#17: Griechischer Wein

Alles hat ein Ende

So schnell kann es gehen, wieder ein Monat vorbei… und zwar, mein letzter Monat in Rumänien.

Ja, es ist kaum zu glauben, ich kann es auch noch nicht wirklich fassen, vor allem weil ich diesen Beitrag auch schon zu Hause vor meinem Laptop schreibe. Ein ganzes Jahr scheint anfangs so furchtbar lang, ist rückblickend aber nichts. Bevor ich mein Prolog jetzt unmäßig in die Länge ziehe, komm ich lieber mal gleich zur Sache.

Nachdem mich mein Vater am Freitag wieder verlassen hatte, hieß es für mich endlich mal entspannen- aber nur bis Sonntag. Denn dann ging es (wie zu erwarten) nach Sibiu. Dort habe ich mich dann mental schon von den ganzen Freiwilligen verabschiedet und ab Dienstag ging es dann mit dem Zug 6 Stunden nach Bukarest.

Bukarest

Dort hab ich mich dann mit der wundervollen ANKE getroffen.

Denn mit der Verrückten hatte ich vor ganze drei Wochen durch Osteuropa zu reisen.

Und unser erster Stopp war Bukarest- hierzu muss ich sagen, dass ich es in dem ganzen Jahr nie geschafft habe nach Bukarest zu kommen, es aber schlussendlich nicht bereue, weil die Stadt nicht annähernd so schön war, wie eine der Städte in Transsilvanien (Brasov, Sibiu, Cluj).

Nachdem wir also mal wieder von einem Taxifahrer beschissen wurden, eine Free-Walking-Tour gemacht haben und zum Herăstrău-Park gelaufen sind, ging es drei Tage später, per Anhalter nach Constanza (das liegt am Schwarzen Meer) und danach mit dem Bus bis nach Mangalia. Dort wollten wir zum ersten Mal „Couchsurfing“ ausprobieren und das war wirklich ein voller Erfolg, da unsere Hosterin Cristina ein super netter Mensch war. Wir hatte so viel Spaß und konnten die Sonne und das Meer in vollen Zügen genießen. Dann ging es aber auch schon wieder weiter.

Trampen

Also hieß es wieder „Däumchen hoch und lächeln, was das Zeug hält“,

wir hatten uns nämlich vorgenommen über die Grenze, bis nach Warna zu trampen.

Leichter gesagt als getan: wir standen in Mangalia und wurden auch ziemlich schnell mitgenommen, aber nur bis zur Grenze (jetzt denken alle so: „Wow, das ist doch schon mal was“… aber die Grenze war nur zwanzig Minuten von Mangalia weg)

Das Pärchen, das uns mitgenommen hatte, wollte nur im Duty Free Bereich direkt an der Grenze einkaufen gehen. Also liefen wir dann über die Grenze nach Bulgarien und standen dann dort gute anderthalb Stunden in der prallen Sonne. Zum Glück waren alle Leute sehr offen und uns wurde noch ein Bier ausgegeben, während wir dort standen, aber fast niemand hatte Lust Anke und mich mitzunehmen. Nach ewigem Warten traute ich mich dann endlich jemanden anzusprechen, da er einen riesigen Familienwagen fuhr. (In dem dann auch vier Kleinkinder saßen, weshalb wir zweimal Pipipause machen mussten.)

Warna/ Plowdiw

Er ließ uns dann in einer Stadt kurz vor Warna raus und dort wurden wir dann erstaunlicherweise wahnsinnig schnell wieder mitgenommen. Wir wurden wieder von einem jungen Paar mitgenommen, das total ambitioniert waren uns Ihre Stadt zu zeigen. Sie fuhren uns sogar bis zu unserem Hostel, so dass wir ungefähr nach vier Stunden ankamen. Abends ging es dann noch mal ans Wasser und in ein richtig, richtig gutes Restaurant direkt am Strand. In Warna verbrachten wir die meiste Zeit damit uns zu sonnen, und einfach das Meer zu genießen.

Und dann ging es auch schon wieder weiter, aber diesmal wurde nicht getrampt, sondern Zug gefahren. Nach Plowdiw.

Und ja… wie viele bereits wissen, da war ich schon. Die Stadt lag aber einfach super auf dem Weg, sodass auch Anke die Gelegenheit bekam, sich die Stadt anzuschauen. Hier waren wir auch wieder bei einer Couchsurferin untergebracht, die wirklich supernett war und sich toll um uns gekümmert hat.

Nach dem kurzen Besuch in Plowdiw, ging es dann aber am nächsten Tag mit dem Bus schon weiter nach Thessaloniki. Und ja meine Freunde, das klingt nicht nur griechisch, das war es auch!

Griechenland

Thessaloniki (griechischΘεσσαλονίκη (f. sg.) [θɛsalɔˈnikʲi], kurz auch SalonikiΣαλονίκη, türkischSelânik, LadinoSalonika oder Selanik; im biblischen Zusammenhang verwendeter deutscher Name Thessalonich) ist mit 325.182 (2011) Einwohnern die zweitgrößte Stadt Griechenlands, Hauptstadt der Verwaltungsregion Zentralmakedonien und wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der gesamten griechischen Region Makedonien.

 

So wieder was dazu gelernt, ein bisschen Inhalt muss ja auch mal da sein.

Jedenfalls waren wir in Thessaloniki in einem richtig guten Hostel mit dem Namen „Little Big House“ untergebracht. Es lag in der Altstadt und in ca. zwanzig Minuten war man zu Fuß am Hafen. Und dieser war wirklich unglaublich schön. Abends liefen wir also runter und machten eine Bootsfahrt im Hafenbecken, bei der man nur die Getränke zahlen musste und nicht den Preis für die Fahrt. Und das kann ich nur empfehlen.

Abends auf einem Boot, um Dich herum siehst Du nur die Lichter der Stadt und das Wasser, die Luft riecht ganz leicht nach Salz und nebenbei laufen Oldies aus den 70ern. Das sind Momente, die man nicht so schnell vergisst, obwohl man in dem Moment einfach alles vergisst.

So viel Poesie heute… aber das war wirklich einfach nur schön.

Am nächsten Tag hieß es dann, Griechenland unsicher machen und SHOPPEN! Ja, das musste ja jetzt auch mal kommen, denn wenn zwei Mädchen reisen, wird einfach eingekauft. Noch am gleichen Tag informierten wir uns in dem Hostel, was man noch so machen könnte. Und die unglaublich offenen Frauen an der Rezeption hatten gleich eine Idee und so buchten wir ein Bungalow Hostel in Armenistis.

Da ging’s also dann am nächsten Tag mit dem Bus hin und es war mit Abstand die beste Idee, die man je haben konnte.

Das Wasser war so glasklar und die Natur einfach wunderschön.

(Mir fällt gerade auf, dass ich so oft das Wort „(wunder) schön“ benutze, aber das war es einfach, alles an dieser Reise war schön und ich würde sie garantiert noch mal machen.)

Zumindest haben wir dann drei Tagen damit verbracht in wunderschönem Wasser zu schwimmen, uns zu sonnen und zu essen. Jap, also der Traum von jedem faulen Menschen.

Und dann ging es wieder zurück nach Thessaloniki. Leider.

Wir hatten dann eigentlich geplant gehabt nur noch eine Nacht in Thessaloniki zu bleiben, aber da der Couchsurfer Nikos, dann einfach so unglaublich nett war, entschieden wir uns einen Tag kürzer in Sofia und dafür länger in Griechenland zu bleiben.

Und auch der Tag ging schnell vorbei und abends hieß es dann Abschied nehmen, bei einem richtig gutem Glas Rosé und natürlich am Hafen. Ach ja, das war schon ein ziemlicher Traum in Griechenland.

Sofia/Bukarest

Morgens mussten wir dann leider auch schon um 6:30 aufstehen, da Nikos sich nicht sicher war, ob der Bus den wir nehmen wollten, überhaupt fährt. Aber wir schafften es dann letztendlich pünktlich dazu sein und fuhren gegen neun mit dem Bus nach Sofia. Dort hatten wir diesmal etwas gebucht, dass weder ein richtiges Hotel noch ein richtiges Hostel war- aber halt irgendwas dazwischen. Wir unternahmen also am nächsten Tag in Sofia eine Free-Walking-Tour und liefen durch die Stadt um noch andere schöne Ecken zu entdecken. Und das war’s auch schon von dem, was wir in Sofia gemacht haben. Trotzdem kann ich die Stadt nur empfehlen.

Und dann fuhren wir am nächsten Tag schon wieder mit dem Zug nach Bukarest… und die Reise dahin hat gefühlt ein ganzes Leben gedauert. (Ich hab auf der Zugfahrt ein ganzes Buch geschafft) Dort trafen wir uns dann mit meinem Bruder und Anke fuhr abends dann schon zum Flughafen, weil irgendwann morgens um 6 Ihr Flug ging.

Genau, so weit zu meinem wundervollen Urlaub mit Anke.

Bro

Mein Bruder und ich blieben noch eine Nacht in Bukarest und fuhren dann mit dem Zug am nächsten Morgen nach Brasov. Und was soll ich sagen, Brasov ist immer schön und diesmal war es genauso. Wir sahen uns die Stadt für zwei Tage an und fuhren dann zurück nach Deva.

Und dann hieß es: Kurz noch einmal für drei Tage Deva und Cluj genießen und dann halt Abschied nehmen … von allem. Ich will hier jetzt nicht zu weit abschweifen, weil ich ja schon einen Beitrag ans Decebal geschrieben habe. Aber ich werde einige Menschen einfach ganz besonders vermissen und das kann ich nicht oft genug erwähnen.

Eh der Beitrag jetzt viel zu kitschig wird, erwähn ich noch kurz, dass mich meine Vermieterin am Tag des Auszugs beschissen hat (wie jetzt eigentlich jeder). Und eiskalt der Meinung war, sie müsse meine Kaution einbehalten, obwohl sie mir diese drei Tage vorher zugesichert hat.

(Ich weiß nicht, ob das meine Aura ist, aber irgendwie spüren die Leute einfach, dass man mich gut bescheißen kann. Vielleicht seh ich auch einfach aus wie jemand, der Leuten gern Geld in die Hand drücken möchte, aber nie die Gelegenheit dazu hat. Und dann denken sich Taxifahrer und meine Vermieterin halt: „Helf ich mal nach“)

Ist aber jetzt auch egal, ich hab das akzeptiert und hoffe das mein lieber Nachfolger Philip bessere Erfahrungen macht.

Am 18. August ging es dann also mit dem Bus und einem enorm fetten, 33 Kilo schweren Koffer, nach Sibiu.

Wir fuhren schon ein bisschen früher los, da mein Bruder am nächsten Tag gerne nach Ocna zu den Salzseen wollte.

Das taten wir dann auch am herauffolgenden Tag. Und meine lieben Freunde, lasst mich Euch erzählen, dass das wirklich ziemlich cool war. Man hat sich bei den hohen Salzgehalten einfach wie Superman gefühlt.

Damit wären wir dann auch schon am Ende. (Während ich diesen Blog schreibe und mir alle Ereignisse noch mal durch den Kopf gehen lassen, bin ich in so einer daueremotionalen Phase. Es gibt nur eins: Entweder ist das Gesicht voller Tränen und Rotze oder ich strahle über beide Wangen wie ein Sonnenschein)

Am nächsten Morgen mussten Sascha und ich dann um vier Uhr aufstehen und das auch nur, weil er so einen frühen Flug hatte und sich nicht allein zum Flughafen getraut hat- ach und für die, die es nicht wissen, er ist 24.

Also durfte ich dann noch allein am Flughafen sitzen, während er schon längst in der Luft war. Aber dann um neun ging es für mich auch zurück. Aber mit Zwischenstopp in München. Naja, ich will jetzt nicht mehr allzu lange rumlabern, aber im Prinzip, existierte mein gebuchter Flug nicht mehr, ich wurde umgebucht auf die Lufthansa, kam mit zwei Stunden Verspätung an und durfte ohne Gepäck nach Hause gehen, da das wie schon zu erwarten in München stehen gelassen wurde. Die ganzen Mitarbeiter sind da schon ziemlich kompetent (Achtung!!! Ironie)

Und das war’s von Rumänien, ich beende den Blog jetzt hier, aber nicht wundern es kommt noch ein Beitrag zu meinem Nachbereitungseminar.

Macht’s gut,

Ali

Erster Tag in Bukarest

Erster Tag in Bukarest

Im Park

Im Park

Parlament

Parlament

Mit Cristina

Mit Cristina

Vama Veche

Vama Veche

Angekommen in Warna

Angekommen in Warna

Sicht auf Warna

Sicht auf Warna

Am Schwarzen Meer

Am Schwarzen Meer

Eine wundervolle Collage mit der wundervollen Anke

Eine wundervolle Collage mit der wundervollen Anke

Plowdiw

Plowdiw

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Thessaloniki

Thessaloniki

Am Hafen

Am Hafen

Armenistis

Armenistis

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Mit Nikos und Greg

Mit Nikos und Greg

Sofia

Sofia

Der Abschied

Der Abschied

Sascha ist da

Sascha ist da

Beim Schloss Bran

Beim Schloss Bran

Von außen

Von außen

Über Brasov

Über Brasov

Ocna

Ocna

 

 

 

#16: Erst die Arbeit, jetzt das Vergnügen

Long time, no see!

Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr geschrieben und das bereue ich jetzt natürlich, weil ich so viel nachzuholen habe. Man könnte sich das Leben auch einfach machen und pro Woche einen kurzen Beitrag schreiben, aber nein, ich schiebe das immer so lange vor mich her, bis der Beitrag dann ins Unendliche geht.

Also wo fang ich denn an… Vor Ewigkeiten war in Sibiu für eine Woche das Theaterfestival, da zu der Zeit aber noch Schule war, konnte ich nur für das Wochenende vom 11. zum 12. nach Hermannstadt kommen. Doch das hat sich natürlich auch sehr gelohnt. Ich habe mir zwei Theaterstücke angesehen, eins hieß „Antisocial“ und wurde eigentlich nur im Sitzen gespielt und das andere war ein Tanztheater (ich weiß nicht, ob man das wirklich so nennt) nach Shakespeare. An diesem Wochenende gab es aber auch noch eine andere Besonderheit, denn die Eirene- Freiwilligen hatten alle Ihre Nachfolger zu Besuch und daher tourten wir also mit einer wesentlich größeren Gruppe als sonst durch die Stadt.

Das Wochenende darauf ging es wieder nach Sibiu. (Ich hab schon viel zu viel Geld für die Busfahrten ausgegeben) Zuerst ging es zu Christel und danach liefen wir gemeinsam in die Stadt, da wir uns zum Essen mit Anna verabredet hatten. Irgendwann ging Christel und ließ Anna und mich allein. Wir zogen durch die Stadt, kauften noch ein bisschen was zu essen und fuhren dann zu Klara. Die kam dann auch nur wenige Minuten später mit dem Taxi an. Später hatte Klara noch zwei Freunde eingeladen, einen Amerikaner und eine Französin mit denen wir dann noch einen lustigen Abend hatte. Am Tag darauf zogen wir zu dritt noch ein bisschen durch die Stadt und abends fuhr ich dann wieder nach Deva. Leider fiel mir während meiner Rückfahrt auf, dass ich meine Brille (meine RICHTIG Brille, nicht die Sonnenbrille) verloren hatte und versuchte jeden zu kontaktieren, der sie vielleicht hätte haben können, aber leider ohne Erfolg.

(Erst an dieser Stelle ist der Beitrag #15 entstanden)

Die neue Woche startete ich also komplett blind.

Ich versuchte sogar das Taxi zu erreichen, mit dem ich in Sibiu gefahren bin, aber selbst dort war die Brille nicht.

Also gingen Diana und ich mittags zum Optiker und bestellten mir eine nigelnagelneue Brille, die erstaunlicherweise auch schon nach einer halben Stunde fertig war. (Wie ist das möglich?)

Naja, es kam, wie es kommen musste, kurz bevor die Brille fertig war, schrieb mir Anna, dass sie meine Brille doch bei sich zu Hause gefunden hatte… und jetzt hab ich zwei.

Einen Tag später ging es dann mit den Klasse von Monika, Kati und Bianca nach Sighișoara.

Ich wollte unbedingt mitkommen, da mir immer nur erzählt wurde, wie schön die Stadt ist, ich aber nie da war. Doch leider haben wir nicht viel mehr als die Burganlage gesehen, da wir die meiste Zeit eher im Bus saßen. Denn für die Hintour brauchten wir knapp fünf Stunden und für die Rücktour dreieinhalb. Und das sind gefühlt hundert Stunden, wenn der Bus mit lauter lauten Kindern gefüllt ist. Trotzdem war es sehr schön, da wir wunderschönes Wetter hatten und die Anlage wirklich sehr schön und gepflegt aussah. (nur zu empfehlen)

Urlaub

Das Wochenende kam die liebe Tabitha zu mir, aber sie war nicht allein denn… SIE BRACHTE DREI KLEINE KATZENBABYS MIT! Sie hatte die Drei in einer Plastiktüte im Fluss gefunden und wollte sie dann in der Nähe von Deva zu einer Tierstation bringen. Das tat sie am nächsten Morgen und danach zeigte ich Ihr noch meine Stadt und wir fuhren am nächsten Tag zusammen nach Sibiu. Dort besuchten wir die Leute in Rusciori und wir gingen alle gemeinsam am Abend noch zu dem Filmfestival, das gerade stattfand. Auf dem großen Ring lief also abends ein Kinderfilm mit dem Titel „Nellys Abenteuer“, der zufällig auch auf Deutsch war und das Verhältnis von Roman zum Rest der Gesellschaft kinderfreundlich versucht hat darzustellen. Wir blieben bis ganz zum Schluss, da die Filmcrew noch nach vorne kam und ein paar Worte sagte. Danach liefen alle zu den Schauspielern um Bilder mit Ihnen zu machen und wir betrachteten das Spektakel von außen. Nach einiger Zeit entschied sich Celine mit dem Produzenten zu reden, und ihm ein paar Fragen zum Film zu stellen. Dieser war froh, dass uns der Film so gut gefallen hatte und lud uns noch auf einen Drink ein. (Das war einfach so bizarr, weil das so nur in Filmen passiert- aber hehe, es war, ja auch eine Filmcrew, die uns eingeladen hatte) Jedenfalls ging der Abend dann ziemlich schnell vorbei und am nächsten Tag zogen Tabitha und ich noch mal durch die Stadt, aber abends fuhr ich dann allein wieder nach Deva. (Und diesmal hatte ich meine Brille bei, juhu!)

Am Dienstag traf ich mich dann mit drei meiner Schülerinnen und sprach noch ein bisschen mit Ihnen Deutsch. Die Tage danach verbrachte ich häufig mit Diana und damit durch Deva zu laufen und mir die Ecken anzusehen, die ich noch nicht kannte- und davor gab es erstaunlicherweise relativ viele.

Am Samstag wurde ich dann von der Familie Pantiș in Deva abgeholt. Die organisiert jedes Jahr ein Sprachcamp in den Bergen und braucht dafür Freiwillige, die Ihr helfen, den Schülern die deutsche Sprache besser beizubringen.

Da ich zu der Zeit eh noch nichts zu tun hatte und das Angebot nach freiem Essen sehr verlockend war, kam ich natürlich gern mit.

Und das Sprachcamp war auch wahnsinnig schön. Es gab eine Lehrerin, der ich vormittags und nachmittags assistieren sollte und die wirklich alles perfekt geplant hatte. Zwischendurch hatte sie tolle Spiele für die Kinder vorbereitet, die das Wissen noch weiter vertiefen sollten. Und nebenbei machten wir auch Wanderungen zur Scărișoara (eine Eishöhle) und zu einem großen Wasserfall.

Ich kann da eigentlich auch nicht viel mehr zu sagen, außer das ich nächstes Jahr unbedingt wieder kommen möchte, weil es einfach so unglaublich schön war. Und ich habe in einer kurzen Woche so wahnsinnig viele Kinder in mein Herz geschlossen.

Festival

Dann ging es am Sonntag dem 10. Juli zurück nach Deva, dort blieb ich wieder für zwei Tage und ab Mittwoch ging es dann endlich los zum ELECTRIC CASTLE!

Das ist ein Electric Festival in der Nähe von Cluj zu dem ich mit vier Freiwilligen (Caro, Celine, Gina, Klara) gegangen bin. Skrillex, Paul Kalkbrenner, Bastille, Bring Me The Horizon und viele kleinere Acts haben dort gespielt. Wir hatten zwar zwischendurch wirklich totales Mistwetter, aber das Festival war einfach nur der Hammer! Es gab gutes Essen, nette Leute, super Musik und viel, viel Alk.

Ein Problem, das wir aber alle, nur halt an unterschiedlichen Tagen hatten, war irgendein Magen-Darm-Virus.

Mit meinem Papa

Am Montagmorgen ging es dann mit dem Bus zurück nach Cluj und dort blieben Celine und ich noch, bis mein Vater um 15 Uhr mit dem Auto kam. Das tat er nur, damit er viele Sachen aus meiner Wohnung schon wieder mit nach Deutschland nehmen konnte. Ich verabschiedete mich von Celine und fuhren zurück nach Deva. Dort angekommen viel ich bloß todmüde ins Bett.

Am nächsten Tag fuhren wir zum Balea Lac. Und meine treuen Leser werden sich jetzt denken: „Balea Lac? Das war doch da, wo sie so mega dämlich war und ihr die Kniescheibe rausgesprungen ist“ Und dann sag ich: „Ganz genau, Sherlock. Aber ich gebe nicht auf, bis ich mein Ziel erreicht habe!“

Wir entschieden uns diesmal aber dafür die Seilbahn zu nehmen, denn das ist es was normale Leute tun- sie nehmen eine Seilbahn und laufen nicht sechs bekloppte Stunden einen doofen Berg hoch. Aber leider war es ganz oben viel zu neblig und es waren nur sechs Grad mit kaltem Wind. Es war zwar schade, hatte sich aber trotzdem gelohnt. Danach fuhren wir noch nach Ocna, eine kleine Stadt Nähe Sibiu, in der es viele kleine Salzseen gab. Und abends aßen wir noch Pizza in der Stadt.

Am nächsten Tag ging es in die Berge in die Nähe von Hațeg. Da mein Papa unbedingt wandern gehen wollte, zwang ich mich seinetwegen viereinhalb Stunden einen blöden Berg hoch und runter. Die Aussicht war ganz schön, aber wie erwartet viel zu neblig und das letzte Stück des Weges überschwemmt war, konnten wir nicht mal zu dem Bergsee, zu dem wir eigentlich wollten. Wir blieben eine Nacht in den Bergen und am nächsten Tag (der Geburtstag meines Papas) fuhren wir am Fluss lang und versuchten noch eine schöne (aber kurze) Wanderstrecke zu finden. Wir fanden nur einen Pfad mit Dinosaurier Ausgrabungen und stiegen sonst nur an Sonnenblumen-und Maisfeldern aus. Nachmittags ging es zurück nach Deva, ein bisschen shoppen (ja, ich habe meinen Vater an seinem Geburtstag gezwungen mit mir shoppen zu gehen, ich bin ein schlechtes Kind) und darauf gingen wir ins Kino und schauten „Now You See Me 2“. Ich fand den Film sehr gut 🙂 Abends entschieden wir uns auf die Burg von Deva zu gehen, da mein Vater die neue Anlage noch nicht gesehen hatte und zurück in meiner Wohnung hieß es dann Tasche packen.

Heute morgen sind wir erstaunlicherweise dann auch schon um 8 Uhr aufgestanden, und nachdem wir alles ins Auto geschleppt hatten, liefen wir noch zum Markt um Honig, Obst und Gemüse zu kaufen. Danach aßen wir noch Frühstück und um 11 Uhr musste mein Papa schon wieder los, da er dann morgen in großer Runde seinen Geburtstag feiert.

Danach musste ich meine komplette Wohnung aufräumen und nachmittags traf ich mich noch mit Andra und ihrem Mann auf einen Kaffee.

Und das war’s so weit, jetzt muss ich hier bloß noch einen Haufen Fotos einfügen und danach kann ich für einen Monat wieder faulenzen.

Bis dahin,

Ali

Theaterfestival

Theaterfestival

Mit Anna und Klara

Mit Anna und Klara

Sighișoara

Sighișoara

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Meine Kids

Meine Kids

Die Babykatze <3

Babykatze

Filmfestival

Filmfestival

Meine Schülerinnen Petra und Gloria

Meine Schülerinnen Petra und Gloria

Wanderung zum Wasserfall

Wanderung zum Wasserfall

Scărișoara

Scărișoara

#squad

#squad

Festival Location

Festival Location

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Während Bastille

Bastille

Balea Lac

Balea Lac

Nähe Hațeg

Nähe Hațeg

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#13: Wenn Alphatiere Urlaub machen

Kurzer Einstieg:

Mein letzter Beitrag ist zwar noch gar nicht lange her, aber ich muss eh noch meine letzten drei Wochen zusammenfassen, und da ich momentan mit einem vergipsten Bein zu Hause liegen, dachte ich, dass es sich anbieten würde, jetzt darüber zu schreiben.

Und jetzt denkt Ihr Euch bestimmt…

Wieso liegst du mit einem vergipsten Bein zu Hause?

Ja, das erkläre ich Euch alles in diesem wundervollen Beitrag!

Urlaub in Rumänien

Ich hatte vom 19. bis zum 3. März meine Eltern zu Besuch. Und auch mein Bruder war während dieser zwei Wochen für knapp vier Tage mit seiner Freundin bei mir.

Tag 1:

Doch zuerst kamen meine Eltern am Samstag, an dem ich gleichzeitig auch noch ein Seminar hatte, am winzigen Flughafen von Sibiu an. Wir holten gemeinsam das Auto ab, das wir uns für die zwei Wochen gemietet hatten, und fuhren direkt nach Deva. Abends zeigte ich Ihnen dann noch ein wenig meine Stadt und dann war der Tag auch schon gelaufen. Am nächsten Morgen machten wir dann in Deva eine richtige Stadttour. Zuerst ging es natürlich auf die Burg. Aber da Sie noch nicht fertig restauriert war, konnten wir nicht wirklich viel mehr als die Außenmauern sehen. Danach zogen wir noch ein bisschen durch die Stadt und ich zeigte meinen Eltern noch ein gutes Café. Abends kochten wir dann was und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag.

Tag 2:

Denn es ging natürlich an dem Montag zum Schloss von Hunedoara, dass ein Muss ist, wenn man sich gerade bei mir in der Ecke aufhält. Meine Eltern schienen sehr begeistert, aber vielleicht haben Sie auch nur so getan, damit ich weiterhin mit gutem Gewissen alle Besucher dahin schleppen kann.

Jedenfalls ging es nach dem Besuch im Schloss mit dem Auto gleich weiter zum Cinciș- See, der dort in der Nähe lag. Und dieser See war mit Abstand der schönste, den ich bisher hier in Rumänien besucht habe. Also auf alle Fälle im Sommer noch einmal einen Besuch wert.

Wir fuhren weiter um den See herum, bis wir an einen ausgeschilderten Pfad zu irgendeiner Sehenswürdigkeit gelangten und mein Vater unbedingt aussteigen wollte, um sie sich anzuschauen. Aber schlussendlich sind wir nur durch den Wald getapst und haben nicht wirklich viel gesehen, außer eine schöne Aussicht auf die Berge und kleine Dörfer. (Das war natürlich auch nicht schlecht)

Abends ging es dann in ein ganz neues Restaurant in Deva, das „Grizzly“. Es war mit Abstand eines der besten Restaurants, in dem ich je gegessen habe. Und da es an diesem Abend auch noch eine Aktion gab, bei der man für jedes selbst geschriebene Gedicht einen Kaffee umsonst bekam, konnte ich mich fast gar nicht mehr vor Begeisterung halten. Und kurz zur Info: Ich hab ein Gedicht auf Deutsch, eins auf Englisch und eins auf Rumänisch geschrieben.

Für euch also nun das rumänische Gedicht:

Nu vorbesc românește,

nu știu nimic,

dar voi învăța,

și eu înțeleg un pic.

Ich bin ein wahrer Poet! (Wahrscheinlich hat das Gedicht Rechtschreibfehler)

Tag 3:

Am nächsten Morgen fuhren wir dann früh los, da wir zur Scărișoara-Höhle wollten. Das ist eine riesige Eishöhle im rumänischen Apuseni-Gebirge. Und obwohl die Tour mit dem Auto wahnsinnig lang war, hat sie sich auf alle Fälle gelohnt. Auf dem Weg zur Eishöhle kamen wir dann aber vorerst an einer Bärenhöhle vorbei, die eigentlich eher eine Tropfsteinhöhle war. Beide Höhlen sind nur zu empfehlen, da Sie auch in einem wunderschönen Nationalpark liegen und von beeindruckender Größe sind.

Tag 4:

Den Tag darauf fuhren wir wieder mit dem Auto in die Karparten, aber diesmal in die andere Richtung nach Hațeg.

Schon als wir mit dem Auto in die Richtung des Gebirges fuhren, kam uns Schnee entgegen. Und als wir dann auf eine Höhe von 2000 Metern kamen, lag sogar Schnee in Massen. Also wurde dann aus der geplanten Bergwanderung eine Schneewanderung. Und als Zusatzpunkt hatten wir während unserer Wanderung noch einen kleinen Schäferhund als Begleiter, der uns die ganze Zeit Essen aus den Taschen locken wollte.

Tag 5:

An dem Tag darauf bin ich mir nicht ganz sicher was wir gemacht haben, aber ich spring jetzt einfach ins kalte Wasser und behaupte, dass wir an diesem Tag in Alba Iulia waren. Ich kann mich vage daran erinnern, dass wir an diesem Tag besonders dolles Mistwetter hatten und uns dazu entschieden, lieber nach Alba in die verschiedenen Museen zu fahren, als eine Wanderung bei Regen und Eis zu unternehmen.

Denn wer ist schon so blöd und unternimmt bitte eine Wanderung bei Regen und Eis?!

Jedenfalls waren meine Eltern total fasziniert von der sehr altmodernen römischen Anlage in Alba, aber vielleicht haben Sie auch nur so getan, damit ich weiterhin mit gutem Gewissen alle Besucher dahin schleppen kann. (Und ist schon jemanden aufgefallen, dass ich das jetzt ein zweites Mal geschrieben habe?! Das liegt daran, dass meine Eltern unkalkulierbar sind und man einfach nie weiß, was genau in Ihren Köpfen vorgeht)

Am Nachmittag kamen dann mein Bruder und seine Freundin Melanie mit dem Zug in Deva an.

Wir gingen abends zu fünft noch mal los und suchten verzweifelt für knapp eine Stunde das Apartment, in dem die beiden für einen Tag unterkommen wollten. (Es lag nicht daran, dass es wahnsinnig schwer zu finden war, nein, es lag daran, dass mein Papa, wie erwähnt, einfach unkalkulierbar ist. Mein kleines Alphatier <3)

Jedenfalls gingen wir danach noch was essen und erklärten den Abend für beendet.

Tag 6:

An dem Tag darauf ging es dann endlich richtig nach Sibiu. Denn meine Eltern wollten von dort aus gleich weiter nach Brasov fahren und wir anderen drei fuhren zurück nach Deva. Jedoch konnte Sibiu alle vier nicht wirklich überzeugen, obwohl mir die Stadt ganz gut gefällt.

Tag 7/8:

Das Wochenende mit meinem Bruder war dann wesentlich entspannter, als die Tage mit meinen Eltern.

Das meine ich jetzt aber in keinem Fall beleidigend, denn mit meinen Eltern habe ich wesentlich mehr erlebt und gesehen, mein Bruder und seine Freundin haben da nicht ganz so viel wert draufgelegt. Deshalb hieß es später aufstehen, mehr Pause usw.

Am Samstag ging es wieder zum Schloss Hunedoara und auf die Burg von Deva, und der Sonntag war ganz der Wellness vorbehalten. Denn wir waren zu dritt im „Aqualand“. Eigentlich wollten wir uns dann noch massieren lassen, aber das hätte uns dann schlussendlich zu lange gedauert.

Dann kamen meine Eltern zurück aus Brasov, waren total begeistert und wären am liebsten noch länger da geblieben. Und das ist ein Fakt und keine Vermutung!

Die restlichen Tage:

Am 28. mussten mein Bruder und seine Freundin mit dem Bus wieder zurück, und da der Bus von Arad aus fuhr, planten meine Eltern und ich gleich eine ganze Städtetour. Es ging erst nach Timișoara, dann nach Arad, wo wir meinen Bruder wegbrachten und eine Nacht blieben. Darauf ging es nach Oradea, auch einer sehr schönen Stadt, aber ein bisschen unfertig. Und am Ende der Liste standen Cluj und Turda. In Turda gingen wir in die riesige Salzhöhle, die ein wahres Meisterwerk ist, und beendeten damit die Rundreise.

Ich habe alles nur kurz angeschnitten, da ich leider schon wieder viel zu viel schreibe, also bitte nicht wundern.

Für mich ist jede Stadt bis auf Arad zu empfehlen! Auch Arad ist schön, aber nicht unbedingt nötig bei so einer Tour.

Die letzten beiden Tage verbrachten meine Eltern und ich damit uns die UNESCO-Weltkulturerben in der Nähe von Orăștie anzusehen. Und die Drei sind einfach nur schon zu empfehlen, weil sie in einer so wunderschönen Umgebung liegen. Also Daumen hoch, auch wenn man viel laufen muss, um sie zu sehen.

Am Samstag flogen meine Eltern dann wieder von Sibiu aus los. Nachdem ich mich verabschiedet hatte, traf ich mich in der Stadt mit Anni und wir konzipierten einen Plan für die nächste Woche.

Ohne Eltern:

Und der Plan war verdammt gut. Denn in der nächsten Woche sollte Annis Cousine kommen, und da sie schon über 21 war, beschlossen wir eine Tour mit einem gemieteten Auto zu machen. Und zwar zum BALEA LAC!

Ich wollte da eh schon die ganze Zeit hin, hatte aber nie die Möglichkeit ohne Auto.

Also fuhren wir am nächsten Samstag mit Annis Cousine Jule und Christian (den wir noch gefragt haben, damit die Kosten geringer sind :D) zum Balea Lac. Und natürlich wollten alle drei gerne die „2 Stunden“ den Berg hochlaufen, statt die Seilbahn zu nehmen. Und es kam, wie es kommen musste. Natürlich lag auf dem Berg noch überall Schnee und es hatte zuvor geregnet, also war alles rutschig. Und nachdem wir dann halt knapp vier Stunden damit zugebracht hatten uns den Berg rauf zu quälen, rutschte ich im Schnee weg, machte eine Rückwärtsrolle und kullerte den Berg runter. Das war ne lustige Aktion, hätt‘ mir fast das Genick gebrochen. Aber ich hatte mir zum Glück nichts getan und wir entscheiden uns trotz des kleinen Unfalls weiter zu laufen, da wir ja nur noch „1 Stunde“ hätten laufen müssen und kurz vor dem Ziel waren. Und dann… bäm.. gerade als wir noch ein Stückchen den Berg hochlaufen wollten, rutschte ich erneut mit dem Fuß weg, mein Körper drehte sich, mein linker Unterschenkel blieb stehen und knack…da war die Kniescheibe raus. Klingt nicht nur richtig geil, war es auch.

Ich schaffte es mir die Kniescheibe selbst wieder einzurenken und die anderen drei kümmerten sich darum, die Bergwacht anzurufen. Naja und ab da ist ja alles ziemlich klar: Die Bergwacht hat mich anderthalb Stunden den Berg wieder runtergetragen, was erstaunlich schnell war… dann kam ich in den Krankenwagen und wurde in die Notaufnahme in Sibiu gefahren. Und da hab ich mein vergipstes Bein her.

Jedenfalls wurde mir erst gesagt, ich soll den Verband eine Woche tragen, aber jetzt ist aus einer Woche ein Monat geworden und ich kann auf all meine Pläne für diesen Monat verzichten.

Ende.

(Es ist wirklich wahnsinnig deprimierend, da übernächste Woche die Schulferien beginnen und ich eigentlich nach Istanbul fahren wollte. Aber das Leben läuft halt leider nie wie geplant… )

Wanderung auf die Burg von Deva

Wanderung auf die Burg von Deva

Auf der Burg

Auf der Burg

Mami <3

Mama

Cinciș

Cinciș

Eishöhle

Eishöhle

Timișoara

Timișoara

Oradea

Oradea

Cluj

Cluj

Salzhöhle Turda

Salzhöhle Turda

#8: Ein weißes Zwischenseminar

Bună ziua!

Da bin ich wieder, erholt und motiviert.

Erst mal kurz eine Zusammenfassung, wo ich mich in den letzten Wochen rum getrieben habe.

Deva, Sibiu, Brasov.

Okay und los geht’s mit den Details:

Wir hatten vom 23.11. bis zum 27.11. unser Zwischenseminar in Sibiu, Rumänien. Für alle die nicht wissen, wo das liegt: genau in der Mitte des Landes.

Ich hab mich aber schon am 22. November auf dem Weg gemacht, da auch schon viele andere Freiwillige aus Bulgarien und Rumänien vorher kommen wollten. Und da ich in Deva eh nur eine harte Couch und eine schlechte Dusche gewöhnt war, nahm ich mir für eine Nacht ein Hotel.

Es war genau das Gleiche, indem wir auch zum Lehrertag waren, nur diesmal hatte ich ein Zimmer ganz für mich allein. Das genoss ich auch tierisch und verbrachte Stunden im Hotelzimmer, bis auch die anderen Freiwilligen langsam eintrudelten.

Man muss dazu sagen, dass ich von allen 22 Freiwilligen diejenige bin, die am Nähesten am Seminarort dran wohnt, denn ich brauche nur knapp 1 1/2 Stunden nach Hermannstadt.

Zumindest traf ich mich dann abends schon mit den ersten Freiwilligen und wir schauten uns die Lügenbrücke an, die wunderschön geschmückt war, den Rathausturm und den Weihnachtsmarkt, der auch erst vor Kurzem aufgemacht hatte.

Nach einem geselligen Abend fiel ich tot müde ins Bett und war gespannt auf die nächsten fünf Seminartage, die vor mir lagen.

Zu viert trafen wir uns am nächsten Morgen wieder auf dem Weihnachtsmarkt und fuhren dann gemeinsam mit dem Taxi zum Seminarort. Wir waren in der Evangelische Akademie Siebenbürgens untergebracht. Die Zimmer wurden verteilt und um 13:30 ging es los mit einem gemeinsamen Mittagessen. Ich war super glücklich einige bekannte Gesichter zu sehen. 

Dann ging es aber an die Arbeit: Wir lernten unsere Trainer Michi und Steffi kennen, die uns erst mal ein bisschen was über sich erzählten und danach durften wir uns einen eigenen Zeitplan für die Seminarwoche erstellen. Der Tag ging ziemlich schnell rum und wir fanden uns am nächsten Tag bei einer kurzen „Projektrunde“ wieder und einem darauf folgendem Besuch eines Vertreters der ZfA.

Wir konnten Problem ansprechen und erhielten gute Tipps und Tricks, einige Umstände zu verbessern.

Am Nachmittag teilte sich die Gruppe, denn wir hatten die Wahl zwischen einem Museumsbesuch mit der Thematik „800 Jahre deutsche Minderheiten in Rumänien“ und einer Diskussionsrunde mit dem Thema „Politische Systeme & Korruption„.

Ich entschied mich dafür, im Seminarhaus zu bleiben und mehr über politische Systeme zu erfahren.

Aber leider lernte ich nicht wirklich was Neues und wir verbrachte die meiste Zeit nur damit uns gegenseitig ins Wort zufallen und zu diskutieren.

Abends trafen wir uns dann mit der anderen Hälfte der Seminarteilnehmer in der Stadt und sahen uns das Stück „Die Goldberg Variation“ an.

Für alle die wissen wollen worum es geht, hier eine kurze Zusammenfassung:

Mr. Jay ist Gott. Und wie sein allmächtiges Pendant hat auch Mr. Jay nur eine Woche Zeit, um als Regisseur in einem Jerusalemer Theater die Bibel auf die Bühne zu bringen. Klar, dass es sich dabei nur um die dramatischsten Szenen handeln kann, gewissermaßen das »Best-of« der Heiligen Schrift. Somit wird im Rekordtempo die Welt erschaffen, Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben, Abel ermordet, Abraham mit Isaak den Berg hoch- und Moses mit den 20 Geboten (die Hälfte davon hat er vergessen!) den Berg runtergeschickt, und Jesus muss natürlich auch noch gekreuzigt werden und wieder auferstehen. Und wie immer droht alles den Bach herunterzugehen: rebellierende Schauspieler, klapprige Technik, Zwist zwischen Regisseur und Bühnenbildnerin, die Gesamtästhetik betreffend … es rumpelt gewaltig bei der Schöpfung. Wie gut, dass Mr. Jay mit dem Regieassistenten Goldberg jemanden an seiner Seite weiß, den er nach Herzenslust niederwitzeln, anbrüllen, schikanieren und zur Not auch ans Kreuz nageln kann. Und so heißt es zu guter Letzt: alles noch mal von vorn!

Das Stück war wirklich gut, und unglaublich toll geeignet um danach Stunden darüber zu philosophieren.

So viele verschiedene Analysen sind entstanden und nicht einer hatte wirklich eine Idee, was er gerade gesehen hatte.

Danach gingen wir dann alle noch etwas trinken, denn Gina hatte Geburtstag. (Sweet 19)

Unser nächster Tag begann nicht so gelassen, denn wir hatten uns für den Mittwoch ein sehr anstrengendes Thema ausgesucht „Kritisches Weißsein“. Es war wie erwartet ein Schock. Wir wollten an einigen Stellen nicht wirklich zuhören und verstanden nicht, auf was uns Steffi überhaupt aufmerksam machen wollte. Ich kann Euch also kurz mal in einem Satz zusammenfassen, was genau wir gelernt haben: Wir sind alle Rassisten, ob wir nun wollen oder nicht.

Ja, das war das Fazit des Vormittags. Am Nachmittag ging es dann weiter mit einem ähnlich mühsamen Thema: Gadje-Rassismus. Für alle, die nicht wissen, was das ist: Das ist eine Art des Rassismus, die sich spezifisch nur gegen die Minderheiten Sinti & Roma stellt. Es war eine interaktive Stunde, die sehr hilfreich dabei war, mehrere Perspektiven auf das Thema „Sinti & Roma“ zu erhalten.

Abends entschlossen wir uns dazu ins Kino zu gehen und „Mockingjay- Part 2“ zu gucken. Aber so richtige Bombenstimmung kam während des Films nicht auf. (Hehe, Bombenstimmung…versteht Ihr? Nein? Dann habt Ihr weder den Film geguckt noch das Buch gelesen).

Der Donnerstag drehte sich hauptsächlich um kulturweit und um SCHNEE.

Das war nämlich der erste Tag, an dem wir wirklich richtigen Schnee hatten und es eine heftige Schneeballschlacht gab. Jaja, da kommen die Erinnerungen hoch, wie man damals vom großen Bruder in den Schnee geschupst wurde und er einem so lange das Gesicht mit Schnee eingeseift hat, bis man heulend zur Mama gerannt ist.

…Irgendwann bekommst du es zurück, und meine Rache wird furchtbar sein. JA, ICH REDE MIT DIR SASCHA!

Jedenfalls kam an dem Tag dann eine Zuständige aus dem kulturweit-Büro zu uns und beantwortete uns Fragen, die wir immer schon beantwortet haben wollten. Wir eröffneten des Weiteren auch eine Debattierrunde zur machtkritischen Verortung von kulturweit und konnten viele verschiedene Meinung zu einzelnen Themen auffassen.

Der letzte Abend in Sibiu war ein sehr entspannter, denn wir saßen zusammen und spielten Karten.

Am Freitagmorgen hieß es dann noch: Projektideen sammeln. Wir tauschten Ideen aus und sollte auch dazu angeregt werden bald ein Projekt zu starten.

Dann gab es noch eine kurze Abschlussrunde und ein Gruppenfoto.

Soweit zum Seminar.

Natürlich war das nicht alles, denn am Freitagnachmittag ging es nach Brasov.

Und nicht irgendwie, nein, wir vier (Gina, Anke, Chris und meine Wenigkeit) wollten trampen.

Nach vielen vergeblichen Versuchen entschieden wir, uns aufzuteilen.

So suchte Gina mit Chris nach einer Mitfahrgelegenheit und ich mit Anke.

Das Problem hierbei war nur, dass ich einen riesigen Koffer bei hatte und mir sicher war, dass so ziemlich nirgends genug Platz war. Doch nachdem wir uns aufgeteilt hatten und unser Däumchen rausstreckten, sahen wir eine Frau mit einem BV-Kennzeichen und sprachen sie an der Tankstelle an, ob sie uns nicht mitnehmen wolle.

Sie sagte sofort ja und schaffte es sogar meinen riesigen Koffer in ihrem Auto unterzubringen.

So kamen Anke und ich nach nur zwei Stunden Fahrt von allen Freiwilligen als erstes in Brasov an.

Für uns ging es dann also erst mal ins Hostel Boemia. Nach einer kurzen Einweisung kamen dann auch Chris und Gina an. Der Rest trudelte so nach und nach ein. Abends gingen wir noch schön Essen und schauten uns Brasov bei Nacht an.

Der nächste Tag stand für Anke, Gina und mich voll unter dem Motto: Shopping.

Denn wir hatten im Gegensatz zu den anderen Freiwilligen vier Tage in Brasov vorgesehen, da wir das Glück hatten, dass in Rumänien am 1. Dezember Nationalfeiertag war und der 30. November, ein Montag, als Brückentag angesehen wurde.

Während die Bulgaren (also die Freiwilligen) also versuchten so viel wie möglich an einem Tag zu machen, saßen wir im Café, tranken unseren Latte Macchiato und spielten Schach. Am Abend besuchten wir einen Freiwilligen in Brasov, bei dem Chris für eine Nacht untergekommen war.

Am nächsten Morgen machten wir eine „Free Walking Tour“ und sahen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Brasov. Am Abend trafen wir weitere Freiwillige aus Brasov und aus Targu Mures. Wir verbrachten den Abend in verschiedenen Bars.

Der Montag stand unter dem Motto: Dracula.

Kurzer Funfact: Der Name kommt von dem rumänischen Wort „Dracul“ was „Teufel“ auf Deutsch heißt.

Jedenfalls ging es nach unserem Frühstück zum Schloss Bran, das auch als Draculaschloss bezeichnet wird.

Doch viel von Dracula hat man natürlich nicht gesehen. Es war trotzdem ein sehr schöner Ausflug.

Abends trafen  wir uns dann erneut mit den Freiwilligen aus Brasov und Targu Mures und wir gingen Lasertag spielen. Und es war unglaublich geil. Dann gingen wir noch was trinken und zogen dann direkt weiter zur Wohnung von Caroline, einer Freiwilligen aus Brasov. Nachts um 4 Uhr fiel ich dann nur noch total erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag hieß es dann auch für uns drei: Abfahrt. Nur hatte ich den Vorteil erst später los zu müssen, als Anke und Gina. Also verbrachte ich den Morgen mit Sophia aus Targu Mures und Tobi aus Brasov und verabschiedete mich dann noch schnell von den übrig gebliebenen Freiwilligen, die noch verschlafen in Caros Wohnung waren. Um 13 Uhr nahm ich dann aber den Bus zurück und war um 17:30 wieder in Deva.

Das war es soweit von mir, bald kommt noch ein weiterer Artikel zu einem ganz bestimmten Thema, das ich aber noch nicht verraten möchte.

La Revedere!

Die Altstadt von Sibiu

Die Altstadt von Sibiu

Auf der Lügenbrücke

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Blick aus dem Hotelfenster

Blick aus dem Hotelfenster

Seminarort und der erste Schnee

Seminarort und der erste Schnee

Marktplatz Brasov

Marktplatz Brasov

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#5: Shoppingqueen von Cluj

Eine volle Woche (Part 1)

 

Die Woche fing schon wahnsinnig anstrengend an. Ich musste am Montag zwar erst um 9 Uhr in der Schule sein, hatte dann aber an dem Tag mit der 12F und der 12E insgesamt fünf Stunden Unterricht. Das hat nicht nur mich fertiggemacht, sondern auch die Schüler, die um 15 Uhr gar nicht mehr denken konnten.

Und zwischen durch hatte ich dann noch mit der 2. Klasse Musik. Das wäre natürlich nicht so schlimm gewesen, wenn ich Unterstützung der Klassenlehrerin gehabt hätte, aber die war natürlich an dem Tag nicht da.

Stattdessen durfte ich mit einer Lehrerin die Klasse von 30 Kindern übernehmen… klingt jetzt erst mal gut, wenn man zu zweit ist, sah aber in der Realität anders aus, da Sie weder Deutsch, Englisch noch Französisch sprechen konnte. Und mein Rumänisch lässt momentan noch sehr zu wünschen übrig.

Also verließ ich an dem Tag mit Kopfschmerzen die Schule und wusste, dass der Tag nicht wirklich besser werden konnte, da ich abends noch um 19 Uhr Sport hatte und meine Mitbewohnerin und ich um 21 Uhr schon wieder den Bus nach Geoagiu nehmen mussten.

Kurz zur Info: Die Eltern meiner Mitbewohnerin wohnen in Geoagiu, ein kleines Dorf, etwa eine drei viertel Stunde von Deva entfernt. Von dort aus wollten wir morgens um 7 Uhr mit Ihren Eltern nach Cluj fahren. Ich, aus rein touristischen Gründen und Pati um Privatstunden von zwei Professorinnen in Bio und Chemie zu nehmen. Sie möchte nämlich unbedingt Medizin in Cluj studieren, doch um dort angenommen zu werden, muss sie zuerst die Aufnahmeprüfung bestehen. (Und das ist fast unmöglich ohne Privatstunden)

Abends fiel ich also nur noch tot ins Bett und musste leider auch schon wieder um 6:30 aufstehen.

Dann ging es los: #beschissenstertagvonallen

Habt ihr eigentlich auch manchmal Szenarien im Kopf, wie ein Tag wird?

Wen Ihr trefft? Mit wem Ihr redet? Was Ihr alles sehen werdet?

Das hatte ich auch, denn ich war ja schon einmal in Cluj. Ich wusste, wo ich hin wollte, ich wusste, wie mein Tag ablaufen sollte. Ich hatte einfach alles schon perfekt in meinem Kopf zusammengelegt.

Und auf der Hinfahrt war auch noch alles in Ordnung, ich durfte vorne sitzen und leckere rumänische Backwaren essen. Doch kaum waren wir in Cluj angekommen und hatten Pati bei Ihrer Nachhilfe abgesetzt, fing Ihre Mutter an, mir von Ihrer Tagesplanung zu erzählen. Sie sagte mir, sie müsse noch ihre Schere reparieren, da diese kaputt gegangen sei. Und sie müssen noch auf den Markt nach Klamotten für Patricia schauen und Sie müsse noch dies und das machen. Naja, ich blieb also bei Ihren Eltern und wir sahen uns den Markt an… also was heißt Markt, es war eher eine Art Chinatown im Hellersdorfer Hochhausgebiet. Wie gingen zu dem Typen, der die Schere reparieren sollte, der erzählte, dass die ganze Reparatur bis 16:30 dauern würde. Und zu der Zeit war es gerade mal um 11.

Als wir um 12 wieder zu Patricia fahren wollten, um Sie abzuholen, fragte ich ihre Mutter, ob Sie mich einfach beim Theater rausschmeißen könnten, sie stimmte erst zu, war sich dann aber nicht sicher, ob wir uns wieder finden würden. Also sagte sie mir, dass Pati und Ihr Vater um 16:00 im Shopping-Center am Rande der Stadt sind und dort auf mich warten, während Sie noch die Schere bei der Reparatur abholt. (Sie ist Friseurin)

Ich wusste natürlich nicht, wie ich dahin kommen sollte, also kam Patricias Mutter auf die geniale Idee bei der Bushaltestelle nachzufragen. Die Frau hinter der Kasse erzählte, dass der Bus 24B direkt zum Shoppingcenter fährt.

Damit war für mich die ganze Sache geklärt. Patis Eltern schmeißen mich am Theater raus, nach etwa vier Stunden nehme ich den Bus und fahre zum Shoppingcenter.

Aber nein, dann erzählte mir Patricias Mutter ich solle mir schon ein Ticket holen und selbst beim Theater aussteigen, denn dann wüsste ich auch, wo ich wieder einsteigen kann. Ich fragte sie mehrmals, ob Sie mich nicht einfach am Theater abschmeißen kann, aber nein, das Busticket war eh für zwei Fahrten einsetzbar, also sollte ich das gefälligst auch nutzen.

Dann war sie weg.

Ich glaube, man merkt schon worauf das hinausläuft.

In den richtigen Bus stieg ich ein, das Problem war nur das der verdammte Bus nicht beim Theater hielt.

Aber natürlich fiel mir erst nach knapp einer halben Stunden auf, dass der Bus irgendwie um das Zentrum rum gefahren war. Also entschloss ich, sitzen zu bleiben und bis zum Shopping-Center zu fahren.

Dort angekommen war ich erstmal beeindruckt von dem unglaublich großen Gebäude und amüsierte mich die ersten zweieinhalb Stunden wirklich über die Auswahl an Geschäften. Um 15 Uhr setzte ich mich dann in ein Café und rief eine sehr gute Freundin von mir an. (Rike, du bist ein Schatz <3) Die Zeit verging und wir redeten über eine Stunde über dies und jenes. Um 16:10 legte ich dann auf, in der Hoffnung, dass ich endlich aus dem Shoppingcenter in die Stadt komme. (jetzt denkt man sich so: Wieso hast du nicht gleich den Bus zurück genommen? Also erstmal, die Busfahrt hat eine halbe Stunde gedauert, dass heißt mit hin und zurück wäre schon eine Stunde drauf gegangen, zweitens, das Wetter war scheiße und drittens ich wusste nicht welchen Bus ich nehmen sollte, also blieb ich im Shoppingcenter…und shoppen ist ja jetzt auch nicht so schlimm, oder?)

Doch als ich Patricia dann anrief, ging sie nicht an Ihr Telefon.

Die Zeit verging, ich kaufte mir noch ein Buch und ging in jeden möglichen Laden, bis ich um 16:40 wieder versuchte sie anzurufen. Diesmal ging sie ran und erzählte mir, dass Sie jetzt doch zu dritt die blöde Schere abgeholt hätten und Sie  schon auf dem Weg zurück zum Shoppingcenter seien.

Ich setzte mich nach draußen an die kalte Herbstluft und las mein Buch. Eine weitere halbe Stunde verging und Sie kamen nicht. Ich rief Patricia an und sie sagte mir, dass Sie sich verfahren hätten.

Geil, ich rief Rike wieder an, die sich mein dauerhaftes Genörgel am Telefon anhören musste, aber zumindest konnten wir weiter über jeden Müll reden.

Nach knapp 1:40 Stunde Verspätung kamen Patricia und Ihre Mutter dann auch im Shoppingcenter an. Ich war total erleichtert, da ich endlich nach 4 Stunden und 40 Minuten das Center verlassen konnte. Aber nix da.

DIE BEIDEN WOLLTEN AUCH NOCH SHOPPEN GEHEN!

Also lief ich ihnen die ganze Zeit hinterher und telefonierte fröhlich mit Rike weiter. (Ja, das war das Einzige was mich am Leben erhalten hat.)

Die beiden interessierte das ne Bohne, dass ich keine Lust mehr hatte. Sie sagten mir nicht einmal, wo sich Patis Vater aufhielt, denn der war lieber beim Auto geblieben.

Stunde um Stunde verging und Tochter und Mutter stritten sich nach zweieinhalb Stunden nur noch an.

Ich rief immer nur noch leise und deprimiert die Wörter „Wollen wir zurück?“ rein, aber beide wollten unbedingt irgendwas kaufen. Ich ließ mich um 19:30 auf eine Bank nieder und wartete, bis das Grauen endlich vorbei war.

Und es wurde durch Patricias Papa beendet. Er sah mich allein und total erschöpft auf der Bank sitzen und fragte mich, wo der Rest seiner Familie sei. Glücklich darüber, dass endlich jemand gehen wollte, sprang ich auf und suchte Patricia. Um 20 saßen wir dann endlich gemeinsam im Auto und alle schwiegen sich an.

Ich konnte mir aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen, weil ich die ganze Situation so komisch fand.

Sieben Stunden in einem Kaufhaus.

Einmal und nie wieder.

 

Buchladen im Shoppingcenter

Buchladen im Shoppingcenter

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Fortsetzung folgt mit Part 2…

#4: Lehrertag in Hermannstadt

Ein deutsches Wochenende

Am Samstag ging es morgens um acht Uhr los nach Sibiu/ Hermannstadt. Denn vom 23. zum 24. war der alljährliche Lehrertag, der diesmal unter dem Motto stand „Wir sprechen Deutsch!“

Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, oder was überhaupt meine Aufgabe war. Meine Lehrerkollegen aus Decebal hatten mich einfach mitgenommen und daher war ich noch sehr planlos. Ich hatte mir aber schon lustige Szenarien im Kopf ausgedacht, wer wohl beim Feiern zu erst auf dem Tisch tanzen würde.

Als ich dann also in den Gruppenraum 14 kam, natürlich verspätet, war das Erste, was ich hörte „Die evangelische Kirche in Rumänien“.

Nach einiger Zeit verstand ich die Aufgabe über das Wochenende.

Wir sollten ein Interview mit einer bekannten Persönlichkeit aus Hermannstadt führen.

Und unsere bekannte Persönlichkeit war der Bischof.

Wir beschäftigten uns also mit den Themen Kirche und Religion und fanden Fragen, die wir dem 36. Bischof Reinhart Guib stellen konnten.

In meiner Gruppe waren neun andere Lehrer, alle von anderen Schulen und zwei davon sogar aus Ungarn.

Alle waren wahnsinnig freundlich und wollten die ganze Zeit, dass ich Sie im sprachlichen und schriftlichen Bereich verbessere.

Danach ging es ab in das IBIS Hotel, in dem wir für eine Nacht bleiben sollten.

Ich hatte aber beim Einchecken das Problem, dass ich nicht wusste wer mein Zimmerpartner war.

Keiner kannte den Namen der Lehrerin, also musste ich mich wohl oder übel überraschen lassen.

Dann ging es wieder in die Stadt um das Interview mit dem Bischof zu führen.

Dieser war wirklich sehr nett und zuvorkommend und hatte ein sehr gutes Deutsch.

Danach bekam ich Zeit mir die Stadt anzugucken.

Und die ist wirklich wunderschön, also auf alle Fälle nochmal eine Reise wert!

Die Zeit verging sehr schnell und kaum hatte man sich umgesehen, gab es auch schon wieder Abendbrot.

Dazu muss ich jetzt aber sagen, dass das Essen über das ganze Wochenende einfach nur mega gut war. Die Organisation des ganzen Lehrertages bzw. Wochenendes war perfekt, da wir für 40 Lei (umgerechnet 9 Euro) ein Vollpaket bekommen haben, das nicht zu übertreffen war.

Abends ging es dann also zurück und ich stand in meinem Zimmer mit einer streng orthodoxen Lehrerin.

Das war anfangs auch überhaupt nicht schlimm, aber nach einer ganzen Weile in der wir (bzw. ich) geredet hatten, wollte sie mir Ihre Bibel näher bringen und sogar ausleihen.

Ich fand eine Ausrede und beschloss den Tag damit für beendet.

 

Am 24. hatte ich zum Glück eine Stunde länger zum Schlafen, da die Winterzeit anfing. Das hatte nur leider meine Zimmermitbewohnerin nicht mitbekommen und stand um 5 Uhr morgens auf, betete leise und stand um 6:30 komplett angezogen in der Tür und sagte: „Alexandra, ich geh jetzt. Meine Gruppe fängt schon ein bisschen früher an!“

Ja… und dann war sie weg…

Ich schlief noch ein bisschen und stand dann eine Stunde später auf.

Das Frühstück im Hotel war auch nochmal ein Traum. Es gab super viel Auswahl an Kaffee und ein riesiges Frühstücksbuffet.

Nachdem ich also gut gefrühstückt hatte, ging es los zur Gruppenarbeit.

Wir werteten alles aus und schrieben einen Artikel für die Zeitung des Lehrertages, um 11 Uhr stand dann die Präsentation an und ich durfte mit einem sehr netten ungarischen Geschichtslehrer und einer Grundschullehrerin aus Rumänien unsere Auswertung zur Teamarbeit vorstellen.

Das war das ganze Wochenende grob zusammengefasst und ich hab das Gruppenbild zum Schluss verpasst, weil ich wie immer zu spät gekommen bin. Ach ja, die deutsche Pünktlichkeit.

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Speisetafel

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