Mein letzter freier Samstag?

Heute war ein relativ ruhiger Tag, einmal davon abgesehen, dass ich mich um 7 Uhr hab von Nadja wecken lassen. Aber so konnte ich noch schnell mein Zimmer aufräumen (auf wenig Platz entsteht schnell ein kleines Chaos) bevor Nina gekommen ist. Sie ist wirklich eine sehr sehr nette Frau und spricht eigentlich perfekt deutsch. Wir beide haben festgestellt, dass es wahrscheinlich sehr gut war, dass sie die ersten Tage über nicht da war, denn so musste die sonst eher schüchterne Nadja mit mir kommunizieren.

Nina hat, nachdem sie ihre Familie begrüßt hat, gleich das Zimmer begutachtet und mich gefragt ob alles so für mich OK ist und das ist es definitiv! Wir haben dann alle zusammen gefrühstückt bis Nadja kurz vor 9 Uhr zur Schule musste. Nun konnte ich auch Dinge, wie Wäschewaschen, Kleiderbügel und Kosten für `Kost und Logi` klären. Noch vor dem Frühstück hatte mir  Nadja gesagt, dass mein Gastvater mich zur Schwimmhalle fahren würde und da meine Tasche (die große TauscheTasche!) schon fertig gepackt war konnte ich in Ruhe den Morgen genießen. Pünktlich 10 Uhr waren wir dann am Olympia-Schwimmbad, welches ich als richtiges Vorzeigebad bezeichnen würde. Es sieht von innen aus wie die der Schwimmbereich des Velodroms in klein. Sie haben dort sogar 1 Sprungturm mit 3 verschiedenen Höhen. Als ich am Bad ankam hat sich vor allem Tanya riesig gefreut. Sie ist ein herzliches, interessiertes Mädchen und versucht fleißig sich mit mir auf Deutsch zu unterhalten. Aber nach ca. einer Stunde im Bad meinte sie dann, dass sie sich sicher irgendwann mit mir auf Russisch unterhalten kann und darüber hat sie sich sehr gefreut. Wenn man in Russland ins Bad geht, dann gehört die Sauna natürlich dazu. Und so saßen in 2 verschiedenen Dampfsaunen. In der ersten noch allein, doch als wir das zweite Mal aus dem Wasser flüchteten (die Temperaturen des Wasser in den Becken sind ihr merkbar niedriger als in Deutschland)  kamen noch Tanyas Bruder Igor und Anton, der auch in die 10te Klasse geht, dazu. Tanya hat Igor die ganze Zeit dazu ermutigt mit mir zu sprechen und so kam auch hier wieder ein deutsch-russisches russisch-deutsches Gespräch zustanden.

Nach dem Baden, nachdem ich auch endlich das Gefühl hatte den ganzen Rauch vom gestrigen Lagerfeuer aus meinen Haaren vertrieben zu haben, sind wir noch essen gegangen. Es ist ein tolles Gefühl endlich wieder mit Geld hantieren zu können, auch wenn die Preise noch etwas ungewohnt sind. Der Schwimmbadbesuch zum Beispiel hat 288 Rubel gekostet, was so ungefähr 7 Euro entspricht. Für das Essen, das natürlich alles andere als gesund war (POMMES und irgendwelches Hühnchenfleisch), habe ich 169 Rubel bezahlt (fast 4 Euro).

Beim Essen, wie auch schon davor, waren die 2 deutschen Austauschschülerinnen sehr ruhig. Ich habe das Gefühl, sie wissen gar nicht, was sie alles aus diesem Austausch mitnehmen könnten. Die eine macht sich die ganze Sache wirklich mies und das obwohl sie mit Tanyas Familie wirklich Glück hat. Als die Mutter mich nach Hause gefahren hat (Tanya und die beiden Mädchen sind vom Vater zur Datscha von Yura, einem weiteren russischen Jungen aus der 10ten Klasse, gefahren worden, wo die ganze Gruppe das Wochenende verbringt), haben sie sofort das Gespräch vom Essen weiter geführt und Igor ist in Abwesenheit seiner Schwester über sich hinaus gewachsen. Sie haben mich gefragt wo ich wohne und nachdem ich erzählt habe, dass ich bei einer der Deutschlehrerinnen wohne hat mich die Mutter gleich gefragt, ob ich nicht zu ihnen ziehe wolle… Da habe ich erklärt, dass es mir gut bei Nina gefällt, was sie vor allem auf Grund der Tatsache des eigenen Zimmers nachvollziehen konnte. Am Häuserblock angekommen hat Igor, der vlt. so 12 Jahre alt ist, mich dann sogar bis zum Hoftor gebracht!

Zuhause waren bis auf Nadja alle da. Da ich nicht wirklich etwas zu tun hatte, hab ich ein wenig Klavier gespielt, worauf hin Nina meinte, sie wüsste nun, wie man mich am besten in der Schule einsetzten könnte. In der Musical-AG. Dieser hätte sie wohl beim letzten Musical mit den deutschen Texten geholfen, aber Klavier, Chor und Deutsch würden mich für diese Aufgabe ideal machen.

Als Nina und ihr Mann (ich muss mir unbedingt seinen Namen merken, aber der ist nicht so verständlich…) ca. 17 Uhr einkaufen gegangen sind wollte ich mich eigentlich nur kurz mal hinlegen, doch gegen 21 Uhr hab ich dann beschlossen einfach richtig ins Bett zu gehen. Natürlich sind die beiden genau zu diesem Zeitpunkt wieder gekommen (Sie haben mir meinen eigenen Wäscheständer mitgebracht! Der steht jetzt auf dem Balkon) und auch kurze Zeit später machte Nadja die Familie komplett. Die 3 essen jetzt gerade Abendbrot, aber ich denke sie freuen sich über ein Familienabendbrot und ich versuche einfach weiter Schlaf nachzuholen. Morgen geht es auf ein Familienfest!

Ich hoffe der Text ist euch nicht zu ausführlich. Es ist ziemlich schwierig die Grenze zwischen interessant und …sinnlosem Geschwafel zu finden. Falls euch irgendetwas besonders interessiert, dann fragt einfach!!

P.s.: Es ist offiziell, die Katze ist ein Kater

Für die Grammatik und Rechtschreibfehler haftet meine Müdigkeit!

 

Dieser Beitrag wurde unter »kulturweit« Blog veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert