Zwischenseminar

Nach nun mehr als zwei Wochen habe ich es jetzt auch endlich geschafft, den euen Beitrag zu veröffentlichen.:)

Langsam wird es richtig kalt hier in La Paz. Zumindest nachts. Also kam das Zwischenseminar in Kolumbien temperaturmäßig letzte Woche gerade recht. Donnerstag Nacht ging es los nach El Alto zum Flughafen von wo aus wir über Bogota nach Santa Marta fliegen sollten. Doch erst einmal hieß es alle möglichen Zettel für den Zoll und die Ausreise auszufüllen…

Morgens in Santa Marta angekommen erschlug uns die Hitze fast, als wir aus dem Flugzeug stiegen. Man muss dazu sagen, dass wir natürlich viel zu warm angezogen waren.

Zum ersten mal seit zwei Monaten stieg ich mal wieder in ein Taxi, das tatsächlich einen Anschnallgurt hatte. Der war bei dem Fahrstil aber auch dringend nötig.

Im Hostel angekommen trafen wir auch gleich auf die anderen Freiwilligen aus Peru und Ecuador, die jedoch am selben Tag weiter nach Cartagena reisen wollten. Santa Marta machte einen sehr sehr chaotischen Eindruck und die Stimmung ist an der Küste natürlich auch eine ganz andere als in den Anden.

Am Freitag fuhren wir dann ca. 2 Stunden nach Palomino, einem kleinen Ort mit einem großen Strand. Leider war das Wetter nicht so, wie man es sich von Bildern her in der Karibik vorstellt, aber wir hatten trotzdem viel Spaß in den Wellen.

Am nächsten Tag teilten wir uns auf und ich fuhr in den Parque Tayrona, wo ich mich wieder mit den anderen Freiwilligen traf. Der Parque Tayrona ist ein Nationalpark, der sowohl Regenwald als auch Strand hat. Der Weg zu unserer Unterkunft verlief also durch den Wald. Bei der Hitze mit den Rucksäcken war es super anstrengend und es ist nicht nur ein Fuß im Matsch stecken geblieben:)

Der Marsch hat sich aber auf jeden Fall gelohnt! Übernachtet haben wir in Hängematten,was schon lange mein Traum war. Als wir am Strand waren war das einer der Momente, in denen ich nicht glauben konnte, dass ich wirklich da war. Ich habe mich wie in Fluch der Karibik gefühlt. Im Hintergrund Palmen und Wald und vor mir Meer mit kleinen Felsen die ins Wasser hineinragen!

 

 

Am Montag ging es dann auch schon nach Minca. Minca ist ein kleines Dörfchen in der Sierra Nevada wo es nicht viel gibt außer ein paar Lädchen und viele Motorrad fahrende Männer.

Das Hostel lag etwas über dem Ort auf einem Berg, sodass man einen sagenhaften Blick über die Natur hatte. Ein sehr schöner, ruhiger Ort für ein Zwischenseminar also.

Das Seminarprogramm war sehr ausgeglichen, wir redeten viel über unsere jetzigen Erfahrungen und über Dinge, die wir uns für die weitere Zeit vornehmen. Ein weiterer großer Punkt waren natürlich die Planung unserer Freiwilligen-Projekte.

An einem Tag sind wir zu einer Kaffeeplantage gewandert und haben dort eine Führung durch die Anlagen gemacht. Leider habe ich nicht alles verstanden, da das kolumbianische Spanisch doch sehr anders als das bolivianische ist. Grundsätzlich habe ich die Kolumbianer fast nicht verstanden und sie mich leider auch nicht.

Am letzten Wochenende verbrachten wir noch zwei Tage in Bogota. Gewohnt haben wir in einem sher sehr schönen Altstadtviertel, von wo aus wir die Stadt erkundet haben. Höhepunkt war die Einlasskontrolle zu einem Aussichtspunkt im oberen Stockwerk eines Hochhauses. Wir mussten Personalausweise abgeben, uns fotografieren und sogar Fingerabdrücke hinterlassen. Viel Raum also für Spekulationen darüber, was sich wohl in dem Haus befinden möge.

Insgesamt waren es ein paar sehr schöne Tage, die mir erlaubt haben, mit ein bisschen Abstand auf meine bisherige Zeit in La Paz zu blicken und richtig aufzunehmen. Es waren einfach so unglaublich viele neue und tolle Eindrücke, die in der letzten Zeit auf mich einwirkten, dass ich vieles oft gar nicht wirklich aufnehmen konnte.

Der Gedanke ist für mich trotzdem immer noch unglaublich, dass jetzt ich hier in Bolivien bin. Hätte man mir das letztes Jahr gesagt, hätte ich es nicht geglaubt=)