Schagai

Dieses Wochenende wurde mir eine beliebte Beschäftigung v.a. mongolischer Kinder (auf dem Land) gezeigt – Spiele mit Schafknöcheln (Schagai). Eine Altersbegrenzung gibt es jedoch nicht, es wird einfach in der Gemeinschaft gespielt. Die Schafknöchel werden in zahlreichen Spielvarianten so ähnlich wie Würfel verwendet. Ein geworfener Knöchel kann jeweils mit einer von vier unterschiedlichen Seiten nach oben zu liegen kommen. Die flache Seite oben bedeutet “Pferd”, die S-förmige Seite oben bedeutet “Kamel”, der runde Rücken oben bedeutet “Schaf” und die Seite mit dem Loch nach oben bedeutet “Ziege”.

"Pferd" "Kamel" "Schaf" "Ziege"

 

Schnipsen

Spieler: 2 oder mehr

Dauer: über 30 Minuten (je nach Anzahl der Spieler)

Material: ab 10 Knöchelchen pro Spieler, fester Untergrund (Fußboden)

Ziel: alle Knöchelchen sammeln und die Gegenspieler leer ausgehen lassen 

Alle Knöchelchen werden auf den Boden gekippt.  Sind Knöchel in die gleiche Position von Schaf, Ziege, Pferd oder Kamel gefallen, darf der erste Spieler mit dem Abschießen beginnen: Dazu wird ein Knöchel mit Mittel- und/ oder Zeigefinger in die Richtung eines artgleichen Knöchels geschnipt. Dabei ist es auch erlaubt, eine Hand als Prellwand zu nutzen, so dass der geschnipste Knöchel im Winkel weitergeleitet wird und dadurch den Zielknöchel trifft (wie beim Billard). Wenn dies gelingt, ohne einen anderen zuvor berührt zu haben, ist dies ein Treffer. Dass dabei ein Spielstein im Nachhinein in eine andere Position geraten ist, spielt für seinen Treffer keine Rolle. Der Treffer erlaubt ihm das Entfernen eines Steines für sein Guthaben, wobei er bei der Wahl dessen die Position der verbleibenden berücksichtigen sollte, um den Spielverlauf zu seinen Gunsten zu gestalten. Er darf sein Schnipsen so lange fortsetzen (und damit  sein Guthaben vergrößern), bis er entweder sein Ziel verfehlt oder einen ungleichen Knöchel anschnipst.

Nun ist Spieler zwei an der Reihe. Er nimmt die verbliebenen Knöchel in die Hand, schüttelt sie und lässt sie fallen. Bei der  neuen Anordnung der Knöchel muss er wie sein Vorgänger durch Schnipsen erreichen, dass sich zwei gleiche Knöchel berühren.

Das Spiel vird so in der Runde fortgesetzt, bis alle Steine verschnipst sind. Um das Spiel fortzusetzen, werden von jedem Mitspieler erneut zwei Knöchel als Einsatz gegeben. An der Reihe ist derjenige, der zuletzt Erfolg beim Schnipsen hatte. Das Spiel geht über beliebig viele Runden, bis das Guthaben eines oder mehrerer Mitspieler aufgebraucht ist und diese(r) somit keine Knöchel mehr als  Einsatz geben können.

Zu den Besonderheiten zählt, dass die letzten vier Knöchel im Falle von vier unterschiedlichen Positionen von jedem beliebigen Spieler gegriffen werden dürfen. Hier gilt, wer am schnellsten reagiert und zugreift, gewinnt die Knöchel, um diese erneut zu werfen etc.

Pferderennen

Spieler: zwei

Dauer: 10-30 Minuten (je nach Länge der Rennstrecke)

Material: beliebig viele Schagaiknochen für die Strecke, 2 als Spielsteine, 4 als  Würfel

Ziel: als erster am Ende der Reihe ankommen

Eine lange Reihe von Schaigaiknochen wird aufgebaut, die der Anzahl der möglichen Schritte der Rennstrecke bis zum Sieg entspricht. Die beiden Spieler stellen rechts bzw. links der Reihe ihren Spielstein auf und würfeln abwechselnd. Dabei gilt ein Pferd als Punkt und erlaubt das Vorwärtssetzen des Spielsteins. Maximal sind also vier Schritte in einer Runde möglich, im ungünstigsten Fall sogar über mehrere Runden nicht ein einziger Schritt möglich. Gewonnen hat, wer am Ende der Reihe zuerst angekommen ist.

Eine Variante ist es, dass das Pferd am Ende einer Strecke umdrehen muss. Dazu sind zwei Punkte nötig: Einer um das Pferd umzudrehen und einer, damit es wieder losläuft. Diese Punkte können in einer oder mehreren Runden gewürfelt werden. So kann das Spiel verlängert werden.

1 Comment

  1. Rica

    Hallo liebe Jojo 🙂
    ich les grad mal deinen Blog. Die Mongolei scheint ja echt spannend zu sein (jedenfalls hätte ich nicht mit Jazzfestivals gerechnet^^, die Spiele mit den Schafknöcheln sind allerdings recht gewöhnungsbedürftig (wegen der Knöchel,nicht wegen der Regeln :D)) und wie geht es dir sonst?bist du glücklich und zufrieden? 😉 ich hab dich lieb :*

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