ich an erster Position bei dem Kampf um die Dusche stand. Danach hab ich mich nochmal hingelegt, denn auch 20 Minuten können kleine Wunder wirken. 8.00 Uhr ging es zur Schule und dort war viel los. Olga hatte im letzten Jahr einen schulinternen Wettbewerb durchgeführt, den wir nun wiederholen wollten. Das Ganze nennt sich „schlauer Fuchs“, wird in mehrere Aufgabenbereiche eingeteilt (Lesen, Schreiben und Hören… oder so) und ist für die 2., 3. und 4. Klassen gedacht.
In den ersten zwei Stunden waren die 4. Klassen dran. Die Aufgabestellung für den Bereich Schreiben, der am heutigen Tage dran war, sah so aus: es gab 60 Wörter (für die 3. Klasse 50 und für die 2. Klasse 40) die den Schüler hintereinander vorgelesen wurden, das von einem Muttersprachler, also erst einmal von Rico und nach einer kurzen Pause noch einmal von mir. Die Kinder mussten mitschreiben. Damit sie nicht den Anschluss verlieren konnten, sollten sie ganz am Anfang die Zahlen von 1 bis 60 untereinander schreiben und wir nannten dann die Zahl immer bevor wir das Wort vorlasen. Danach bekamen die Kinder Zeit um die Wörter ins Russische zu übersetzten und oder Sätze mit ihnen zu bilden. Das wurde dann bewertet. Pro Wort war es möglich 5 Punkte zu bekommen und tatsächlich lag die höchste erreichte Punktzahl bei 245 von 300 möglichen Punkten. Ich finde das schon ziemlich beeindruckend. Besonders schön waren aber auch die Bilder die auf die Rückseiten der Blätter gemalt wurden und die wir beim kontrollieren bestaunen konnten.
In der dritten und der vierten Stunde war ich bei Nina und den DSD (Deutsches-Sprach-Diplom) Schülern der 11. Klasse. Diese sind in ihrem letzten Schuljahr und haben in 2 Monaten die Prüfung für das Deutsche-Sprach-Diplom, mit welchem sie unproblematisch an deutschen Universitäten studieren können. Nina hat in dieser Stunde ein neues Thema angefangen: Umweltschutz. Wir haben ein Lied, von einer mir vollkommen unbekannten Band gehört ( währenddessen durfte ich ganz viel schneiden, weil die Schüler die Zeilen der 2. Strophe nach dem Hören richtig zusammen sortieren sollten) und dann wurde weiter in Gruppen gearbeitet. Meine Aufgabe war, die eine Mädchengruppe zu unterstützen. Sie haben ein echt tolles Schemata erstellt und das, trotz eines wirklich komplizierten Textes, den ich vorlesen durfte.
Fünfte Stunde war für mich Pause angesagt und in der sechsten bin ich mit in Olgas Unterricht in der 7. Klasse gewesen. Auch dort ein neues Thema: Schule. Auch hier durfte ich wieder vorlesen und da es eine Hörverstehensaufgabe war, den gleichen Text drei Mal. Danach haben wir zusammen versucht einen Überblick von dem deutschen Schulsystem zu bekommen. Das war schwierig. Die darauf folgende Stunde hatte Olga weiterhin mit der 7. Klasse, doch ich musste erst einmal in die 3. Klasse zum „schlauen Fuchs“. Da Rico nun selbst unterrichtet hat, durfte ich die Wörter zwei Mal vorlesen und bin dann wieder zurück in die 7. Klasse. Siebte Stunde war dann der „schlaue Fuchs“ in der anderen 3. Klasse und in der achten und neunten Stunde in den 2. Klassen. Die hatten heute nämlich erst in der zweiten Schicht Unterricht.
So war ich den ganzen Tag über bis kurz vor 18 Uhr beschäftigt. Nach einem kurzen Flurgespräch mit der Schulleiterin bin ich nach Hause. Abendbrot gab es schon und eigentlich gucke ich grad nen Film, aber der Mist lädt einfach nicht. Morgen geht es wieder zur Schule, aber nur für sechs Stunden. Heute war der erste Tag seit längerer Zeit, an dem ich wirklich von einem Termin zum nächsten gependelt bin und auch wenn es anstrengend war, es hat mir gefehlt!