Aufstehen. Duschen. 5 Minuten Frühstück. Kurz durchatmen. Schule.

So war der Start in den Tag. Nach der ersten Stunde in der 5. Klasse, in welcher ich wieder einen kurzen Dialog mit einem der Schüler erarbeiten durfte, saß ich wie geplant in der Wirtschaftsstunde der 11. Klasse. Egal wie oft man das deutsche Wahlsystem in der Schule durchgenommen hat, es kommt doch immer wieder zu einem Aha-Effekt. Das Wahlergebnis war mir nicht ganz unbekannt, da ich gestern Abend noch eine kurze Zeit lang den Taz-Liveticker, der wirklich sehr amüsant war, verfolgt hatte. Trotzdem war es nicht weniger interessant sich das Ganze von Rico noch einmal, mit tollen Grafiken, zeigen zu lassen.

In der dritten Stunde war ich mit Nina und Olga Tee trinken. In der vierten dann im Lehrerzimmer. Wir haben mir einen ungefähren Plan für Donnerstag und Freitag zusammengestellt, der aber wie alles hier sehr variabel ist. Der Stundenplan scheint sich hier öfter zu ändern und ich habe das Gefühl das sowohl Schüler als auch Lehrer manchmal leicht verwirrt sind. Die fünfte und sechste Stunde habe ich wieder bei Nina hospitiert, dieses Mal in der 8. Klasse. Kurz durfte ich dann sogar den Unterricht leiten, weil Nina irgendwelche Bücher rausgeben musste.

Danach bin ich nach Hause. Mich wärmer anziehen. Was zur Folge hatte, dass ich den restlichen Tag über meine Jacke nur noch mit mir rum getragen habe, weil mir zu warm war. Man kann sich auf das Wetter hier echt nicht verlassen. Eigentlich waren wohl Wolken und Regen angesagt, doch als ich am Nachmittag mit Rico und zwei Schülern der 11. Klasse durch Perm spaziert bin, schien doch tatsächlich die Sonne!

Zusammen mit Katja und Pascha (das ist ein Jungenname und kommt von Pawel) hat Rico mir die Stadt gezeigt. Wir waren beim Markt (dem wohl schlimmsten Ort von Perm, der aber zu war und deshalb wohl heute sein Schrecken nicht erkennen ließ), mal wieder beim Theater, haben Blini (die kann man sehr gut mit Crêpes vergleichen) gegessen, sind weiter die Lenin-Straße entlang gelaufen, bis zum McDonalds und dem Ural-Hotel (dort kann man wohl vom Zentrum von Perm sprechen) und sind dann , nachdem wir den Permer-Bären bestaunt haben, die Permer-Straße (das permer `Unter den Linden`) zurück gelaufen. Am Kino `Kristall` wurde Katja von ihren Eltern eingesammelt und Rico und Pascha haben mich nach Hause gebracht. Dabei haben wir festgestellt, dass der Weg vom Kino zu mir gerade einmal 10 Minuten dauert. Kino ist hier übrigens im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Am Kinotag kommt man zum Beispiel für 150 Rubel (ca. 3,80 €) in einen 2D-Film.

Für Morgen gibt es auch schon wieder ein Programm. Es geht, zusammen mit den Austauschschülern, zu den Eishöhlen in Kungur. Die sollen sehr schön, aber kalt sein. Wie man sich warm anzieht weiß ich inzwischen wieder, obwohl ich es über den Sommer fast ausgeblendet hatte. Doch Nina meinte gestern,  bis der wirkliche Winter kommt dauert noch lange.

In diesem Sinne versuche ich den Herbst hier zu genießen. Schön ist er auf jeden Fall.

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