#16: Erst die Arbeit, jetzt das Vergnügen

Long time, no see!

Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr geschrieben und das bereue ich jetzt natürlich, weil ich so viel nachzuholen habe. Man könnte sich das Leben auch einfach machen und pro Woche einen kurzen Beitrag schreiben, aber nein, ich schiebe das immer so lange vor mich her, bis der Beitrag dann ins Unendliche geht.

Also wo fang ich denn an… Vor Ewigkeiten war in Sibiu für eine Woche das Theaterfestival, da zu der Zeit aber noch Schule war, konnte ich nur für das Wochenende vom 11. zum 12. nach Hermannstadt kommen. Doch das hat sich natürlich auch sehr gelohnt. Ich habe mir zwei Theaterstücke angesehen, eins hieß „Antisocial“ und wurde eigentlich nur im Sitzen gespielt und das andere war ein Tanztheater (ich weiß nicht, ob man das wirklich so nennt) nach Shakespeare. An diesem Wochenende gab es aber auch noch eine andere Besonderheit, denn die Eirene- Freiwilligen hatten alle Ihre Nachfolger zu Besuch und daher tourten wir also mit einer wesentlich größeren Gruppe als sonst durch die Stadt.

Das Wochenende darauf ging es wieder nach Sibiu. (Ich hab schon viel zu viel Geld für die Busfahrten ausgegeben) Zuerst ging es zu Christel und danach liefen wir gemeinsam in die Stadt, da wir uns zum Essen mit Anna verabredet hatten. Irgendwann ging Christel und ließ Anna und mich allein. Wir zogen durch die Stadt, kauften noch ein bisschen was zu essen und fuhren dann zu Klara. Die kam dann auch nur wenige Minuten später mit dem Taxi an. Später hatte Klara noch zwei Freunde eingeladen, einen Amerikaner und eine Französin mit denen wir dann noch einen lustigen Abend hatte. Am Tag darauf zogen wir zu dritt noch ein bisschen durch die Stadt und abends fuhr ich dann wieder nach Deva. Leider fiel mir während meiner Rückfahrt auf, dass ich meine Brille (meine RICHTIG Brille, nicht die Sonnenbrille) verloren hatte und versuchte jeden zu kontaktieren, der sie vielleicht hätte haben können, aber leider ohne Erfolg.

(Erst an dieser Stelle ist der Beitrag #15 entstanden)

Die neue Woche startete ich also komplett blind.

Ich versuchte sogar das Taxi zu erreichen, mit dem ich in Sibiu gefahren bin, aber selbst dort war die Brille nicht.

Also gingen Diana und ich mittags zum Optiker und bestellten mir eine nigelnagelneue Brille, die erstaunlicherweise auch schon nach einer halben Stunde fertig war. (Wie ist das möglich?)

Naja, es kam, wie es kommen musste, kurz bevor die Brille fertig war, schrieb mir Anna, dass sie meine Brille doch bei sich zu Hause gefunden hatte… und jetzt hab ich zwei.

Einen Tag später ging es dann mit den Klasse von Monika, Kati und Bianca nach Sighișoara.

Ich wollte unbedingt mitkommen, da mir immer nur erzählt wurde, wie schön die Stadt ist, ich aber nie da war. Doch leider haben wir nicht viel mehr als die Burganlage gesehen, da wir die meiste Zeit eher im Bus saßen. Denn für die Hintour brauchten wir knapp fünf Stunden und für die Rücktour dreieinhalb. Und das sind gefühlt hundert Stunden, wenn der Bus mit lauter lauten Kindern gefüllt ist. Trotzdem war es sehr schön, da wir wunderschönes Wetter hatten und die Anlage wirklich sehr schön und gepflegt aussah. (nur zu empfehlen)

Urlaub

Das Wochenende kam die liebe Tabitha zu mir, aber sie war nicht allein denn… SIE BRACHTE DREI KLEINE KATZENBABYS MIT! Sie hatte die Drei in einer Plastiktüte im Fluss gefunden und wollte sie dann in der Nähe von Deva zu einer Tierstation bringen. Das tat sie am nächsten Morgen und danach zeigte ich Ihr noch meine Stadt und wir fuhren am nächsten Tag zusammen nach Sibiu. Dort besuchten wir die Leute in Rusciori und wir gingen alle gemeinsam am Abend noch zu dem Filmfestival, das gerade stattfand. Auf dem großen Ring lief also abends ein Kinderfilm mit dem Titel „Nellys Abenteuer“, der zufällig auch auf Deutsch war und das Verhältnis von Roman zum Rest der Gesellschaft kinderfreundlich versucht hat darzustellen. Wir blieben bis ganz zum Schluss, da die Filmcrew noch nach vorne kam und ein paar Worte sagte. Danach liefen alle zu den Schauspielern um Bilder mit Ihnen zu machen und wir betrachteten das Spektakel von außen. Nach einiger Zeit entschied sich Celine mit dem Produzenten zu reden, und ihm ein paar Fragen zum Film zu stellen. Dieser war froh, dass uns der Film so gut gefallen hatte und lud uns noch auf einen Drink ein. (Das war einfach so bizarr, weil das so nur in Filmen passiert- aber hehe, es war, ja auch eine Filmcrew, die uns eingeladen hatte) Jedenfalls ging der Abend dann ziemlich schnell vorbei und am nächsten Tag zogen Tabitha und ich noch mal durch die Stadt, aber abends fuhr ich dann allein wieder nach Deva. (Und diesmal hatte ich meine Brille bei, juhu!)

Am Dienstag traf ich mich dann mit drei meiner Schülerinnen und sprach noch ein bisschen mit Ihnen Deutsch. Die Tage danach verbrachte ich häufig mit Diana und damit durch Deva zu laufen und mir die Ecken anzusehen, die ich noch nicht kannte- und davor gab es erstaunlicherweise relativ viele.

Am Samstag wurde ich dann von der Familie Pantiș in Deva abgeholt. Die organisiert jedes Jahr ein Sprachcamp in den Bergen und braucht dafür Freiwillige, die Ihr helfen, den Schülern die deutsche Sprache besser beizubringen.

Da ich zu der Zeit eh noch nichts zu tun hatte und das Angebot nach freiem Essen sehr verlockend war, kam ich natürlich gern mit.

Und das Sprachcamp war auch wahnsinnig schön. Es gab eine Lehrerin, der ich vormittags und nachmittags assistieren sollte und die wirklich alles perfekt geplant hatte. Zwischendurch hatte sie tolle Spiele für die Kinder vorbereitet, die das Wissen noch weiter vertiefen sollten. Und nebenbei machten wir auch Wanderungen zur Scărișoara (eine Eishöhle) und zu einem großen Wasserfall.

Ich kann da eigentlich auch nicht viel mehr zu sagen, außer das ich nächstes Jahr unbedingt wieder kommen möchte, weil es einfach so unglaublich schön war. Und ich habe in einer kurzen Woche so wahnsinnig viele Kinder in mein Herz geschlossen.

Festival

Dann ging es am Sonntag dem 10. Juli zurück nach Deva, dort blieb ich wieder für zwei Tage und ab Mittwoch ging es dann endlich los zum ELECTRIC CASTLE!

Das ist ein Electric Festival in der Nähe von Cluj zu dem ich mit vier Freiwilligen (Caro, Celine, Gina, Klara) gegangen bin. Skrillex, Paul Kalkbrenner, Bastille, Bring Me The Horizon und viele kleinere Acts haben dort gespielt. Wir hatten zwar zwischendurch wirklich totales Mistwetter, aber das Festival war einfach nur der Hammer! Es gab gutes Essen, nette Leute, super Musik und viel, viel Alk.

Ein Problem, das wir aber alle, nur halt an unterschiedlichen Tagen hatten, war irgendein Magen-Darm-Virus.

Mit meinem Papa

Am Montagmorgen ging es dann mit dem Bus zurück nach Cluj und dort blieben Celine und ich noch, bis mein Vater um 15 Uhr mit dem Auto kam. Das tat er nur, damit er viele Sachen aus meiner Wohnung schon wieder mit nach Deutschland nehmen konnte. Ich verabschiedete mich von Celine und fuhren zurück nach Deva. Dort angekommen viel ich bloß todmüde ins Bett.

Am nächsten Tag fuhren wir zum Balea Lac. Und meine treuen Leser werden sich jetzt denken: „Balea Lac? Das war doch da, wo sie so mega dämlich war und ihr die Kniescheibe rausgesprungen ist“ Und dann sag ich: „Ganz genau, Sherlock. Aber ich gebe nicht auf, bis ich mein Ziel erreicht habe!“

Wir entschieden uns diesmal aber dafür die Seilbahn zu nehmen, denn das ist es was normale Leute tun- sie nehmen eine Seilbahn und laufen nicht sechs bekloppte Stunden einen doofen Berg hoch. Aber leider war es ganz oben viel zu neblig und es waren nur sechs Grad mit kaltem Wind. Es war zwar schade, hatte sich aber trotzdem gelohnt. Danach fuhren wir noch nach Ocna, eine kleine Stadt Nähe Sibiu, in der es viele kleine Salzseen gab. Und abends aßen wir noch Pizza in der Stadt.

Am nächsten Tag ging es in die Berge in die Nähe von Hațeg. Da mein Papa unbedingt wandern gehen wollte, zwang ich mich seinetwegen viereinhalb Stunden einen blöden Berg hoch und runter. Die Aussicht war ganz schön, aber wie erwartet viel zu neblig und das letzte Stück des Weges überschwemmt war, konnten wir nicht mal zu dem Bergsee, zu dem wir eigentlich wollten. Wir blieben eine Nacht in den Bergen und am nächsten Tag (der Geburtstag meines Papas) fuhren wir am Fluss lang und versuchten noch eine schöne (aber kurze) Wanderstrecke zu finden. Wir fanden nur einen Pfad mit Dinosaurier Ausgrabungen und stiegen sonst nur an Sonnenblumen-und Maisfeldern aus. Nachmittags ging es zurück nach Deva, ein bisschen shoppen (ja, ich habe meinen Vater an seinem Geburtstag gezwungen mit mir shoppen zu gehen, ich bin ein schlechtes Kind) und darauf gingen wir ins Kino und schauten „Now You See Me 2“. Ich fand den Film sehr gut 🙂 Abends entschieden wir uns auf die Burg von Deva zu gehen, da mein Vater die neue Anlage noch nicht gesehen hatte und zurück in meiner Wohnung hieß es dann Tasche packen.

Heute morgen sind wir erstaunlicherweise dann auch schon um 8 Uhr aufgestanden, und nachdem wir alles ins Auto geschleppt hatten, liefen wir noch zum Markt um Honig, Obst und Gemüse zu kaufen. Danach aßen wir noch Frühstück und um 11 Uhr musste mein Papa schon wieder los, da er dann morgen in großer Runde seinen Geburtstag feiert.

Danach musste ich meine komplette Wohnung aufräumen und nachmittags traf ich mich noch mit Andra und ihrem Mann auf einen Kaffee.

Und das war’s so weit, jetzt muss ich hier bloß noch einen Haufen Fotos einfügen und danach kann ich für einen Monat wieder faulenzen.

Bis dahin,

Ali

Theaterfestival

Theaterfestival

Mit Anna und Klara

Mit Anna und Klara

Sighișoara

Sighișoara

IMG_2919 IMG_2943

Meine Kids

Meine Kids

Die Babykatze <3

Babykatze

Filmfestival

Filmfestival

Meine Schülerinnen Petra und Gloria

Meine Schülerinnen Petra und Gloria

Wanderung zum Wasserfall

Wanderung zum Wasserfall

Scărișoara

Scărișoara

#squad

#squad

Festival Location

Festival Location

IMG_3847

Während Bastille

Bastille

Balea Lac

Balea Lac

Nähe Hațeg

Nähe Hațeg

IMG_4077

#15: Ein Beitrag für’s Decebal

Bună,

Mein 15. Beitrag wird ein wenig anders, als die davor, denn in diesem Eintrag will ich mich hauptsächlich bedanken. Denn heute, bei der Abschlussfeier von Dianas vierter Klasse, ist mir bewusst geworden, dass ich nur noch eine Woche an der Schule bin und danach die Arbeit am Colegiul National Decebal für mich zu Ende geht. Es macht mich wahnsinnig traurig, da ich so viele Kinder ins Herz geschlossen und Menschen kennengelernt habe, die mir jeden Tag ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnten. Ich habe nicht erwartet, dass Zeit so schnell vergehen kann, aber momentan wünsche ich mir nur, dass sie anhält, damit ich noch länger bei meinen Kolleginnen und Schülern bleiben kann.

Was ich vermissen werde…

Ich werde es vermissen morgens in die Schule zu kommen und in strahlende Gesichter zu schauen, die mir „Guten Morgen, Frau Alexandra“ entgegenbrüllen.

Ich werde es vermissen, mich in den Pausen zu meiner kleinen Silvia zu setzen, damit sie nicht allein im Klassenraum bleiben muss.

Ich werde es vermissen in die Vorschule zu gehen, und dort in Rumänisch vollgebrabbelt zu werden.

Und am meisten werde ich die Kinder vermissen, die mit offenen Armen auf mich zu rennen und mir sagen, wie lieb sie mich haben…

Mir ist jetzt schon klar, dass die nächste Woche furchtbar wird, weil ich jedem einzelnen „Auf Wiedersehen“ sagen muss.

Und trotzdem bin ich unglaublich dankbar. Natürlich wird der Abschied schwer, aber ich werde immer auf die vielen schönen Erinnerungen zurückschauen können.

Mulțumesc…

Ich möchte mich von ganzem Herzen bei Frau Dumbrava bedanken, die mich am Anfang gut unter Ihre Fittiche genommen hat. Ich freue mich wahnsinnig mit Ihr, dass wir dieses Jahr eine so gute 12. Klasse hatten.

Aber mein Dank gilt auch Monika, die mich immer motiviert hat. Sie ist eine meiner Inspirationen geworden, da Sie mit Ihrem wunderbaren Sarkasmus einfach jedes Problem löst.

Weiterer Dank gilt auch der wunderbaren Maria, die mir in dem ganzen Jahr immer zur Seite stand. Wenn Sie einen Raum betritt, fängt die Sonne an zu scheinen. Und für den Sprachkurs den Sie mir gegeben hat, muss ich mich auch noch mal bedanken. Du bist ein Schatz!

(Das ist jetzt für die Leute, die nicht mit mir gearbeitet haben, nicht sonderlich spannend, aber ich hoffe trotzdem, dass Ihr den Beitrag weiterlest, da mir die genannten Personen viel bedeuten!)

Dann auch noch ganz, ganz lieben Dank an Lili, Anne, Judith, Kati, Bianca, Andreea und Evi- die Arbeit mit euch war wunderbar. Ihr seid so warmherzige und nette Menschen und ich wünsche Euch nur das aller Beste. Ihr habt mein Jahr so schön gemacht!

Und zu guter Letzt noch zwei Damen, die mir mit die engsten Freundinnen waren: meine wundervolle Andra und die verrückte Löwin Diana!

Andra, Du hast mir geholfen, als kein anderer Lust und Zeit hatte- Du bist mit mir losgezogen und hast Dir mit mir an einem Tag fünf Wohnungen angeguckt, und dafür bin ich wirklich dankbar. Du hast Dich um mich gekümmert, als ich ein Krüppel war und zu Weihnachten hast Du mir richtig leckeres Gulasch gekocht und mich fast schon als Familienmitglied aufgenommen. Danke für die schöne Zeit!

Und Diana …du bist einfach du 🙂 mit Deiner lustigen Art hast Du mir die Zeit in Deva einfach versüßt. Mit Dir konnte ich über alles reden. Du hast mich verstanden. Ich werde es vermissen bei extrem lauter Musik im Auto zu sitzen; und durch unsere Kleinstadt zu fahren. Ich werde es vermissen, mich abends mit Dir zu treffen und über den neusten Klatsch und Tratsch zu reden … <3

Ich möchte mich auch bei allen anderen aus dem Kollegium bedanken, auch wenn ich nur kurz mit Euch zu tun hatte, denn auch Ihr, habt meine Zeit am Decebal ein bisschen aufgebessert.

Nachdem ich jetzt alle Lehrer genannt habe, müssten jetzt eigentlich die Schüler kommen- aber; da man ja eigentlich keine Lieblinge haben darf, fasse ich mich kurz: Ihr alle, Kindergarten bis zur 12. Klasse, habt mein Jahr einzigartig gemacht. Ich bin froh, dass ich meine Chance auf ein FSJ in Rumänien genutzt habe, denn sonst hätte ich Euch alle nicht kennengelernt.

Gut, das war’s von mir, ich werde mich jetzt in meine Decke einrollen und heulen,

aber ich hoffe, dass Ihr alle noch einen wunderschönen und nicht ganz so depressiven Abend habt wie ich!

Pa Pa,

Ali

Deva bei Nacht

Deva bei Nacht

Diana, ihre Schwester und ich

Diana, ihre Schwester und ich

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Nebel über den Dächern

Nebel über den Dächern

https://www.youtube.com/watch?v=oNsQewlFtEs

#14: Bitte (K)nie wieder

Bună Ziua,

weitere anderthalb Monate sind vergangen und ich wollte meinen Blog mal wieder auf den neusten Stand bringen.

Und um kurzen Prozess zu machen, sag ich gleich: Meinem Bein geht es (wortwörtlich) schon viel besser.

Ich hätte ja wirklich schon viel früher geschrieben, aber leider ist in den anderthalb Monaten dank meines Knies nicht ganz so viel passiert …

Trotzdem möchte ich die schönen Tage nicht außer Acht lassen und Sie mit Euch teilen.

Projektwoche ohne mich

Die erste Woche, nachdem ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe, war die Projektwoche an der Schule. Doch die konnte ich leider nicht richtig miterleben, da ich mit meiner Schiene am Bein keine Treppen steigen konnte und beim Laufen wahnsinnig langsam war. Also entschied ich mich (mit Absprache der Lehrer und kulturweit) zurück nach Deutschland zu fahren.

(Das bot sich für mich an, da die Woche darauf in Rumänien die Osterferien waren, in denen ich ja eigentlich nach Istanbul fahren wollte. Und da ich die Woche nicht nur allein bei mir in der Wohnung sitzen wollte, fuhr ich zurück)

Berlin

Also war ich dann vom 20. April bis zum 3. Mai in Berlin und genoss die Tage mit meiner Familie und meinen Freunden. Und ich hatte dann auch noch den großen Vorteil, dass ich mir von einem deutschen Arzt erneut erklären lassen konnte, was denn jetzt genau an meinem Knie kaputt war und er sagte mir, dass durch das Rausspringen der Kniescheibe ein Band an der inneren Seite des linken Beins gerissen sein muss. Gut zu wissen!

Des weiteren sagte er mir, dass ich zu einer weiteren Untersuchung in vier Wochen zurück nach Deutschland müsste …

Ich flog am Dienstag über Dortmund wieder zurück nach Sibiu und konnte ab Mittwoch wieder arbeiten.

Zwar immer noch mit meiner dicken Schiene am Bein, aber es funktionierte irgendwie.

Budapest

Am Freitag dem 6. Mai kam dann ein Bekannter von mir in Deva an und blieb für eine Woche, weil er sich Rumänien und auch meine Arbeitsstelle anschauen wollte. (Und ab dem 7. musste ich dann meine feste Schiene nicht mehr tragen und war nur noch auf so eine Kniebandage angewiesen)

Die Woche ging wahnsinnig schnell rum und das Wochenende darauf fuhren wir dann mit dem Zug nach Budapest und trafen uns dort mit einer meiner besten Freundinnen Kathi.

Wir machten die Stadt unsicher und waren überrascht als wir sogar, gegen die Erwartungen aller, gutes Wetter hatten. Freitagabend trafen wir uns dann auch noch mit Anni, eine der Freiwilligen aus Budapest, die uns auch noch einmal schöne Ecken und Bars in Ihrer Stadt zeigte.

Das Wochenende ging so schnell vorbei und ab Sonntagabend, hatte ich dann wieder meine Wohnung für mich allein.

In der Woche darauf gab es dann für die 12 Klässler endlich die DSD- Verleihung. Die jüngeren Schüler bereiteten eine schöne Show vor und würdigten damit die harte Arbeit der Älteren. Und das Schöne war auch, dass es von allen Schülern nur zwei gab, die die Prüfung nicht bestanden hatten.

Mal wieder Berlin

An dem Samstag dieser Woche musste ich dann aber auch schon wieder zurück nach Deutschland fahren, da ich wie schon geschrieben, erneut zum Orthopäden musste. Ich plante gleich zwei Wochen in Berlin ein, da ich auch die Krankengymnastik in Deutschland machen wollte, um das Problem mit meinem Knie so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.

Also das gleiche Prozedere wie vor zwei Wochen: Ich fuhr 18 Stunden mit dem Bus nach Deutschland, ging zum Arzt, war an fünf Tagen bei der Krankengymnastik und leistete nebenbei meiner Mutter ein wenig Gesellschaft.

Mein Physiotherapeut erlaubte mir sogar wieder schwimmen zu gehen.

(Für alle, die es nicht wissen: Ich bin seit gefühlt 15 Jahren in einem Schwimmverein und war Wettkampfschwimmerin bevor ich mit meinem FSJ angefangen habe… und ich will ja jetzt wirklich nicht protzen, aber ich natürlich auch Trainerassistentin und Rettungsschwimmer …)

Jedenfalls kam ich dann nach gefühlt einem Jahr wieder in die Schwimmhalle und viele Trainer und Schwimmer waren geschockt, weil sie nicht erwartet hatten; mich je wieder zu sehen. Die Gespräche klangen ungefähr so:

„Wo kommst du denn her?“

„Sehe ich einen Geist?“

„Ich dachte, du bist wie Dein Bruder und tauchst nie wieder auf…“ (das ist in der Tat ein ziemlich guter Wortwitz, wenn man bedenkt, dass dieses Gespräch in einer Schwimmhalle stattgefunden hat!)

Jedoch hielt die Freude, wieder bei meiner zweiten Familie zu sein, nicht allzu lange an, als ich wieder bei den ganzen Schwimmern das normale Trainingsprogramm mit schwimmen musste … ich hab echt nicht erwartet, dass ich so außer Form geraten bin …

Aber es war trotzdem sehr schön 🙂

Das war’s dann auch wieder von der Woche in Berlin, danke an Sabrina, Kathi, Rike, Emma, meinen Verein und meine Mama, dass Ihr meine zwei Wochen zu Hause ganz amüsant gestaltet habt.

Es ging also am 3. Juni wieder zurück. Ich fuhr zuerst wieder nach Dortmund und flog dann morgens um 8:55 los nach Sibiu. Ich kam um 12:20 an und traf mich in der Stadt mit der wundervollen Ani, die erleichtert war, mich wieder ohne Krücken und Schiene am Bein zu sehen. Wir genossen das wunderbar, sonnige Wetter und um 16 Uhr nahm ich dann den Bus nach Deva und war knapp 18:15 zu Hause.

Soweit so gut!

Deva

Meinen Sonntag brachte ich damit zu vieeeeeeeeeeel Schlaf nachzuholen und seit gestern darf ich jetzt endlich wieder arbeiten! Und das meine ich nicht ironisch.

Denn ich habe meine Kolleginnen und meine Schüler wahnsinnig vermisst und ich hoffe, Sie mich natürlich auch!

Mein Plan für die nächsten Wochen sieht so aus, dass ich Freitag nach Sibiu fahre und dort zu einem Konzert von CARLA’S DREAM gehe. (ich bin so aufgeregt, denn das ist mit Abstand die beste rumänische Band)

Dann wollte ich noch nach Sighișoara, Mediaș und Făgăraș, aber mal gucken, wie das alles noch in meinen Plan passt, denn danach fangen auch schon die komplett durchgeplanten Ferien an.

Aber bis dahin schreibe ich garantiert noch mal,

O zi bună,

Ale ♥

Die neue Burganlage von Deva

Dianas Klasse

Dianas Klasse

Budapest

Budapest

Frauentag im Lehrerzimmer

Frauentag im Lehrerzimmer

Mit Kathi

Mit Kathi

Über den Dächern von Budapest

Über den Dächern von Budapest

#9: Umziehen auf Umwegen

Aloha,

(ich versuch’s heute mal mit einer ganz anderen Sprache, damit mein Blog interessant bleibt)

Erst mal ein Dankeschön an alle, die meinen Blog lesen und dann noch den Mut finden, mir ins Gesicht zu lügen und zu sagen, dass er recht gut geschrieben sei.

Nein, Spaß beiseite, ich finde es wirklich unglaublich toll solch ein Kompliment zu bekommen.

Aber darüber wollte ich heute ja gar nicht schreiben.

Denn auf dem Weg nach Hause, von der ersten rumänischen/deutschen Weihnachtsfeier auf der ich je war, kam mir der Gedanke darüber zu schreiben, dass ich jetzt nach drei Monaten endlich das Gefühl habe angekommen zu sein. Und ich kann aus vollem Herzen sagen, dass ich wirklich glücklich bin.

Das klingt wahrscheinlich ziemlich kitschig, aber wenn ich von meinem neuen Balkon aus auf die Burg von Deva schaue, dann fühle ich mich einfach nur wahnsinnig wohl.

Deva ist nichts Besonderes was die Gebäude angeht, aber für mich sind einige Menschen schon besonders geworden und das macht die Stadt so schön.

Bevor ich jetzt zu weit abschweife, ist euch bestimmt schon beim Lesen aufgefallen, dass ich geschrieben habe: „neuen Balkon“.

Ja, richtig, ich bin umgezogen, genau vor einer Woche.

Ich hatte nie ein Problem mit meiner Mitbewohnerin, sie ist ein sehr netter Mensch. Aber wir waren einfach zu unterschiedlich. Deshalb war mir auch schon nach den ersten paar Wochen in Deva klar, dass ich gerne umziehen möchte. Leider lief das alles überhaupt nicht so glatt wie geplant. Ich bin auf Wunsch von Patricia noch länger geblieben. Sogar bis die schriftlichen DSD-Prüfungen abgeschlossen waren. Doch ich hab mich nie wirklich wohlgefühlt.

Jedenfalls hab ich es schlussendlich geschafft umzuziehen.

Ich habe jedem, die Ohren damit vollgeheult und vor allem die Leute vom Vorbereitungs- und Zwischenseminar mussten drunter leiden. Es tut mir leid, dass ich ein bisschen zu blöd war, selbst eine Wohnung zu finden.

Doch mit meiner neuen Wohnung im obersten Stock bin ich sehr zufrieden.

Sie ist zwar teurer als die Wohnung davor, aber ich habe ein eigenes Doppelbett, einen Schminktisch, einen Balkon, ein Wohnzimmer (mit Fernseher) und natürlich Küche und Bad.

Vielleicht ist dieser Umzug auch der Grund, wieso ich mich endlich so aufgenommen fühle.

DSD

Jetzt noch mal ein ganz anderes Thema: Diese Woche waren die mündlichen DSD-Prüfungen und zu diesem besonderen Anlass waren nicht nur die Schüler von Alba Iulia zu Gast, sondern auch Frau Van der Leeden, die mit Frau Dumbrava im Konsulat die Prüfungen abgenommen hat. Ich hatte das große Privileg bei zu sitzen und mir einzelne Schüler anzuhören. Und ich fühlte mich oft wirklich wie eine stolze Mama, die ihre Kinder von der Seite anfeuern durfte. Ingesamt sind die Prüfungen sehr gut gelaufen. Hoffentlich sind die schriftlichen Ergebnisse auch so gut.

Und sonst noch…

Ab Donnerstag geht es für mich los nach Satu Mare, da seh ich die superliebe Anke wieder und gemeinsam fahren wir mit dem Bus am Freitag weiter nach Budapest, wo ich hoffentlich Rike und Hayam treffe. Doch ich bin mir noch nicht sicher, ob sie in der Lage dazu sind, Tickets zu buchen. Die Reise steht ja erst seit knapp drei Monaten fest, dann ist es ja nur angebracht sich eine Woche vorher drum zu kümmern wie man hinkommt…

Jaja, das sind meine Freunde!

Zumindest freue ich mich schon total drauf und wünsche Euch alle bis dahin wunderschöne und besinnlich Weihnachten und das Ihr auch diesen Moment habt, in dem Ihr in die Sterne schaut, tief einatmet und sagt: Hier fühl ich mich wohl.

Pai Po

(das war Maori für „Gute Nacht“)

Familientrip mit den Filip's nach Hunedoara

Familientrip mit den Filip’s nach Hunedoara

Deva zu Weihnachten

Deva zu Weihnachten

IMG_8879

 

#8: Ein weißes Zwischenseminar

Bună ziua!

Da bin ich wieder, erholt und motiviert.

Erst mal kurz eine Zusammenfassung, wo ich mich in den letzten Wochen rum getrieben habe.

Deva, Sibiu, Brasov.

Okay und los geht’s mit den Details:

Wir hatten vom 23.11. bis zum 27.11. unser Zwischenseminar in Sibiu, Rumänien. Für alle die nicht wissen, wo das liegt: genau in der Mitte des Landes.

Ich hab mich aber schon am 22. November auf dem Weg gemacht, da auch schon viele andere Freiwillige aus Bulgarien und Rumänien vorher kommen wollten. Und da ich in Deva eh nur eine harte Couch und eine schlechte Dusche gewöhnt war, nahm ich mir für eine Nacht ein Hotel.

Es war genau das Gleiche, indem wir auch zum Lehrertag waren, nur diesmal hatte ich ein Zimmer ganz für mich allein. Das genoss ich auch tierisch und verbrachte Stunden im Hotelzimmer, bis auch die anderen Freiwilligen langsam eintrudelten.

Man muss dazu sagen, dass ich von allen 22 Freiwilligen diejenige bin, die am Nähesten am Seminarort dran wohnt, denn ich brauche nur knapp 1 1/2 Stunden nach Hermannstadt.

Zumindest traf ich mich dann abends schon mit den ersten Freiwilligen und wir schauten uns die Lügenbrücke an, die wunderschön geschmückt war, den Rathausturm und den Weihnachtsmarkt, der auch erst vor Kurzem aufgemacht hatte.

Nach einem geselligen Abend fiel ich tot müde ins Bett und war gespannt auf die nächsten fünf Seminartage, die vor mir lagen.

Zu viert trafen wir uns am nächsten Morgen wieder auf dem Weihnachtsmarkt und fuhren dann gemeinsam mit dem Taxi zum Seminarort. Wir waren in der Evangelische Akademie Siebenbürgens untergebracht. Die Zimmer wurden verteilt und um 13:30 ging es los mit einem gemeinsamen Mittagessen. Ich war super glücklich einige bekannte Gesichter zu sehen. 

Dann ging es aber an die Arbeit: Wir lernten unsere Trainer Michi und Steffi kennen, die uns erst mal ein bisschen was über sich erzählten und danach durften wir uns einen eigenen Zeitplan für die Seminarwoche erstellen. Der Tag ging ziemlich schnell rum und wir fanden uns am nächsten Tag bei einer kurzen „Projektrunde“ wieder und einem darauf folgendem Besuch eines Vertreters der ZfA.

Wir konnten Problem ansprechen und erhielten gute Tipps und Tricks, einige Umstände zu verbessern.

Am Nachmittag teilte sich die Gruppe, denn wir hatten die Wahl zwischen einem Museumsbesuch mit der Thematik „800 Jahre deutsche Minderheiten in Rumänien“ und einer Diskussionsrunde mit dem Thema „Politische Systeme & Korruption„.

Ich entschied mich dafür, im Seminarhaus zu bleiben und mehr über politische Systeme zu erfahren.

Aber leider lernte ich nicht wirklich was Neues und wir verbrachte die meiste Zeit nur damit uns gegenseitig ins Wort zufallen und zu diskutieren.

Abends trafen wir uns dann mit der anderen Hälfte der Seminarteilnehmer in der Stadt und sahen uns das Stück „Die Goldberg Variation“ an.

Für alle die wissen wollen worum es geht, hier eine kurze Zusammenfassung:

Mr. Jay ist Gott. Und wie sein allmächtiges Pendant hat auch Mr. Jay nur eine Woche Zeit, um als Regisseur in einem Jerusalemer Theater die Bibel auf die Bühne zu bringen. Klar, dass es sich dabei nur um die dramatischsten Szenen handeln kann, gewissermaßen das »Best-of« der Heiligen Schrift. Somit wird im Rekordtempo die Welt erschaffen, Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben, Abel ermordet, Abraham mit Isaak den Berg hoch- und Moses mit den 20 Geboten (die Hälfte davon hat er vergessen!) den Berg runtergeschickt, und Jesus muss natürlich auch noch gekreuzigt werden und wieder auferstehen. Und wie immer droht alles den Bach herunterzugehen: rebellierende Schauspieler, klapprige Technik, Zwist zwischen Regisseur und Bühnenbildnerin, die Gesamtästhetik betreffend … es rumpelt gewaltig bei der Schöpfung. Wie gut, dass Mr. Jay mit dem Regieassistenten Goldberg jemanden an seiner Seite weiß, den er nach Herzenslust niederwitzeln, anbrüllen, schikanieren und zur Not auch ans Kreuz nageln kann. Und so heißt es zu guter Letzt: alles noch mal von vorn!

Das Stück war wirklich gut, und unglaublich toll geeignet um danach Stunden darüber zu philosophieren.

So viele verschiedene Analysen sind entstanden und nicht einer hatte wirklich eine Idee, was er gerade gesehen hatte.

Danach gingen wir dann alle noch etwas trinken, denn Gina hatte Geburtstag. (Sweet 19)

Unser nächster Tag begann nicht so gelassen, denn wir hatten uns für den Mittwoch ein sehr anstrengendes Thema ausgesucht „Kritisches Weißsein“. Es war wie erwartet ein Schock. Wir wollten an einigen Stellen nicht wirklich zuhören und verstanden nicht, auf was uns Steffi überhaupt aufmerksam machen wollte. Ich kann Euch also kurz mal in einem Satz zusammenfassen, was genau wir gelernt haben: Wir sind alle Rassisten, ob wir nun wollen oder nicht.

Ja, das war das Fazit des Vormittags. Am Nachmittag ging es dann weiter mit einem ähnlich mühsamen Thema: Gadje-Rassismus. Für alle, die nicht wissen, was das ist: Das ist eine Art des Rassismus, die sich spezifisch nur gegen die Minderheiten Sinti & Roma stellt. Es war eine interaktive Stunde, die sehr hilfreich dabei war, mehrere Perspektiven auf das Thema „Sinti & Roma“ zu erhalten.

Abends entschlossen wir uns dazu ins Kino zu gehen und „Mockingjay- Part 2“ zu gucken. Aber so richtige Bombenstimmung kam während des Films nicht auf. (Hehe, Bombenstimmung…versteht Ihr? Nein? Dann habt Ihr weder den Film geguckt noch das Buch gelesen).

Der Donnerstag drehte sich hauptsächlich um kulturweit und um SCHNEE.

Das war nämlich der erste Tag, an dem wir wirklich richtigen Schnee hatten und es eine heftige Schneeballschlacht gab. Jaja, da kommen die Erinnerungen hoch, wie man damals vom großen Bruder in den Schnee geschupst wurde und er einem so lange das Gesicht mit Schnee eingeseift hat, bis man heulend zur Mama gerannt ist.

…Irgendwann bekommst du es zurück, und meine Rache wird furchtbar sein. JA, ICH REDE MIT DIR SASCHA!

Jedenfalls kam an dem Tag dann eine Zuständige aus dem kulturweit-Büro zu uns und beantwortete uns Fragen, die wir immer schon beantwortet haben wollten. Wir eröffneten des Weiteren auch eine Debattierrunde zur machtkritischen Verortung von kulturweit und konnten viele verschiedene Meinung zu einzelnen Themen auffassen.

Der letzte Abend in Sibiu war ein sehr entspannter, denn wir saßen zusammen und spielten Karten.

Am Freitagmorgen hieß es dann noch: Projektideen sammeln. Wir tauschten Ideen aus und sollte auch dazu angeregt werden bald ein Projekt zu starten.

Dann gab es noch eine kurze Abschlussrunde und ein Gruppenfoto.

Soweit zum Seminar.

Natürlich war das nicht alles, denn am Freitagnachmittag ging es nach Brasov.

Und nicht irgendwie, nein, wir vier (Gina, Anke, Chris und meine Wenigkeit) wollten trampen.

Nach vielen vergeblichen Versuchen entschieden wir, uns aufzuteilen.

So suchte Gina mit Chris nach einer Mitfahrgelegenheit und ich mit Anke.

Das Problem hierbei war nur, dass ich einen riesigen Koffer bei hatte und mir sicher war, dass so ziemlich nirgends genug Platz war. Doch nachdem wir uns aufgeteilt hatten und unser Däumchen rausstreckten, sahen wir eine Frau mit einem BV-Kennzeichen und sprachen sie an der Tankstelle an, ob sie uns nicht mitnehmen wolle.

Sie sagte sofort ja und schaffte es sogar meinen riesigen Koffer in ihrem Auto unterzubringen.

So kamen Anke und ich nach nur zwei Stunden Fahrt von allen Freiwilligen als erstes in Brasov an.

Für uns ging es dann also erst mal ins Hostel Boemia. Nach einer kurzen Einweisung kamen dann auch Chris und Gina an. Der Rest trudelte so nach und nach ein. Abends gingen wir noch schön Essen und schauten uns Brasov bei Nacht an.

Der nächste Tag stand für Anke, Gina und mich voll unter dem Motto: Shopping.

Denn wir hatten im Gegensatz zu den anderen Freiwilligen vier Tage in Brasov vorgesehen, da wir das Glück hatten, dass in Rumänien am 1. Dezember Nationalfeiertag war und der 30. November, ein Montag, als Brückentag angesehen wurde.

Während die Bulgaren (also die Freiwilligen) also versuchten so viel wie möglich an einem Tag zu machen, saßen wir im Café, tranken unseren Latte Macchiato und spielten Schach. Am Abend besuchten wir einen Freiwilligen in Brasov, bei dem Chris für eine Nacht untergekommen war.

Am nächsten Morgen machten wir eine „Free Walking Tour“ und sahen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Brasov. Am Abend trafen wir weitere Freiwillige aus Brasov und aus Targu Mures. Wir verbrachten den Abend in verschiedenen Bars.

Der Montag stand unter dem Motto: Dracula.

Kurzer Funfact: Der Name kommt von dem rumänischen Wort „Dracul“ was „Teufel“ auf Deutsch heißt.

Jedenfalls ging es nach unserem Frühstück zum Schloss Bran, das auch als Draculaschloss bezeichnet wird.

Doch viel von Dracula hat man natürlich nicht gesehen. Es war trotzdem ein sehr schöner Ausflug.

Abends trafen  wir uns dann erneut mit den Freiwilligen aus Brasov und Targu Mures und wir gingen Lasertag spielen. Und es war unglaublich geil. Dann gingen wir noch was trinken und zogen dann direkt weiter zur Wohnung von Caroline, einer Freiwilligen aus Brasov. Nachts um 4 Uhr fiel ich dann nur noch total erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag hieß es dann auch für uns drei: Abfahrt. Nur hatte ich den Vorteil erst später los zu müssen, als Anke und Gina. Also verbrachte ich den Morgen mit Sophia aus Targu Mures und Tobi aus Brasov und verabschiedete mich dann noch schnell von den übrig gebliebenen Freiwilligen, die noch verschlafen in Caros Wohnung waren. Um 13 Uhr nahm ich dann aber den Bus zurück und war um 17:30 wieder in Deva.

Das war es soweit von mir, bald kommt noch ein weiterer Artikel zu einem ganz bestimmten Thema, das ich aber noch nicht verraten möchte.

La Revedere!

Die Altstadt von Sibiu

Die Altstadt von Sibiu

Auf der Lügenbrücke

IMG_8369

Blick aus dem Hotelfenster

Blick aus dem Hotelfenster

Seminarort und der erste Schnee

Seminarort und der erste Schnee

Marktplatz Brasov

Marktplatz Brasov

IMG_8548

IMG_8555

IMG_8593

IMG_8692

#3: Von Ungarn und Kanadiern

 Was ist also in den letzten paar Wochen passiert?

Ich habe viele wunderbare und neue Leute kennengelernt, die meine Meinung bestärkt haben, dass Rumänen unglaublich herzliche und nette Menschen sind. Man bemerkt sofort einen Unterschied zu Deutschland.

Hier wird man herzlich begrüßt mit einem strahlenden Lächeln und einem „Hallo Frau Ale“.* (s.u.)

Die Lehrer geben einem Luftküsschen und bedanken sich mit „Danke, mein Schatz“ und das ist mir die Arbeit hier alle Male wert.

Doch ganz nebenbei habe ich natürlich nicht nur meine Arbeit in den letzten drei Wochen sehr genossen, sondern auch meine Erlebnisse außerhalb der Schule.

Part 1: Targu Mures

Ich bin am 02/03/15 kurzfristig nach Targu Mures zu Susi gefahren. Der Hauptgrund dafür war eigentlich, dass wir am Tag der Deutschen Einheit nicht alleine in unseren Städten sitzen wollten, während wir neidisch auf die Bilder aus Timisoara starren. Also rief ich sie direkt nach dem Unterricht um 14 Uhr an und fragte sie, ob ich vorbei kommen könnte. Gesagt getan. Sie suchte mir einen Bus raus der um 18 Uhr von Deva aus losfahren sollte, und um 21:35 in Targu Mures ankam. (Hat natürlich alles nicht so geklappt wie geplant, der Bus hatte in Deva schon eine halbe Stunde Verspätung und kam dann auch erst in Targu Mures um 23 Uhr an, dann musste ich mir noch ein Taxi nehmen, weil Susi keinen Bock hatte mich so spät abzuholen- was ich durchaus verstehen konnte!)

Aber danach lief alles, wie am Schnürchen und ich bekam sogar noch leckere Nudeln mit Tomatensoße als Mitternachtssnack. (Susi, du bist die Beste <3)

Am nächsten Morgen machte mich Susi mit der Stadt bekannt, sie erzählte mir von der ungarischen Minderheit und zeigte mir den Markt, der voller kleiner Stände war. Ich hatte natürlich ein perfektes Wochenende erwischt, denn in Targu Mures war WEINFEST.

Doch an diesem Morgen stand nicht der Wein im Vordergrund, sondern Cluj.

Kurz für alle, die gar nichts mit Cluj anzufangen wissen:

Cluj-Napoca [ˈkluːʒ naˈpɔka] (bis 1974 Cluj), deutsch Klausenburg, ungarisch Kolozsvár, lat. Claudianopolis ist die Hauptstadt des Kreises Cluj in Siebenbürgen. Am 20. Oktober 2011 hatte sie 324.576 Einwohner und ist somit nach Bukarest die zweitgrößte Stadt in Rumänien.

Gut, genug Wikipedia- Artikel für den heutigen Blogeintrag kopiert, weiter geht’s.

Jedenfalls fuhren wir mit Susis Mentorin, einer Schülerin und noch einem Lehrer zusammen für knapp zwei Stunden nach Cluj und schauten uns die riesige Studentenstadt an.

Da auch weitere Freiwillige aus anderen Organisationen an diesem Tag in Cluj waren, schauten wir uns gemeinsam den Marktplatz an und liefen zusammen umher. Doch Susi und mir bleib nicht viel Zeit in Cluj, da unsere Mitfahrgelegenheit nach zwei Stunden wieder losfahren wollte. Also verabschiedeten wir uns von den anderen Freiwilligen und machten uns auf den Weg zurück. Wir kamen noch am Rumänischen Nationaltheater und an der Nationaloper vorbei.

Nach wunderschönen zwei Stunden in Cluj ging es also zurück nach Targu Mures.

Abends angekommen verbrachten wir noch ein bisschen Zeit mit Susis ungarischen Mitbewohnerinnen, die uns an diesem Abend auch noch zu einer Feier einluden. Vorher ging es für uns beide aber noch zu einer anderen Freiwilligen, mit der wir bis knapp 0 Uhr den Abend verbrachten und dann ging es in das ungarische Pub zum Feiern.

Am nächsten Tag schliefen wir fast bis mittags und verbrachten dann bis 15 Uhr die Zeit in der Wohnung, doch dann ging es erneut mit Susis Mitbewohnerinnen los in die Stadt. Die Mädchen waren unglaublich freundlich und erzählten mir viel über ihre Stadt. Das Wetter war perfekt und wir verbrachten in der Abendsonne die Zeit auf einer kleinen Erholungsinsel in Targu Mures namens „Weekend“.

Und für alle, die je nach Targu Mures kommen, diese Insel kann ich nur empfehlen!

Später hatten wir noch eine Verabredung, mit der Schülerin, die ich am Vortag kennengelernt hatte. Und Susi erzählte mir die ganze Zeit, dass mich am Abend noch ein Feuerwerk erwarten würde. Also war ich natürlich total gespannt, wie der Abend verlaufen würde.

Es stellte sich jedoch heraus, dass wir nicht zu einem Feuerwerk gingen, sondern zu einem Festival, auf dem mehrere sehr bekannte rumänische und ungarische Sänger spielten.

Die Atmosphäre war toll. Es roch nach Knoblauch und Baumstriezel und an jeder Ecke wurde Zuckerwatte und Mojito verkauft. Zusätzlich war Stimmung super. Die Leute tanzten zu den Liedern von dem ehemaligen Modern Talking-Sänger Thomas Anders und sangen bei dem Song von Alexandra Stan „Mr. Saxobeat“ ganz laut mit.

Es war ein sehr schöner Abschluss für ein sehr gelungenes Wochenende.

Am Montag ging es dann aber um 14:30 mit dem Bus zurück nach Deva. Ich hatte nämlich am Montag noch immer einen freien Tag, da wir an unserer Schule den „Tag des Lehrers“ feierten, was eigentlich nur hieß, dass man frei hatte.

Part 2: Deva am Abend

Die Woche verging wieder im Flug und am Mittwoch erzählte mir Patricia, meine Mitbewohnerin, dass sie ihr Wochenende auch in Cluj verbringt, ich aber nicht mitkommen könne, da das Auto schon voll sei.

Also musste ich mir eine andere Alternative suchen.

Während ich also am Freitag in der Vorschule saß und mit den Kindern zusammen eine Eule aus Blättern bastelte, kam mir die Idee, einfach mal die Lehrer anzusprechen. Ich ging zur Vorschullehrerin Andra, die mir anbot, den Samstag mit mir in Hunedoara, der Nachbarstadt von Deva zu verbringen.

Abends rief sie mich jedoch noch mal an und sagte mir, dass sie vorher noch zu einer Familienfeier müsse, und wir deshalb erst ab 15 Uhr nach Hunedoara fahren könnten.

Das machte mir natürlich nichts aus und ich vertrieb mir die Zeit mit Shopping. (Ich hab jetzt ne neue Jacke)

Sie rief mich erst gegen 16 Uhr an und wir fuhren vorher erst noch mal zu ihr nach Hause.

Dort ging sie auf die Webseite des Schlosses in Hunedoara und ihr fiel auf, dass wir es nicht mehr schaffen würden, uns das Schloss anzusehen. Das war natürlich kein Problem, da sie auch noch andere Pläne für den Abend hatte.

Ihr Freund hatte Kinoplätze für den Film „Black Mass“ mit Johnny Depp reserviert und lud Andra, einen Arbeitskollegen aus Kanada und mich ins Kino ein. Vorher ging es noch in eine der bekanntesten Bars Devas, namens „Fischers“. Hier lernte ich dann auch den Arbeitskollegen des Freundes von Andra kennen.

Wir verglichen gut eine Stunde lang unsere drei Länder und wir sprachen über die vielen Unterschiede. Ich konnte wunderbar mit meinem Kanadawissen protzen, da ich ja selbst einen Austausch Anfang letzten Jahres ins Quebec mitgemacht habe. Danach ging es ab ins Kino und der Film lief in Englisch mit rumänischem Untertitel, was natürlich ein Traum für jeden Kanadier ist.

Nach dem ganz guten Film über den Gangster Boss James J. Bulge, ging es weiter in die Deva-Mall.

Dort gab es in der obersten Etage eine Halle mit drei Bowling-Bahnen, Dart-Scheiben und unzähligen Billiardtischen. Wir fingen mit Dart an, weil fast jeder Billardtisch belegt war. Leider bin ich eine absolute Niete im Dart (was meine Familie bestätigen kann) und habe daher nicht einmal gewonnen.

Dann ging es zum Airhockey, da die beiden Männer erst einmal eine Runde allein Billard spielen wollten.

Doch danach schlossen sich das Team Kanada-Deutschland gegen das Team Rumänien zusammen.

Das half leider auch nicht viel und wir verloren auch dieses Spiel.

Nichtsdestotrotz hatte ich einen tollen Abend.

Soweit so gut

Jetzt ist schon wieder eine Woche rum, und ich werde diesen Samstag mit der Lehrerin Diana die Stadt unsicher machen. Nächsten Dienstag darf ich dann endlich noch mal nach Cluj, aber diesmal mit Particia zusammen. Das Wochenende von 24. zum 25. verbringe ich in Sibiu, da dort eine Lehrerweiterbildung stattfindet, zu der zufällig auch Susi eingeladen wurde.

Bald gibt’s wieder mehr von mir und ich entschuldige mich für diesen ellenlangen Beitrag, der mich gefühlt zwei Stunden gekostet hat.

Bildergalerie

Targu Mures Fortress

Targu Mures Fortress

Marktplatz in Cluj

Marktplatz in Cluj

Nationales Opernhaus

Nationales Theater in Cluj

Cluj

Schwimmbad auf Insel "Weekend"

Schwimmbad auf Insel „Weekend“

IMG_7018[1]

Festival in Targu Mures

Festival in Targu Mures

Blick aus dem Lehrerzimmer

Blick aus dem Lehrerzimmer

Deva

 

 

 

 

 

*was in vielerlei Hinsicht auch verletzend sein kann, wenn man beispielsweise einen hart erkämpften Doktortitel hat, dieser aber nur mit „Hallo Frau“ gewürdigt wird #FrauDrSchultze