…mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einer kleinen Träne im Augenwinkel..

Da sitz ich nun. In Moskau,  auf dem Flughafen. Mit der Hoffnung, dass der Laptop-Akku wirklich so lange durchhält wie versprochen. Um mich herum wird mal wieder geputzt, aber ich bin immerhin nicht die einzige die sich hier auf einer der Bänke breitgemacht hat. Vor einer Stunde bin ich gelandet und hab tatsächlich schon eine kleine Flughafenerkundung hinter mir.

Nachdem ich aus dem Flugzeug gestiegen bin, war der Mann am Zoll besonders an dem Lehrerstatus auf meinem Visum interessiert. Wahrscheinlich sehe ich dann doch noch nicht so alt aus. Wir haben uns sogar ein bisschen unterhalten, mit einem Englisch- Russisch-Mix. So wird es wohl die ganzen nächsten Tage über sein. Aber immerhin versteh ich manchmal ungefähr was die Leute von mir wollen 😉 Der nächste Schritt hieß W-Lan suchen, wie sollte es auch anders sein und ja, auch auf dem Moskauer-Flughafen gibt es freies W-Lan! Danach ging es zusammen mit dem Rucksack einmal raus aus dem Sicherheitsbereich, damit ich mein wunderschönes Stück danach sofort wieder abgeben durfte.

Ohne eine Single-Story erzählen zu wollen: Ich habe das Gefühl, dass die Männer hier sehr viel netter zu mir sind als die Frauen! Die Frauen wirken alles sehr genervt sobald sie merken, dass ich zwar DA sagen kann und halbwegs verstehe was sie sagen, aber dann doch lieber auf Englisch mit ihnen kommunizieren möchte. Doch so ein paar genervte Blicke halten einen wach und das ist auch meine wichtigste Aufgabe jetzt. Wach bleiben!  Eine der Damen hat mich dann sogar mal gefragt wo ich herkommen und auf meine Antwort „Berlin“ meinte sie: „Germany. Good Country.“ Nach dieser Ansage durfte ich dann durch den Nacktscanner. Die arme Dame die vor dem Kontrollbildschirm saß, hat auch nicht wirklich den schönsten Job der Welt. Ihre Stimmung ließ jedenfalls darauf schließen, dass sie nicht allzu begeistert war. Vielleicht war sie aber auch einfach nur müde.

Und jetzt sitz ich hier. Im Flughafen. Freue mich über die letzten Nachrichten aus Deutschland. Habe schon lange das (oder den?) Monte  gegessen, das Andreas und Tommy mir zum Abschied geschenkt haben. Bewundere die Akku-Leistung meines Laptops die immer mehr steigt anstatt zu sinken und fange an einen Blog zu schreiben, von dem ich nicht weiß ob jemand ihn überhaupt lesen wird. Aber Rosa hat es sich so gewünscht und ich meine, dass auch ein paar Familienmenschen davon sprachen, dass sie gerne etwas von mir hören wollen.

Nicht mehr ganz 5h, dann geht es weiter. Weiter nach Perm. Eben, als wir gelandet sind war mir irgendwie komisch zu Mute, doch das mit den Tränen funktioniert nicht so wirklich. Und so hab ich aus dem Fenster geschaut und festgestellt, dass der Himmel für mich weint. Außerdem ist es nur ein halbes Jahr und wenn man es ganz genau nimmt dann sogar nur 5 Monate. Die werden sicher viel zu schnell vorbei sein und wohl kaum reichen, damit ich danach behaupten kann ich könnte Russisch sprechen

Um die Frage zu beantworten, die mir in den letzten Tagen am häufigsten gestellt wurde: NEIN, ich bin immer noch nicht aufgeregt. Ich freue mich einfach riesig auf die nächste Zeit. Denn egal wie es wird und was passiert, ich bin mir sicher, dass es eine gute Entscheidung war den Platz in Perm anzunehmen.

Mein Laptop-Akku verspricht mir noch 5h Freude, aber das wird sich wahrscheinlich gleich ändern, wenn ich versuche ins Internet zu gehen. Doch genau das werde ich jetzt tun, sonst schreibe ich hier noch mehr Gedankenfetzen und irgendwann sollte auch einfach Schluss sein.

Ich danke euch, für diese wunderbaren letzten Tage in Berlin!

Dieser Beitrag wurde unter »kulturweit« Blog veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert