Als ich aus dem Zug aussteige und die Stadt zum ersten Mal in echt sehe, bin ich den Tränen nahe. Einerseits erleichtert, endlich angekommen zu sein, andererseits enttäuscht, dass ich die nächsten Monate dort verbringen werde und nicht in Tbilisi, einer Stadt, die für mich einfach mehr zu bieten hat als Batumi. Die ersten Tage fühlen sich befremdlich an, da ich kein Gefühl für die Stadt entwickeln kann. Ich will so schnell wie möglich zurück. Doch diese Gefühle sollen sich legen. Batumi ist eine ziemlich aus dem Boden gestampfte Stadt am Schwarzen Meer. Viele Hochhäuser, Casinos, aber auch in die Jahre gekommene Sovietbauten und eine kleine Altstadt zieren das Stadtbild. Zusammenfassend also nicht wirklich „schön“, es ist eine richtige Touristenhochburg in den Sommermonaten, was ich auch im Spätsommer zu spüren bekomme. Das, was die Stadt für mich aber ausmacht, ist das Meer, das zum Baden und Verweilen einlädt, und die wunderschöne Natur um Batumi, nicht umsonst wird dieser Teil Georgiens als Amazonas des Kaukasus bezeichnet. Es gibt viele sonnige, warme Tage bis in den Januar hinein, parallel allerdings auch Wochen, in denen sich der Regen sintflutartig über die Stadt ergießt und es nichts zu tun gibt, was mich des Öfteren schon sehr frustriert hat. Batumi ist über die letzten Monate zu meinem Zuhause geworden, in das ich immer wieder gerne zurückkehre.