Heimat und wo sie zu finden ist

Ist „Heimat“ schon umgesetzt, wenn man die passende Fußmatte hat? Sollte ich mir so eine Fußmatte zulegen? Erleichtert sie das Ankommen?

Oder die erstmal vielleicht wichtigere Frage: wohin soll ich sie legen? Ich suche noch immer nach einer Wohnung und es stellt sich doch eher als schwierig heraus, etwas zu finden. In Tallinn sind Wohnungen oft schnell vermietet: meist liegen zwischen Erstkontakt und Einzug nur etwa eine Woche. Vorausplanung wird dadurch etwas erschwert. Ein sehr unspontaner Teil von mir leidet bei den Worten: „Du wirst schon was finden“, ein anderer versucht es als Abenteuer zu nehmen.

Obwohl meine Abschiedsfeier schon stattgefunden hat und ich mit einem kleinen Teil meiner Selbst gedanklich auch schon in Estland bin, genieße ich die mir verbleibende Zeit in Deutschland. Ein bisschen fühle ich mich, wie in einem Ökoton: zwei Lebensräume gehen in einander über. Ich bin mitten drin und fühle mich ein bisschen verloren. Mal sehen, wo es mich hinverschlägt.

Meine Freunde haben mir dieses wunderbare Plakat gemacht – ich muss leider zugeben, dass auch ich Google Übersetzer bemühen musste, um es zu verstehen.

Abschiedsplakat

Frei übersetzt bedeutet die Aufschrift so viel wie:
„Neue Zeiten, neue Erfahrungen“.
Ein weiterer großartiger Geschenk(versuch) war es, als einer meiner Freunde bei seiner Bank 10€ in „estnisches Geld“ eintauschen wollte. Eine verwirrte Angestellte kam nach 5 Minuten mit zwei 5€-Scheinen wieder. Der Wille zählt!

Danke an alle, die mir den Abschied so schwer machen!


It’s time to say goodbye, but I think goodbyes are sad and I’d much rather say hello.
Hello to a new adventure.