#10: Durch den Wind

Budapest

Lange ist es her, seit ich den letzten Beitrag geschrieben habe, aber das hatte natürlich auch seine Gründe.

Wie ich schon in #9 erwähnt habe, bin ich nach Budapest gefahren, kurz bevor ich zurück nach Berlin geflogen bin.

Meine Freundinnen Rike und Hayam hatten mir vier Tage vorher noch abgesagt, also musste ich die Reise kurzfristig umändern und entschied mich, bei einer Freiwilligen in Budapest unterzukommen.

Doch vorher ging es natürlich erst mal mit dem Bus über Cluj nach Satu Mare zu Anke, die sich mit Ihren zwei Freundinnen auch in Budapest treffen wollte.

Also ging es für uns beide am 18. Dezember mit dem Bus nach Budapest.

Dort angekommen fuhren wir bis zum Flughafen und holten Ankes Freundinnen ab.

Gemeinsam gingen wir dann zu der Freiwilligen, bei der ich über das Wochenende übernachten wollte, und schmiedeten Pläne für einen perfekten Drei-Tage-Budapest-Trip.

Anni (die Freiwillige) war total motiviert und sorgte dafür, dass wir wirklich alles wichtige von der Stadt sahen.

Wir waren auf der Kettenbrücke, beim Parlamentsgebäude, auf dem Heldenplatz, beim Burgpalast, in der großen Markthalle und an tausend anderen Orten, die alle wunderschön waren. Es war wie eine private Guidetour nur halt noch viel lustiger.

Abends ging es dann in eine Bar, in der wir dann auch noch viele weitere Freiwillige trafen, die entweder auch in Budapest eingesetzt oder wie wir nur zu Besuch waren.

Jaja, klein ist die Welt.

Zumindest genoss ich die Tage in Budapest, den Baumstriezel, den Glühwein und natürlich Lángos, war aber dann am 21. Dezember froh, wieder nach Hause fliegen zu können.

Da mein Flug erst nachmittags ging, vertrödelte ich noch meine Zeit auf einzelnen Märkten und kaufte die letzten Weihnachtsgeschenke. Auf dem Weg zum Flughafen schaffte ich es dann auch mich ganze zwei Mal zu verfahren, kam aber glücklicherweise trotzdem noch pünktlich an.

Berlin

Das Schönste an diesem Tag aber war, dass meine Freundinnen am Flughafen auf mich gewartet haben und ein Schild mit der Aufschrift „Bine ati venit“ hochhielten, was übersetzt „Herzlich Willkommen“ heißt. Ich fiel allen nur noch müde in die Arme und war froh für Weihnachten wieder zu Hause zu sein.

Das ganze Weihnachtsfest und Silvester in Berlin fass ich mal kurz mit zwei Worten zusammen: war schön.

Genau, das meine ich nicht mal ironisch, es war wirklich schön.

Nur eine Sache ist halt nicht so gut, wenn man während eines Auslandsjahres für kurze Zeit zurück in die Heimatstadt fährt: Man kann nicht aufhören, die zwei Orte, an denen man lebt zu vergleichen. Die Menschen, die Umgebung, das Verhalten gegenüber anderen.

Dortmund

Anfang Januar ging es dann aber auch schon wieder zurück nach Deva, und da alle Flüge von Berlin aus so teuer waren, buchte mein Vater einfach einen Flug von Dortmund nach Sibiu. Also hieß es einen Abend vorher mit der Bahn nach Dortmund fahren und da übernachten. Nur das war natürlich leichter gesagt als getan.

Nicht nur, dass der Zug Verspätung hatte, nein, als ich dann endlich bei meinen „Ibis Budget Hotel“ um 23 Uhr angekommen war, wollte der Code für die Tür nicht funktionieren. Obwohl wir natürlich vorher extra noch angerufen hatten um klar zu stellen, dass ich erst nach 22 Uhr ankomme. Ich tippte alle Codes, die ich auf meinem Zettel hatte, in diesen blöden Check-In Schalter vor der Tür ein. Klopfte so lange und laut es ging, bis mir ein freundlicher Hotelgast aufmachte. Der gab mir den Tipp, beim Zimmer des Chefs zu klopfen.

Das tat ich und dachte, dass ich damit endlich meine Zimmerkarte kriegen würde, aber nein, dieser aufgeplusterte Möchtegern Hotelchef, fragte mich, wie ich es überhaupt wagen kann, an seiner Tür zu klopfen.

Nebenbei brüllte er mir auch ins Ohr, dass ich gar nicht das Recht hätte, überhaupt im Hotel zu sein, da ich die Tür nicht selbst geöffnet habe, sondern ein weiterer Hotelgast. Ich erklärte ihm die Situation, er streikte jedoch immer noch mit seinem Gewissen, ob er mich mit einer gültigen und bezahlten Buchung wirklich in mein Zimmer lassen sollte.

Schlussendlich tat er es dann auch. Was für ein gnädiger Herr.

ALSO KURZ: DAS IBIS BUDGET HOTEL IN DORTMUND IST NICHT NUR VOM PERSONAL, SONDERN AUCH VON DER AUSSTATTUNG TOTALER SCHROTT.

Gut, jetzt konnte ich mal kurz meinen Frust ablassen.

Deva

Aber danach lief alles wie am Schnürchen. Ich kam pünktlich am Flughafen an und wurde auch in Sibiu von der wundervollen Diana mit offenen Armen empfangen.

Dann hatte ich also auch schon wieder meine erste Schulwoche im nicht ganz so verschneiten, aber dafür sehr windigen Deva und hatte am Freitag meine erste richtige Sprachstunde bei Maria.

Für alle, die sich jetzt wundern: Ich habe davor niemanden gefunden, der mir einen Kurs anbieten wollte und kurz vor den Ferien hatte sich Maria bereit erklärt mir zu helfen.

Arad

Dieses Wochenende war ich dann zum ersten Mal in Arad. Und mir ist klar geworden, dass ich viel öfter nach Arad hätte kommen müssen. Denn die Freiwillige, die auch über „kulturweit“ da eingesetzt ist, hat sich oft am Wochenende so gelangweilt wie ich und von der Entfernung wohnt sie mit knapp 2 Stunden am nächsten an mir dran.

Es war zwar kein Wochenende mit vielen touristischen Attraktionen, eher ein nettes Zusammenkommen mit kleinem Stadtrundgang. Das war so ein Wochenende, dass man gern noch mal macht.

Nächste Woche geht es wieder ab nach Brasov, dann treffe ich die meisten Freiwilligen wieder und bin schon total gespannt. Denn von allen Städten Rumäniens ist Brasov mein absoluter Liebling. Die Woche darauf wollen Anke und ich nach Sighisoara müssen aber noch gucken, ob dass alles so klappt wie geplant.

Bis dahin,

La Revedere und noch ein paar Bilder!

 

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2 Gedanken zu „#10: Durch den Wind

  1. Hallo Alexandra,
    mein Name ist Marie Schwab, ich arbeite in der Deutschland Zentrale der AccorHotels in München. Wir haben deine Kommentare über das Hotel in Dortmund gelesen und würden dir gerne dazu Feedback geben. Dazu bräuchte ich allerdings deine Email Adresse, wenn du einverstanden bist?
    Herzlichen Dank im Voraus

    • Sie sind mir keine Erklärung schuldig. Es lag wahrscheinlich wirklich daran, dass mir vom Hotel schon vorher die Fehlinformation übermittelt wurde, dass ich mit meiner Buchungsbestätigung auch noch nach 22 Uhr in das Hotel komme. Dies war aber nicht der Fall.

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