Archiv der Kategorie: Fahrradkarawane von Budapest nach Belgrad

Best-Of Fahrradkarawane 2013

Freiwillige und Alumni aus 16 verschiedenen »kulturweit«-Einsatzländern in Mittel- und Südosteuropa, Lateinamerika und Afrika starteten parallel in Zagreb, Budapest oder Bukarest. Nach insgesamt über 1500 Kilometern trafen sich alle Radelnden zum krönenden Abschluss gemeinsam in Serbiens Hauptstadt Belgrad.

Von Zagreb nach Belgrad: 2. Update

Donnerstag, 11.07.2013

Unsere letzte Etappe meisterten wir heute ganz entspannt.  Nachdem unsere Route uns noch mal kurz in die EU, nach Kroatien, und dann wieder nach Serbien zurück führte, lag noch einmal eine sehr berglastige Strecke vor uns, die mit viel Schwerverkehr einher ging. Dafür wurden wir mit einem ersten Blick auf die Donau und Novi Sad beglückt. Hier wurden die Räder hochprofessionell in unser Begleitfahrzeug verladen und wir fuhren die letzten Kilometer mit dem Bus nach Belgrad um gut und sicher die Schule zu erreichen. Dort treffen wie dann auf die rumänische Tour.

Tag 6: Von Rumänien nach Belgrad: Jetzt kommt der Battle-Rap

Unser heutiger Blogeintrag besteht aus einem Rap, den wir gestern Abend geschrieben haben! Analysieren Sie den folgenden Text nach Aufbau, Form und Inhalt. Gehen Sie außerdem auf die stilistischen Elemente ein.

 

Morgens 6:30 weckenIMG_4837

Erstmal recken,

Lage checken.

Lassen uns das Frühstück schmecken

Was gibt es Neues zu entdecken?

Warnweste an?IMG_4815

Check!

Satteltasche dran?

Check!

Helm auf, Sonnencreme drauf

Treffen 8:30 Uhr? Geht doch klar!IMG_4850

Leider war dann noch keiner da

Um 9:30 Uhr geht’s los

Doch kein Stress, denn zum Glück

Holen wir uns die Stunde durch die Zeitverschiebung zurück.

Viele Kilometer gekillt,

in der Sonne gegrillt.

Dann Durst gestillt

Und mies gechillt

Die Landschaft: was für ein Bild!IMG_4859

Die Strecke heute, für uns kein Problem,

weil wir übelst abgehen,

unsere Räder sich drehen und nie stillstehen.

Ihr könnt unsere Staubwolke sehen!

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Zaghreb und Budapest

Pest und Cholera

Bei euch läuft nichts ohne Stützräder

Wie Columbus sind wir vor euch da!

Ihr Versager!IMG_4879

Geht ins Trainingslager!

 

…und bevor wir euren Blog lesen

Fressen wir einen verwesten Besen!

 

Mit freundlichen GrüßenIMG_4881

Die Bukarest-Crew       IMG_4886

Budapest – Belgrad: Von Sombor nach Backa Palanka

Dank des Pausentags konnten wir den Tag übermüdet aber mit entspannten Hintern beginnen. Nach der logistischen Meisterleitstung des serbischen Busfahrers, 12 Fahrräder  in den Linienbus unterzubringen, starteten wir endlich unsere vorletzte Etappe nach Backa Palanka.

Unsere Route führte uns über serbische Landstraßen, schlaglochgeplagten Asphalt und durch kleine Dörfern mit vielen netten, Menschen, die uns freundlich zurückgrüßten. Dank Sandras Serbischkenntnissen, mussten wir uns nicht auf alle Tips der Einwohner verlassen, und so führte uns unsere Strecke diesmal nur über eine einzige Sandpiste.

Angekommen in unserem Luxushotel, verbrachten wir die nächsten 20 Minuten damit unseren Sprinter zu verschönern, um die Zagrebroute mit unserem „Partybus“ zu beeindrucken (Mission completed). Als dann auch die Radler der Zagrebroute ankamen, versuchten wir sie davon zu überzeugen, dass die Bukarestroute ihren „Highlife“-Blogeintrag geschrieben hatte (Mission failed) und warten jetzt mit Angstschweiß auf ihre Racheaktion.

Mit Pizza im Bauch bereiten wir uns nun mental auf die letzte Etappe vor, die diesmal auch durch Kroatien gehen und uns statt durch Sanddünen über Berge führen wird.

Auf eine letzte schweißtreibende Etappe!

Svenja Schneewind

Budapest-Belgrad: Pausentag in Sombor

IMG_0733IMG_0706IMG_0747DSCF1797Der heutige Ruhetag war längst überfällig. Nach der 100-Kilometer-Strecke durch ungarische Moskitosümpfe und Sanddünen sowie auf tierleichenbestückten serbischen Landstraßen waren nicht nur unsere Kraftreserven erschöpft, sondern auch unsere Hirne angesengt. Anders kann man nicht erklären, warum auf der Karawane Grölschlager wie „Abi-abi-tur“ angestimmt wurden und mir einige allen Ernstes von Plattenbauten vorschwärmten, manche davon nicht einmal Ostdeutsche. Besonders gut fing auch der Pausentag nicht an: Nach dem fettigen Karpfen im Moskitomoloch Baja vor zwei Tagen servierte uns man im serbischen Sombor geschätzte drei Kilo Speck zum Frühstück. Das kam bei unserem Vegetariererclub natürlich nur so mittel an. Als Entschädigung aßen wir dann in einer hübschen Bar am Ufer zu Abend, eine gute Wahl von Insiderin Sandra. Selbige stellte uns im Laufe des Tages vor nahezu unüberwindbare Hürden in der Stadtralley. Den einen Somborer zu finden, der sich mit der eigenen Stadtgeschichte auskennt, bereitet zunächst einmal keine Schwierigkeiten, denn der sitzt in der Tourismusinfo. Doch worum handelt es sich genau bei dem „Verfigter“? Mit der Frage solle, so die Anweisung auf unserem Frageblatt, diskret umgegangen werden. Denjenigen, die dem „Verfigter“ auf die Spur gehen wollten, wurde allenfalls auf Nachtclubs verwiesen, nicht aber auf den Eisladen, den Sandra im Sinn hatte. Denn eigentlich meinte sie „Vergifter“, eine Eisdiele mit schlechtem Ruf, hatte sich in Eile aber vertippt

Moritz Rennet

Tag 4: Von Rumänien nach Belgrad: Durchs Eiserne Tor der Donau entlang

IMG_4717 IMG_4726 IMG_4732 IMG_4743Heute haben wir die bisher längste und schönste Strecke zurückgelegt. Über 100km radelten wir an der Donau entlang.

Wegen Orientierungsproblemem und nicht endenen Fahrradpannen waren wir insgesamt 14 Stunden unterwegs. In der brennenden Mittagshitze versuchten wir, die erste Hälfte der Strecke zu bewältigen. Als wir die ersten 60km endlich hinter uns gebracht hatten, irrten wir herum, auf der Suche nach einer Rastmöglichkeit. Weit und breit war kein Schatten in Sicht. Als wir schließlich einen Ort gefunden hatten, war die Mittagspause eher eine Nachmittagspause.

Kühe, Schlaglöcher, Straßenhunde und 11%-Steigungen stellten sich uns in den Weg. Aber die wunderschöne Donau-Landschaft belohnte unsere Mühen.

Die letzten Kilometer sind dann doch recht schnell verflogen. Als die Sonne gerade hinter den Bergen verschwand, tauchte unser Zielort Coronini hinter einer Kurve auf. Wir freuen uns alle auf den morgigen Pausentag und aufs Ausschlafen in der tollen Pension direkt am Ufer der Donau.

Silas Meinicke, Freiwilliger in Subotica, Serbien, und Vera Paulmann, Freiwillige am „Diaconoviti-Tietz“-Gymnasium in Resita, Rumänien

Von „jó napot“ nach „добар дан“: Tag 4

IMG_0667 IMG_0670 IMG_0685 Wenn um 5 Uhr morgens ein feiernder Pulk als Weckkommando durch die Zimmer der ungarndeutschen Kulturzentrums Baja stolpert, kann dies nur eines bedeuten: Überschwängliche Begeisterung angesichts der bevorstehenden 90km. Hochmotiviert schwangen wir uns auf die Sättel um die härteste Etappe der Tour in Angriff zu nehmen. Geplatze Schläuche und scheinbar unüberwindbare Sandböden vermochten unser Gemüt nicht zu trüben und so radelten wir singend entlang der Donau in Richtung Serbien. Nach 55km gönnten wir uns kurz vor der serbischen Grenze die erste Pause. Nach Käsebroten und einer knackigen Aerobic Einlage fühlten wir uns gestärkt, um uns der Grenzpolizei zu stellen. Zufällig hatten wir alle unsere Pässe dabei und durchquerten souverän den Transitbereich. Als die Hälfte der Freiwilligen das „welcome to serbia“ Schild erklommen um ein Foto zu knipsen brachte das die Zöllner doch ein wenig in Rage und wir beschlossen, weiterzufahren. Die serbische Superasphaltstraße machte die letzten 40 Kilometer durch pralle Sonne trotz wunder Pos zu einem kurzen Vergnügen.

Az egész sebes seggünkre!

Hvala lepo Sandra, Serbien gefällt uns gut.

Lukas Meyer zu Altenschildesche u.a.

Fahrradkarawane von Budapest nach Belgrad: Tag 3

Von Kalocsa nach Baja

Nach einer ruhigen Nacht in der gut ausgestatteten Pension ging es morgens um halb neun los. Wach waren wir auf jeden Fall, dank Nasenpfeifen- und Minisaxophonkonzert des Weckteams. Vor uns lagen ca. 40 km, also eine relativ gemütliche Strecke, besonders nach den gestrigen 80 km.

Der Weg führte uns zuerst durch Kalocsa, auf der Suche nach der Donau. Endlich gefunden, IMG_0626konnten wir entspannt auf dem Deich entlang fahren. Dieser präsentierte uns im Laufe des Tages seine unterschiedlichen Oberflächen. Auf angenehmen Kies folgte eine herausfordernde Sandstrecke. Zur Überwindung dieser Hürde wurden verschiedene Strategien erprobt: Einige fuhren mit vollem Karacho durch, andere nahmen streckenweise den Weg an der Seite und alle schoben hin und wieder, wenn es nicht mehr anders ging.

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Erleichtert erreichten wir den asphaltierten Abschnitt. Dort fuhren wir noch einige Kilometer, bis wir den Transporter unweit des Deiches erblickten. Die Mittagspause war dank des Pizzavorrats vom Vortag ebenso magenfüllend wie angenehm. Das „We will rock you“-Kartenspiel sorgte dann wieder für eine zusätzliche geistige Anstrengung und viel Gelächter. Gut ausgeruht ging es in der Mittagshitze weiter. Die letzen ca. 10 km bis nach Baja brachten wir problemlos hinter uns und hatten bei den gymnastischen Übungen während der Trinkpause noch ordentlich Spaß. Dabei wurden auch spontane La Ola-Wellen für vorbeifahrende Autos, Motorräder und Fahrräder eingebaut. Dann war es nur noch ein kleines Stück bis nach Baja. Kurz nach unserer Ankunft im Ungarndeutschen Bildungszentrum begann ein starkes Gewitter, sodass wir froh waren, nur schweißgebadet und nicht regendurchnässt angekommen zu sein. Wir erhielten eine Führung durch das Schulgebäude und hatten auch noch Zeit, um an unseren Projekten weiterzuarbeiten. Aufgrund des anhaltenden Regens hatten wir später nur eine kurze Stadtführung, genossen dafür aber umso mehr die Bajaer Fischsuppe. Jetzt springen wir geschwind ins Bett, denn morgen erwartet uns eine 90 km lange Tour. Wir sind schon gespannt darauf, was sich das Weckteam einfallen lässt, um uns um 5 Uhr aufzuwecken!

von Carolin Mackowiak, Deborah Biging und Johanna Hartmann

Fahrradkarawane von Budapest nach Belgrad: Tag 2

_DSC7581 _DSC7583 _DSC7594 _DSC7604 IMG_0554 IMG_0582 IMG_0599Man nehme 20 Freiwillige mit jeweils einem Fahrrad, Helm und neongelber „kulturweit“-Warnweste, füge hinzu zwei Trainer, einen Sprinter, der Essen, Trinken und zur Entlastung der jungen Rücken ebenfalls das Gepäck beherbergt, wähle eine frühe Uhrzeit  (wann haben wir das letzte Mal vor 7 Uhr gefrühstückt???) und los geht es!

Unsere Tour startete heute zunächst einmal per Bus, der uns zu unserem Anfangspunkt in einem kleinen Ort vor Budapest führte. Dort legten wir dann endlich los. 70 km Richtung Kalocsa lagen vor uns – Verwilderung und allgemeiner Orientierungslosigkeit zu Dank wurden es dann wohl doch eher 80 km.

Was wir auf unserem Weg gesehen haben? Die schöööne blaue Donau, viele Sonnenblumenfelder, Deiche, Felder, nette winkende  Ungarn und hupende Autos auf Landstraßen. Erwähnenswert sei sicherlich das Dorffest am Flussstrand, bei dem neben Kirmesbuden und Fußballturnier auch richtig schöne „bummbumm“-Diskomusik lief. Unsere spontane Tanzeinlage auf der leeren Bühne um 13 Uhr mittags wird den Bewohnern bestimmt gut in Erinnerung bleiben.

Was wir gelernt haben? 27x vom Ende der Karawane bis zum  Tourenanführer „langsam“ rufen, 13x Pause (und sogar 1x schneller!), so dass es irgendwann sogar klappt. Außerdem: Gepolsterte Fahrradhose kann helfen, muss aber nicht. Gut aussehen wird sowieso total überbewertet! Und: Ein Regentanz nach stundenlangem Fahrradfahren bei knallender Hitze tut richtig gut.

Falls sich hier der ein oder andere fragt, ob man noch Rückstände des Hochwassers entdeckt, so lässt sich sagen, dass die für uns größte Folge vermutlich die exorbitant große Mückenpopulation ist. Aber zum Glück gibt es ja Autan.

Conclusio also: schön war`s, endlich braun geworden, viele schöne Lieder gesungen. Noch sind wird fit! Nun sitz ich hier, mit Pizza im Bauch,und die Äuglein fallen mir gleich zu. Morgen geht’s weiter! Nachhaltig und prozessorientiert natürlich.

Johanna Hiebl und Lia Schwaeppe

 

Durch Rumänien mit vollem Elan in Richtung Donau!

IMG_4414 IMG_4418 IMG_4426 IMG_4440 IMG_4471 IMG_4478 IMG_4498 IMG_4505 IMG_4520 IMG_4523Die „kulturweit“-Fahrradkarawane von Rumänien Richtung Serbien ist soeben im südrumänischen Craiova gestartet.

Gestern gab es eine feierliche Eröffnung in der Schule „Colegiul Nacional Elene Cuza“. Die Schule ist Teil des PASCH-Netzwerks, es gibt mehrere bilinguale deutsch-rumänische Klassen. Der Empfang der „kulturweit“-Freiwilligen durch die Lehrerinnen und Lehrer, aber auch durch die Schülerinnen und Schüler der Schule war unglaublich herzlich. Bei einer gemeinsamen Fahrradtour durch Craiova zeigten sie uns „ihre“ Stadt, die u.a. einen der größten innerstädtischen Parks Europas beherbergt. Den ganzen Tag über hatten die Schülerinnen und Schülern zudem in ihrer Schulküche ein festliches Abendessen vorbereitet, bei dem wir uns über unsere unterschiedlichen Erfahrungen, als deutschlernende in Rumänien und als deutsche Freiwillige in Osteuropa, austauschten.

Jetzt radeln wir gerade nach Cetate, das direkt an der Donau liegt. Von dort aus werden wir immer entlang der Donau fahren, bis wir in einer knappen Woche in Belgrad ankommen. 123 los gehts!