Auszeit

In Georgien gibt es -zumindest an den staatlichen Schulen- keinerlei Herbstferien. Das heißt, dass die Schüler vier Monate lang ohne Pause lernen müssen, für die Lehrer gilt das natürlich auch. Deshalb war ich froh, dass ich für eine Woche eine Auszeit hatte: Das Zwischenseminar in Saguramo, einem kleinen Ort in der Nähe von Mzcheta.

Für alle Nicht-Freiwilligen stellt sich jetzt wahrscheinlich die Frage, was man denn auf so einem Seminar überhaupt macht. Wir haben unsere bisherige Zeit reflektiert, Pläne für die Zukunft ausgearbeitet, Ideen für unser Freiwilligen-Projekt gesammelt, und wir hatten auch die Gelegenheit, etwaige Probleme anzusprechen.

Dazu fand ich es sehr spannend, von den Erfahrungen der anderen Freiwilligen zu hören, die aus Armenien und Azerbaidjan angereist waren. Außerdem habe ich es einfach genossen, mit den anderen Georgiern Zeit zu verbringen, da mir einige von ihnen schon sehr ans Herz gewachsen sind ? Auch, wenn wir uns sowieso jede Woche sehen, war es witzig, eine ganz Woche Zeit zu haben, um zu reden, neue (seltsame) Kartenspiele zu lernen und endlose Spaziergänge zu machen. Um euch ein bisschen neidisch zu machen: es war übrigens auch schön sonnig und warm.

Alles in allem hat mir das Seminar echt etwas gebracht: einerseits habe ich jetzt einen Überblick, was die nächsten Monate so alles ansteht, andererseits kam der Erholungsfaktor auch nicht zu kurz… Seht selbst:

(fast) niemand konnte der kleinen Teddybärin hier wiederstehen

Der Blick vom Balkon, auf dem man sehr gut sitzen, lesen und die Ruhe genießen konnte. Nur ab und an von den Rufen des Esels unterbrochen.

Saguramo

 

<3

PS: Ich denke, ich bin jetzt wirklich angekommen. Als wir zu einem Nachmittagsausflug nach Tbilisi gefahren sind, hatte ich irgendwie das Gefühl, nach Hause zu kommen. ?

PPS: Die letzten Wochen waren echt spannend, seht es mir nach, wenn ich etwas Zeit brauche, um alles zu verschriftlichen…

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4 Antworten zu Auszeit

  1. Michael und Bärbel Lambrecht sagt:

    Liebe Julia.
    Spannend, was du so erlebst, welche Eindrücke du sammelst und was dieser Aufenthalt auf der Gefühlsebene mit dir macht. Ich bin selbst einige Jahre in fremden Kulturen unterwegs gewesen und kann mich in dich einfühlen.
    Trotzdem verlangt mir dein Mut zu diesem Aufenthalt sehr viel Respekt und Bewunderung ab. Bist du doch noch sehr jung und dem elterlichen Nest gerade entflohen. Allergrößte Hochachtung für dich!
    Deine Berichte lese ich sehr interessiert und voller Spannung. Du schreibst so, dass man den Eindruck hat, dabei zu sein und voller Neugier auf die Fortsetzung wartet. Sehr gut ist, dass du dich jetzt angekommen fühlst. Dann kannst du all das ganz anders aufnehmen und verarbeiten. Auch für deine Arbeit dort, ist es sehr wichtig. Jetzt verstehst du die Menschen besser, kannst dich in sie hineindenken und mit ihnen sein. Ich wünsche dir noch sehr schöne Erlebnisse und positive Erfahrungen. Mit großem Interesse werde ich deine Berichte verfolgen.
    Liebe Grüße Bärbel und Michael

  2. Julia sagt:

    Hallo Julia, ich lese Deine Beiträge über das Land, wohin ich auch noch unbedingt möchte, mit großem Interesse. Ich freue mich für Dich, dass Du viel Spaß hast und wünsche es Dir weiter so! Hier ist noch eine Empfehlung (wenn Du das nicht schon selbst entdeckt hast…):
    https://www.georgianjournal.ge/arts-a-culture/30371-nino-chakvetadzes-fairytale-world-in-one-room.html Galerie „Nocha“ ul. Zandukeli 12 (außer Montag)
    http://www.tuttartpitturasculturapoesiamusica.com/2015/10/Nino-Chakvetadze.html
    Scheint ein schönes Plätzchen zu sein… Und einen Kalender für 2018 gibt es da zu kaufen!

  3. Der, der auch so einen Wauwau haben möchte sagt:

    Wuff!

  4. Peter sagt:

    Hallo Julia, Dein Bericht ist wieder ganz prima, ich gebe zu, dass ich schon gewartet habe. Schön, dass Du jetzt spürst, dass Du angekommen bist, man merkt es Deinem Bericht an. Die Fotos sind auch ganz toll, ich bin immer wieder von der Landschaft fasziniert. Ich finde es gut, dass Du jetzt weist, was in der Zukunft so alles auf Dich zukommt. Weiter alles Gute für Dich, viele Grüße, Peter.

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