Nairamdal

Auch in diesem Jahr wieder hat die Schule 18 zusammen mit vier weiteren Schulen, an denen Deutsch unterrichtet wird, eine „Deutsche Woche“  im internationalen Kinderlager Nairamdal veranstaltet. Es fuhren ca. 210 Kinder aus der 7. bis 11. Klasse mit, 52 davon von der Schule 18. Außerdem waren sieben mongolische Kolleginnen, Grit und Thomas sowie Sebastian und ich mit von der Partie.

Morgens hatten die Kinder bei uns Deutschunterricht zum Thema „Die vier Elemente – Feuer, Wasser, Luft und Erde“. Dazu mussten sich die Kinder eine Gruppe aussuchen, die ihnen thematisch (oder weil die favorisierte Lehrperson/ Freunde dort waren) am meisten zusagte. Die nächsten vier Morgende beschäftigten sie sich dann in ihrer Projektgruppe mit einem Thema rund um die vier Elemente. So lernten die Kinder z.B. bei  Tuul zum Thema „Wasser – unser Leben“ und schrieben Elfchen, Gedichte aus elf Wörtern, zu Wasser. Bei Enkhtuya führten die Kinder Experimente zu Luft durch. Bei Grit stellten die Kinder Spiele zum Märchen Rotkäppchen her, bei Sebastian Fotostorys zu Der Froschkönig und zwei weiteren Märchen. Und bei mir spielten die Kinder zwei kleine Stücke im Schattentheater. Das erste Stück handelt von einem Vogel, der die vier Elemente kennenlernt. Das zweite Stück ist eine Version von Goethes Zauberlehrling, der seine Kräfte überschätzt und das ganze Haus unter Wasser setzt. Die Ergebnisse der Gruppen wurden schließlich am Ende der Woche bei einer großen Präsentation gezeigt.

Nachmittags wurden die Kinder dann von den Nairamdal-Lehrern betreut und trieben u.a. Sport, spielten gruppendynamische Spiel oder sangen Karaoke. Abends gab es dann mehrmals Spieleabende und Disko! Die Kinder hatten viel Spaß und anscheinend auch noch genung Zeit, sich zu verlieben. Denn wie mir einer der Schüler erklärte: „Nairamdal ist die einzige Zeit im Schuljahr, wenn wir mal keinen Schulstress haben. Es ist also so was wie die einzige Chance, andere kennenzulernen und sich zu verlieben. Das muss man einfach nutzen.“ Die Gefühle flogen nur so umher, Geständnisse wurden gemacht, Handynummern ausgetauscht und auch einige Tränen vergossen, wenn es dann leider doch nicht geklappt hat.

Für uns Lehrer bedeutete das, dass wir viel Freizeit hatten. So saßen wir oft zusammen und erzählten, gingen in der wirklich herrlichen Natur (nach Monaten UB!) spazieren oder nahmen am Kinderprogramm teil. Doch einmal mussten wir auch abends „arbeiten“, nämlich direkt am ersten Tag. Alle Lehrer sollten bei der Eröffnungsveranstaltung (nachdem die Kinder auf Nairamdal eingeschworen worden waren) einen Showeinlage darbieten. Und so lernten wir noch schnell einen Gruppentanz und Sebastian und ich studierten sogar noch einen eigenen Danceact ein!

Andere wichtige Termine während dieser Woche waren der 6. März, an dem Sebastian und ich 6 Monate Freiwilligendienst geleistet haben. Diese Halbzeit ruft bei mir gemischte Gefühle hervor: 🙁 / :). Am 8. März war Frauentag, der groß begangen wurde, so gab es z.B.  Geschenke und eine absolute Vorzugsbehandlung! Alle Jungs standen u.a.  Spalier, um die Mädchen zum Essen durchzulassen und klatschten dabei, außerdem räumten sie die Tische ab. Abends gab es Rosen. Und am 11. März feierte ich meinen 20. Geburtstag  (jaja, zwei Jahrzehnte…) mit viel Torte und Disko!

Der Abschied gestaltete sich bei den meisten Schüler(inne)n sehr emotional, ging doch die vielleicht einzige Zeit im Jahr, in der sie aus UB, ihrer Familie etc. „rauskommen“, zu Ende.

Für mich war die Zeit in Nairamdal ereignisreich, lehrreich und doch auch eine Erholung vom Schulalltag. Es hat mir dort gut gefallen.

Hier ein Video der „Best-of“-Fotos, das bei der Abschiedsveranstaltung gezeigt wurde:

1 Comment

  1. Helmut Klöckner

    Liebe Johanna!
    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und viele Grüße aus dem frühlingshaften Rheinland bei fast 18 Grad senden dir die Klöckis von der Insel. Maach et joot! Auf bald!

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